Schmitt zitiert aus unglaublich vielen Quellen und
vermeidet es dennoch, ein trockenes Geschichtsbuch zu produzieren. Das Buch
atmet Erweckungsluft und ist mehr als die Beschreibung der erwecklichen
Bewegung. Es nimmt den Leser mit hinein in das Wirken des Heiligen Geistes und
hält ihm einen Spieleg vor mit der unausgesprochenen Frage: Wenn Du Erweckung
möchtest – möchtest Du das? Möchtest du den Hunger nach Gott, den der Heilige Geist
in Erweckungszeiten schenkt?
Pfarrer Rumpäus aus Burbach war ein Pfarrer mächtig in der Verkündigung des erwecklichen Wortes. Allerdings gehörte er damit zu den Raritäten seiner Zeit. Ein geistlich hungriger Mann aus Oberschelden nahm einen 5 stündigen Fußweg (hin) und 5 stündigen Weg (zurück) in Kauf, um eine Predigt dieses Mannes zu hören und von Gott angerührt zu werden. Damit war sein arbeitsfreier Sonntag gelaufen. Und ich frage mich: Wir groß ist mein Hunger nach Gottes Wort. Brauche ich es, egal, was es kostet, oder kann ich drauf verzichten? Echte Erwckung geht immer einher mit Hunger nach Gott und Seinem Wort.
1886 hielt ein Erweckungsprediger 2 Festansprachen an
einem Wochenende. Die Kirche in Neunkirchen
war überfüllt. Eigentlich wollte der Gastredner danach abreisen. Aber der
Hunger etlicher Männer drängte ihn, noch für drei weitere Abendveranstaltungen
zu bleiben. Er blieb und Hunderte füllten die Kirche, weil geistlicher Hunger
und Durst sie trieb. Das ist Erweckung.
Das südliche Siegerland, „Freier Grund“ genannt, war
lange Zeit gegenüber der Erweckung verschlossen und die Leiter der Erweckung
forschten, wie man dieses Gebiet erreichen könnte. Man bat einen Bergarbeiter, in
den Freien Grund umzuziehen und dort während der Arbeit und darüber hinaus zu Jesus
einzuladen. Nach geraumer Zeit berichtete er, dass der Freie Grund verschlossen
schien wie Jericho. „Dann muss er wie
Jericho erobert werden!“ schloss man daraus und begann regelmäßig in
Freudenberg und anderen Orten für das südliche Siegerland zu beten. Es dauerte
nicht lange bis der Heilige Geist 2 Bergleute ohne erkennbaren Grund innerlich
unruhig und geistlich hungrig machte und zu Jesus kommen ließ. Es waren dann
Bergleute aus Gosenbach, die in den Freien Grund umzogen und das Evangelium
dort verbreiteten. Was für eine Bereitschaft von Seiten dieser Männer /
Familien, ihren Hof zu verlassen und woanders neu anzufangen – um Jesu willen!
Und so geht es seitenweise weiter in Jakob Schmitts Buch.
Hier und da merkt man, wie wenig Hunger wir heute haben nach dem Wehen des
Heiligen Geistes. Man merkt, wie seltsam einem der heilige Ernst der Vorväter
erscheint, weil Ernsthaftigkeit doch gar nicht zur Wunschvorstellung und
Wunschbeschreibung unseres Glaubens passt. Andererseits scheint Erweckung in
der Regel immer mit einem Maß an heiliger Ernsthaftigkeit, Ehrfurcht und
Sündenerkenntnis gekommen zu sein.
Nun muss niemand meinen, ernst, still und bedrückt sein
zu müssen, um Erweckung zu erfahren. So entsteht Heuchelei. Es reicht, wenn Gott
selbst das in Seinen Kindern bewirkt, wenn Er Erweckung schenkt. Für uns gilt
vielmehr, den Herrn zu suchen und zu bitten, dass Er einen geistlichen Hunger
nach Ihm selbst und Seinem Wort in uns, unsere Gemeinden und unsere Ortschaften
hineinlegt. Wenn das geschieht, stellen sich auch Ergebnisse ein. Und das wird FREUDE sein!
Glückselig
sind,
die
nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten,
denn
sie sollen satt werden!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.