Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob; der war ein vollkommener und rechtschaffener Mann, der Gott
fürchtete und das Böse mied. Und ihm wurden sieben Söhne und drei Töchter
geboren, und an Herden besaß er 7 000
Schafe, 3 000 Kamele, 500 Joch Rinder und 500 Eselinnen; und seine
Dienerschaft war sehr groß, so dass der Mann größer war als alle Söhne des
Ostens. (Hiob 1:1-3)
Gott selbst bezeichnet
Hiob als „meinen Knecht … seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so
untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet!“ (Hiob 1:8)
Das hört sich nicht
sehr arm, ungesegnet, leidvoll und traurig an, oder? – Aber wer Hiobs
Geschichte kennt, der weiß, dass es nicht so blieb. Zunächst wird Hiob berichtet,
wie sein gesamtes Vieh durch verschiedene kriminelle Banden etc. gestohlen
wird. Von heute auf morgen wird er zum armen Mann. Denn das Vieh war Hiobs
Bankkonto. Aber zumindest hat er den Rückhalt seiner Familie … bis dass ihm
berichtet wird, dass seine zehn Kinder in einer Nacht durch Unwetter mit einem
Schlag ums Leben kommen. So bleibt ihm nur seine Kraft und seine Frau. Dann
wird er krank – sehr krank. Aber statt von seiner Frau Ermutigung und Trost
zu erfahren, rät sie ihm, sich von Gott loszusagen und zu sterben.
Besuch meldet sich an.
Hiobs Freunde kommen, stehen ihm bei in der Not und lindern sein Leid … aber
nur für eine Woche. Denn so lange halten sie ihren Mund und leisten ihm einfach
nur still Gesellschaft, brechen den Schmerz seiner Einsamkeit. Dann beginnen
sie zu blabbern und dadurch seinen Schmerz zu vertiefen. Gibt es eine
Schmerz-Steigerungsstufe?
Vorhang auf für den
Blick hinter die Kulissen! Die Geschichte spielt sich in Abschnitten ab. Gott
ist verherrlicht und geehrt durch das rechtschaffene, gottesfürchtige Leben
Hiobs. Dann kommt Satan und schwärzt Hiob bei Gott an: „Der ist nur gläubig, weil es ihm gut geht und er gesund ist.“ Gott
erlaubt die Prüfung Hiobs und Satan bringt all das Leid in sein Leben. WIR
dürfen hinter den Vorhang blicken. HIOB durfte das seinerzeit nicht. Darum
hatte er auch so viele Fragen.
Wenn wir heute mit
unserem Wissen das erste Kapitel im Buch Hiob lesen, kann man zu dem Entschluss
kommen: „Bloß nicht zu vollkommen werden!“
Hiobs Vollkommenheit brachte ihm sein Leiden, seine Not und seine Fragen. Ist
es also ein Wagnis, ein Leben für Gott in Vollkommenheit und hingegebenem Glauben
zu leben? Was hätte Hiob am Ende seines Lebens geantwortet? Nun, Hiob hätte die
Frage beantwortet mit: „Ich würde meinen
Glauben mit gleicher Ernsthaftigkeit und Treue leben, denn ich habe unendlich
viel gewonnen!“ Hiob formuliert das mit seinen eigenen Worten in einem
Gebet in Hiob 42:5:
„Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen;
aber nun hat mein Auge
dich gesehen.“
Obwohl er im
Leid nur blind vertrauen konnte, so gut es eben ging, erfuhr er Wachstum. Wachstum,
das er freilich erst feststellte, als das Leid vorüber war. Er erwähnt gar
nicht den Kindersegen und materiellen Wohlstand,
der ihm mehr als ersetzt wurde. Was er erwähnt ist der geistliche Segen, den er
durch das erfahrene Leid erhalten hat. Sein vorher gelebtes „vollkommenes Leben
in Gottesfurcht“ empfindet er jetzt als Gotteserkenntnis aus zweiter Hand. Seine
neue Gotteserkenntnis beschreibt er als Leben in Gottes unmittelbarer
Gegenwart.
„Bloß nicht zu vollkommen werde …“ das wäre nie im Leben Hiobs Fazit gewesen. Sein
Fazit ist: Es hat sich in jeder Hinsicht
gelohnt. Gottesfurcht und Leben in Vollkommenheit mögen eine Zeit des
Leides, auch des schweren Leides, beinhalten. Die Herrlichkeit des Segens
Gottes aber und das spürbare Erfahren Seiner Nähe ist es in jedem Fall wert –
das ganze Programm
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.