„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 3. September 2020

Jesu meine Freude – wirklich?

Auch heute und morgen soll es noch einmal um den Kampf gehen, in dem die Gemeinde Jesu in diesen Tagen steht. Gestern ging es um den Aufruf, Fäuste und die Worte ruhen zu lassen und auf Jesus fokussiert zu bleiben, um in diesen Tagen nicht ins Straucheln zu geraten. Unser Kampf wird nicht durch Argumente gewonnen, sondern auf den Knien.

Nachdenklich, ja, sehr nachdenklich stimmte mich dieser Tage eine Reportage über eine Talkshow.  Der Moderator, Schauspieler und Karnevalist, Bernd Steller, hatte erklärt: „Wir Deutschen haben unsere Lebensfreude fast komplett eingebüßt.

Dass diese Aussage auf Menschen zu treffen kann, die Jesus nicht persönlich kennen, ist nachvollziehbar! Die Frage, die sich uns Christen aber unweigerlich stellt ist: Hat er allgemein Recht? Auch für mich? Hat Corona es geschafft, unsere Lebensfreude zu zerstören? Wenn Corona meine Lebensfreude zerstört hat, was genau hat Corona dann zerstört? Oder anders gefragt: Was ist die Grundlage meiner Lebensfreude?

In seinem Buch „Back to Jerusalem” (Zurück nach Jerusalem) berichtet Paul Hattaway von Christen, denen alles (!) genommen wurde. Aber eins konnte ihnen niemand nehmen: Jesus!

Johann Franck in seinem Lied: „Jesu meine Freude“ macht es deutlich: Christen büßen ihre Lebensfreude nicht durch äußere Umstände ein – heute würden wir sagen: weder durch einen Virus noch durch die Streichung von Karneval. Jesus ist unsere Freude und an Ihm freuen wir uns – allein und in Gemeinschaft. Jesus ist Grund unserer Freude … seine Person … Sein Charakter … Seine Treue … Seine Vergebung … Sein Festhalten … und schon ganz allein der Ausblick, einmal bei Ihm zu sein.

Natürlich, wer Jesus nicht kennt, kann das kaum nachvollziehen. Solche Menschen verlieren tatsächlich ihre Lebensfreude fast komplett – um es mit Bernd Steller zu sagen. Wer aber mit Jesus unterwegs ist, kennt die Freude, die auch dann anhält und Frieden schenkt, wenn die äußeren Umstände nicht mehr stimmen.

Johann Franck, der Dichter des eben erwähnten Liedes „Jesu, meine Freude“ verbrachte die ersten 30 Jahre seines Lebens in einem Land, dass durch den 30jährigen Krieg grausam verwüstet wurde. Dennoch kannte und pries er Jesus als seine Freude.

Wenn unser Leben als Christen dem Leben der Deutschen gleicht, von denen Bernd Steller erklärt: „Wir haben unsere Lebensfreude fast komplett eingebüßt.“ Dann ist es Zeit, wegzublicken von Corona und seinen Einschränkungen, Einengungen, Folgen und Unannehmlichkeiten. Dann ist es Zeit, wieder voll in das Angesicht Jesu zu blicken und zu singen:

Weicht, ihr Trauergeister,
denn mein Freudenmeister,
Jesus, tritt herein.
Denen, die Gott lieben
muß auch ihr Betrüben
lauter Sonne sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn,
dennoch bleibst du auch im Leide,
Jesu meine Freude.

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