„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 21. Juli 2021

„Mach mich mehr wie Jesus …!“

Wie oft haben Christen diese oder ähnliche Worte gebetet. Und wie soll das funktionieren? Muss ich mich mehr anstrengen? Mehr „der Welt“ entsagen? Mehr beten, Bibellesen?

In 2 Korinther 3:18 lesen wir, wie uns der Herr mehr und mehr umgestalten kann in Sein Bild:

Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.

Gottes Geist kann und wird jeden von uns verändern und die Herrlichkeit Jesu durch uns widerspiegeln lassen – vorausgesetzt wir haben unser Angesicht unverhüllt und auf Ihn ausgerichtet. Das ist nicht immer so einfach! Zu viele Ablenkungen, zu viele Sorgen, zu viel vermeintliche Arbeit, zu viele andere Prioritäten. Unser Angesicht ist verhüllt von alledem und mehr. Die Herrlichkeit Jesu erreicht uns nicht.

Aber wie soll das gehen – mit unverhülltem Angesicht Jesus anschauen? Den ganzen Tag Bibellesen, den ganzen Tag meditieren und beten? Kaum. Das kann kein Mensch!

Man wird mir diese Geschichte nicht glauben. Aber sie ist wahr und darum erzähle ich sie.

Mein Zivildienst vor vielen Jahrzehnten im Krankenhaus machte mir Spaß. Aber eines Tages wurde das gesamte Pflegepersonal verunsichert. Aus der Aufnahme wurde eine Patientin im Bett auf die Station geschoben und wartete jetzt darauf, vom Stationsarzt untersucht zu werden. Jeder vom Pflegepersonal grüßte sie freundlich und dachte sich: „Bleib von der Frau weg! Die hat Hepatitis (Gelbsucht).“ Genauso sah sie aus! Im Schwesternzimmer wurde geflüstert: „Warum kommt die denn zu uns? Der können wir doch hier nicht helfen!“

Die Frau blieb bei uns. Nach eingehender Befragung und Untersuchung durch den Arzt stellte sich heraus, dass die Frau sich von morgens bis abends von Karotten ernährte. Karottenbrei, Karottensalat, Karottensaft usw. Das Carotin erfüllte alle Zellen der Frau. Sie war zu einer lebenden Karotte geworden! Ihr Aussehen spiegelte wider, was sie als Nahrung aufnahm.

Jesus widerspiegeln? Wie soll Sein Wesen aus mir herausstrahlen? Wie kann es sein, dass ich sogar nach Gottes Wesen rieche, denn wir sollen ja ein Wohlgeruch Christi sein! (2 Korinther 2:15)

Denk an die lebende Karotte: Füll Dich mit Jesus! Beschäftige Dich mit Jesus, dann wirst Du mehr wie Er – umgestaltet in Sein Bild! (Galater 4:19) Lass Ihn Deine tägliche Nahrung Sein. Sättige Deine Augen, indem Du immer wieder auf Ihn blickst. Sättige Dein Denken mit Seinem Wort! Sättige Dein Herz mit Seinen Verheißungen.

Jesus am Morgen! Jesus am Mittag! Jesus am Abend! Ist das fanatisch? Quatsch! Schau Dir mal die Fußballfans in den Nord- und Südkurven der Stadien an. Deren Leben ist Fußball. Schau Dir den Großindustriellen an. Der macht nicht um 16:30 Uhr Schluss. Der ist Geschäftsmann, wenn er aufsteht, wenn er ein Geschäftstreffen beim Mittagessen hat, der nimmt sich seine Arbeit mit nach Hause und der träumt auch noch davon. Nein, es ist nicht fanatisch, uns morgens, mittags und abends mit Jesus zu beschäftigen. Ihm größtmöglichen Einfluss auf unser Leben zu geben hat keine fanatischen Auswirkungen.

Im Gegenteil: Wir werden immer mehr wie Er. Was drin ist wächst und sucht sich seinen Weg nach außen, formt mich und färbt mich. Das ist mein Gebet. Deins auch?

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