Es war Mitte des
19. Jahrhunderts als die beiden Pelzjäger, Ben und John die Jagdsaison beenden
wollten. Sie hatten den ganzen Sommer und Herbst Bisamratten und Biber gefangen
und machten sich jetzt vor Winter mit ihren Säcken voller Pelze auf den Weg
zurück zum Fluss, wo sie ihre Kanus versteckt zurückgelassen hatten.
Es war ein toller
Spätherbsttag, als sie den Fluss erreichten. Jeder der beiden Fallensteller lud
seine Rucksäcke in sein Kanu und bald paddelten sie stromaufwärts in Richtung Heimat.
Nach 3 Stunden
Paddeln wollte John sich ausruhen. Ben aber, der darauf bedacht war, mit seiner
Familie zusammen zu sein, beschloss weiter zu paddeln.
Es war ein warmer,
gemütlicher Tag. John entspannte sich und machte ein Nickerchen. Weil er Angst vor
den wilden Tieren am Ufer hatte, ließ er das Kanu einfach langsam flussabwärts
zurücktreiben. John dachte, wenn er nur kurz schlief, würde er erfrischt sein,
und könne die verlorene Distanz wieder gut machen.
Währenddessen
paddelte Ben weiter und kam mit jedem Paddelschlag näher nach Hause.
Nach einem
dreistündigen (!) Nickerchen wachte John auf. Ärgerlich begann er zu paddeln,
um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Nach 2 Stunden Paddeln war John
fast wieder dort, wo er ursprünglich begonnen hatte. Aber er war k.o., und
darum entschied er sich, dass er etwas mehr Ruhe brauchte. Müde und erschöpft
schloss John die Augen, um sich nur einen Moment auszuruhen. Aber schon driftete er wieder
flussabwärts.
Währenddessen
paddelt Ben immer weiter. Natürlich ist er erschöpft, aber die Geborgenheit
seines Zuhause ist gleich um die Ecke. Während er fleißig weiterpaddelt
Richtung Heimat ist er fest entschlossen, es heute noch zu schaffen.
Zurück zu John. Das
erste Anzeichen von Problemen ist, dass das Kanu zu schaukeln beginnt. John
wacht erschrocken auf und ist in den schlimmsten Stromschnellen, die er je
gesehen hat.
Mit aller Kraft
beginnt er zu paddeln. Sein ganzes Leben lang hat er sich auf seine Kraft und
Stärke verlassen. Jetzt aber fährt sein Kanu nicht mehr vorwärts, sondern nur
noch rückwärts – in die falsche Richtung. Johns Augen erkennen ein Schild am
Ufer, auf dem steht: "Ab hier gibt es kein Zurück".
„Sich treiben lassen“ wurde John zum Stolperstein.
Ben dagegen blieb dran. Er behielt das Ziel vor Augen,
streckte sich aus nach Speck und Bohnen, nach seiner Familie und den Lichtern
von Zuhause und erreichte das Ziel.
In Philipper 3:12-15a (HfA) lesen wir:
Dabei ist mir klar, dass ich dies alles noch
lange nicht erreicht habe und ich noch nicht am Ziel bin. Doch ich setze alles
daran, es zu ergreifen, weil ich von Jesus Christus ergriffen bin. 13
Wie gesagt, meine lieben Brüder und Schwestern, ich weiß genau: Noch bin ich
nicht am Ziel angekommen. Aber eins steht fest: Ich will vergessen, was hinter
mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. 14 Mit aller
Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes
Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen. 15
Wir alle, die wir auf dem Weg zum Ziel sind, wollen uns so verhalten.
Das Problem ist nicht, dass wir „es“ noch nicht erreicht
haben oder dass wir noch nicht am Ziel sind. Das Problem ist, nicht zielstrebig
zu sein, um das Ziel zu erreichen. Das Problem ist, den Siegeskranz, den Gott
für jeden von uns hat, gering zu schätzen und die Dinge dieser vergänglichen
Welt höher zu schätzen den Segen Gottes in der Welt.
Möge der Herr uns allen ein Herz geben wie Bens, der nur
ein Ziel hatte, nicht zu ruhen, bis er zu Hause war. Oder ein Herz wie das von
Paulus, der auch schon mal versagte; der aber immer wieder aufstand, und mit
aller Kraft weiterpaddelte (weiterlief), weil ihm der Siegeskranz aus der Hand
Jesu alles wert war.
Ich wünsche Dir heute einen guten Lauf mit Jesus. Paddel
mutig weiter!
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