„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 20. Oktober 2020

Jesus im Judasbrief

Das Neue Testament kennt eine ganze Reihe von Männern namens Judas. Der Schreiber des  Judasbriefs – so nimmt man allgemein an – war der Halbbruder Jesu. Wie auch seine Brüder glaubte er anfangs nicht an Jesus als Messias, kam aber später zum Glauben und diente Ihm.

Als Judas seinen Brief schrieb, kämpfte die Gemeinde Jesu an mehreren Fronten. Aus Rom kam Druck durch Nero, der die Christen hasste. In der heidnischen Umgebung galten sie immer noch als eine Minderheitenreligion, die im Teich der Heiden angelte. Und aus den eigenen Reihen kamen Lehrer mit Sonderlehren und angeblichem Geheimwissen (Gnostik); Lehrer, die Jesu Gottheit leugneten und Spaltung unter den Christen verursachten. Um der Durchsäuerung der Lehre durch den Sauerteig der Irrlehrer entgegenzuwirken, schreibt Judas seinen Brief. Eigentlich hatte er sich mit den Empfängern über das gemeinsame Heil in Jesus freuen wollen, doch die massiven Umtriebe der Irrlehrer machten es nötig, die Gläubigen zum Glaubenskampf  für die reine Lehre u ermahnen. (Vers 3) Und immer, wenn Satan den Glauben der Christen zerstören will, kommen auch massive Angriffe auf die Person Jesu.

5x kombiniert Judas Namen und Titel: „Jesus Christus“. 3x mit der Bezeichnung „Herr“ davor. 3x geht es um den „Herrn“ – was man auch generell auf Gott beziehen kann, aber wo man Jesus nicht ausschließen kann. So schreibt Judas vom Herrn, der richten wird – und Paulus erklärt in Apostelgeschichte 17:31 dass es Jesus ist, der richten wird.

Schließlich bezeichnet Judas Jesus als den „allein weisen Gott“ und „unseren Retter“. So ganz verabschiedet er sich also nicht von seinem ursprünglichen Ziel, über das herrliche Heil in Jesus zu schreiben, das er mit allen Gläubigen teilt.

Vers 1: Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die durch Gott, den Vater, geheiligt und in Jesus Christus bewahrt sind:

  • Ihm, Jesus, dienen wir und wer zu Ihm gehört, ist sicher – bewahrt in Jesus.

Vers 4: Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen, (…) Gottlose, welche (…) unseren Herrn Jesus Christus verleugnen.

  • Gottesfurcht ist untrennbar mit Jesus verbunden. Ohne Jesus, keine wahre Gottesfurcht!

Vers 14b-15a: »Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden, um Gericht zu halten über alle und alle Gottlosen unter ihnen zu strafen

  • Der Herr kommt, er richtet die Lebendigen und die Toten. Er ist der Richter, mit Autorität, die Gottlosen zu strafen.

Vers 21 Bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.

  • das Wort „prosdechomai“, übersetzt mit „hoffen“ meint nicht einen vagen Wunsch, sondern ein zuversichtliches, geduldiges Erwarten, um zu empfangen. Durch die an Jesus gebundene Barmherzigkeit haben wir ewiges Leben.

Vers 24+25: Dem aber, der mächtig genug ist, euch ohne Straucheln zu bewahren und euch unsträflich, mit Freuden vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen, dem allein weisen Gott, unserem Retter, gebührt Herrlichkeit und Majestät, Macht und Herrschaft jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

Mit diesen Abschlussversen krönt Judas sein frohes Rühmen des Namens Jesu und erinnert gleichzeitig an grundlegende Lehren, die Christen gegenüber Irrlehrern verteidigen – und nicht aufgeben dürfen.

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