Der Galaterbrief ist kein Brief an eine einzelne Gemeinde, sondern an eine Gruppe von Gemeinden, die in der Region Galatien zu Hause waren. Nicht ganz klar ist, ob es sich um die nordgalatische Landschaft oder die Provinz Galatien handelt. Relativ unerheblich!
Paulus hatte in der Kraft des Heiligen Geistes gewirkt
und die eine Botschaft, den einen Namen verkündigt, für den er lebte. Er
schreibt an die Galater in Kapitel 3:1:
„O
ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert,
dass
ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch,
denen
Jesus Christus als unter euch gekreuzigt
vor
die Augen gemalt worden ist?“
Paulus hatte alles getan, ein herrliches Bild der Gnade
Gottes in Jesus aufzumalen. Die Vergebung der Schuld durch die Gnade Gottes in
Jesus, empfangen durch den Glauben, ohne Werke – das war seine Botschaft. Auf
der Grundlage dieser Botschaft waren Gemeinden entstanden. Irgendwann war
Paulus weitergezogen und hatte die Gemeinden unter der Leitung des Heiligen
Geist in die Hände seiner Nachfolger gelegt.
Dann kamen die Gesetzeslehrer – vermutlich weitaus
gebildetere, wortgewandtere Leute als die neuen Gemeindevorsteher. Und so fand neben
der Gnade das Gesetz Eingang in die jungen Gemeinden. Jesus – ja, ABER …! Jesus
– ja, PLUS …! Jesus allein! – NEIN! Das
geht gar nicht. Das Gesetz gehört dazu. Damals waren es Vorschriften der
Beschneidung, des Essens, des Haltens von religiösen Tagen usw. Heute sind die Additionen andere: Musikgesetze,
Kleidungsvorschriften, Bibelübersetzungsvorschriften, Lizensierte Filme,
Stilrichtungen oder Schmuckbegrenzungen – um nur einige zu nennen. Wo irdische Gesetze
zunehmen, nimmt die himmlische Gnade ab. Und dass das so schnell geht, darüber
wundert sich Paulus, wenn er schreibt (1:6):
Mich
wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst
von
dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat,
zu
einem anderen Evangelium.
Die Gnade des Christus – das war das Evangelium des
Paulus – alles andere war ein „anderes Evangelium“. Vermischung ausgeschlossen.
Und dann wiederholt er einige der Grundwahrheiten, die er bei der
Gemeindegründung gelehrt haben muss, die die Galater aber vergessen hatten.
Paulus redet über:
… die Freiheit, die wir in Christus Jesus haben (2:4)
… den Glauben an Jesus, durch den wir gerechtfertigt werden (2:16)
… die Verheißung, die denen gegeben
wird, die an Jesus glauben (3:22)
… die Sohnschaft, die allen zugesprochen wird, die an Jesus glauben (3:26)
… den allein wahren Glauben an Jesus: der, der durch die Liebe tätig wird (5:6)
… den einzigen Ruhm, den er (und jeder
Christ) hat: das Kreuz Jesu (6:14)
… das einzig Gültige vor Gott: die neue
Schöpfung in Jesus (6:15)
Diese Verse sind natürlich nicht alle
Verse, in denen Paulus – auch im Galaterbrief – die Person und das Werk Jesu
vor Augen malt. Aber diese Verse zeigen, worum es Paulus im Galaterbrief geht:
Die Einzigartigkeit und Allgenugsamkeit Jesu. Leben wir im Glauben an Ihn und vertrauen
wir Seinem Werk der Gnade, dann brauchen wir kein ABER und kein PLUS. Jesus genügt!
Ihm im Glauben zu folgen bringt uns ohne weitere menschliche Ge- oder Verbote
an unser himmlisches Ziel.
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