„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 30. Oktober 2020

Von Bärenjungen, Mutterkäuzen und Gott

Vor Jahren fuhr ein Besucher des Ocala Nationalparks in Florida /USA nachts über eine Straße, als er ein großes, braunes Objekt mitten auf der Straße entdeckte. Er vermutete, dass es ein angefahrenes, Bärenjunges war, denn so sah es aus, als er immer näher kam. Schließlich hielt er an, stieg aus und fand genau das, was er vermutet hatte: ein totes Bärenjunges. Gleichzeitig, als er neben dem jungen Bär kniete, kam ihm der Gedanke: ‚Das ist nicht das Klügste, was ich in meinem Leben getan haben.‘ Und er hatte völlig recht! Kann man sich die Situation vorstellen, wenn jemand neben einem toten Bärenjungen kniet und die Bärenmutter kommt dazu? Jeder weiß, dass die Bärenmama nicht glücklich sein würde!

Eine sinngemäß ähnliche Geschichte war im Mai 2020 in der Zeitung zu lesen. Unter der Überschrft „Mutterkauz greift Jogger an“ war zu lesen (hier gekürzt):

Ein Jogger ist in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg) Opfer eines aufgeregten Mutterkauzes geworden. Das Tier hackte seine Krallen in den Kopf des Mannes, um sein Junges zu beschützen, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Der 46-Jährige habe erst gar nicht gewusst, was geschehen sei und eine menschliche Attacke befürchtet. "Das war ein bisschen kurios", sagte der Sprecher. Der Mann sei gestürzt, seine Brille sei vom Kopf gefallen und er habe geblutet. Der Angegriffene flüchtete nach dem Vorfall am Samstag und alarmierte die Polizei.

Rettungsleute vermuteten zunächst, jemand habe mit einem Luftgewehr auf den Jogger geschossen. Die Polizei habe daher nach Projektilen gesucht, sagte der Sprecher. Stattdessen fanden sie einen kleinen Kauz auf einem Zaun und einen großen Kauz im Baum darüber. Als der Mutterkauz plötzlich eine 23 Jahre alte Polizistin attackierte und sie leicht verletzte, wussten die Ermittler, wer für den Angriff verantwortlich war. "Es handelte sich um einen weiblichen Waldkauz, der seinen in der Nähe befindlichen Nachwuchs schützen wollte", teilte die Polizei mit.“

Amüsant und nachdenkenswert, die beiden Tiergeschichten. Aber es gibt Schlimmeres als eine Bärin, die sich über ihr verlorenes Bärenjunges aufregt und einen Waldkauz, der seine Brut beschützen will. Beides ist kein Vergleich zu Jesus, wenn Er sieht, wie Sein Volk, Seine  Gemeinde verletzt wird.

Was  Gottes Volk Israel angeht, verkündet der Prophet Sacharja (2:12):

„Wer euch (Israel) antastet, tastet Seinen Augapfel an.

Völker zu allen Zeiten, seit der Zeit der Patriarchen bis heute haben die Wahrheit dieses Verses erfahren, manche bewusst, die meisten unbewusst. Tatsache ist und bleibt: Israel steht unter Gottes besonderem Schutz, auch wenn Gott in der Erziehung Seines Volkes manchmal harte Wege mit ihnen geht.

Aber nicht nur Israel, als Volk Gottes, sondern auch der einzelne an Gott Gläubige darf auf den beschützenden Eifer Gottes vertrauen. David betet in Psalm 17:8:

„Behüte mich wie den Augapfel im Auge,
beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel.“

Und nicht nur die an Gott Gläubigen des AT, sondern auch die Gläubigen des NT dürfen sich auf den Schutz ihres Gottes verlassen. Wie wollen wir sonst Verse verstehen wie:

Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (2 Timotheus 4:18)

Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. (Offenbarung 7:16-17)

Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. (Johannes 10:28+29)

So können wir nun zuversichtlich sagen: ‚Der Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun könnte.‘ (Hebräer 13:6)

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (Römer 8:31)

Der Herr mag entscheiden, wie Er uns beisteht in der Not – ob Er uns mitten in der Gefahr zu sich holt, ob Er uns stärkt in der Gefahr oder ob Er der Gefahr für uns entgegentritt. Aber wer zu den Kindern Gottes gehört, für den eifert der himmlische Vater und achtet auf ihn wie auf Seinen Augapfel. Darum – egal, in welcher Gefahr wir sind – wir sind sicher bei Jesus!

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