„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 11. Februar 2021

Gladys Aylward (3) – Bestimmung bringt Opfer

Vor einigen Jahren meinte ein befreundeter Pastor entmutigt zu mir: „Ich verstehe es nicht, aber es scheint bei jungen Leuten kein Verlangen mehr zu geben, eine Ausbildung an einer Bibelschule zu machen, um dem Herrn zu dienen. Ich musste ihm weitgehend Recht geben.

Vollzeitdienst für Jesus – besonders in der Mission – und besonders unter unerreichten Völkern, die in unzugänglichen oder gar gefährlichen Gebieten leben – das ist selten geworden. Das kostet Opfer; und die muss ein Mensch erst mal bereit sein zu bringen. Solche Opfer bringt nur, wer Jesus kennt – und ich meine richtig kennt, liebt und verehrt.

Gladys Aylward war eine solche Frau. Die Hindernisse zum Dienst in China hätten kaum massiver sein können. Anfang des letzten Jahrhunderts war Gladys mit anderen jungen Frauen in der Probezeit für einen Missionseinsatz in China. In „kleinen Kammern“ waren sie untergebracht und während der Vorbereitung wurden sie immer wieder darauf hingewiesen, dass Schwierigkeiten und Sorgen den Weg pflastern. So wurde ihnen gesagt:

  • dass die Reise länger als einen Monat dauert
  • dass der erste Besuch in der Heimat erst nach 7 Jahren möglich ist
  • dass sie unter Geldmangel leiden werden
  • dass es an medizinischer Hilfe mangeln kann
  • dass sie einsam sein werden
  • dass sie mit keinerlei staatlichem Schutz während Gefahrenzeiten rechnen können.

Erwartet wird, dass sie mit äußerster Kraftanstrengung ihre Pflicht für das Evangelium erfüllen. Sie werden auf ein Leben als unverheiratete Frauen vorbereitet, da die Missionar / Missionarin Ratio 1:2 lautet. Ihre Arbeit müssen sie tun mit dem Wissen, dass sie ihren Teil für ein großes Netzwerk tun, dessen Endergebnis sie auf der Erde nie erfahren werden.

"O Gott, hier ist meine Bibel, hier ist mein Geld, hier bin ich. Gebrauche mich, Gott!"

Gladys Liebe zu Jesus war so groß, dass die Opfer, die auf sie zukamen, ihre Bestimmung nur festigten. Es gab für sie keine unüberwindbaren Hindernisse. Jesus hatte gesagt, alle Welt müsse von Ihm hören. Er hatte seine Jünger in alle Welt gesandt. Also würde sich Jesus auch darum kümmern, dass der Weg frei und das Herz gestärkt würde. Und das erfuhr sie auch während der Probezeit zur Missionarin. Als sie abgelehnt wurde, begann sie, auf eigene Faust Pläne zu machen und durchzuziehen … nicht ganz auf eigene Faust: gemeinsam mit Jesus!

Ähnlich muss es gewesen sein, als Jesus mal wieder klar gelehrt hatte. Fast alle „Jünger“ verließen Ihn. Vielleicht gaben sie ihren Glauben nicht auf, aber ihre Nachfolge gaben sie auf. Nur 12 blieben übrig. Und als Jesus diese 12 fragt: Wollt Ihr auch gehen, antwortet Simon Petrus (Joh. 6:68+69): „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!“

Von den Tausenden, die um Jesus herum waren, waren es 12, die blieben und die Jesus mit hineinnahm in Seine Jüngerschaftsschule. Sie stellten sich Jesus zur Verfügung, konnten sich kein anderes Leben vorstellen als ein Leben in der Nachfolge und waren bereit, dafür alles zu geben. Zu ihnen sagt Jesus später (Johannes 12:25+26): „Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren.“

Jesus ruft mit klaren Worten!
Die Welt lockt mit vielen Angeboten!
Jesu Worte fordern Opfer und völlige Hingabe für Seinen Namen!
Die Welt verspricht, etwas zu machen aus unserem Namen!

Jesus zu folgen bringt (vielleicht) wenig Sichtbares in diesem Leben, aber viel Frucht in der Ewigkeit.
Der Welt zu folgen bringt (vielleicht) Annehmlichkeiten in diesem Leben, aber leere Hände in alle Ewigkeit.

Gladys Aylward traf die richtige Entscheidung!

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