Wo ist Jesus in diesem Buch? Wenn alle Schrift IHN bezeugt,
wo ist Er dann im Hohenlied zu finden?
Das Hohelied wird von verschiedenen Auslegern unterschiedlich
interpretiert. Einige sehen es schlicht und einfach als Liebeslied. Im ersten Jahrhundert
war es ein Lied, das als Liebeslied in Wirtshäusern gesungen wurde.
Andere sehen es als ein Bild für Gottes Liebe zu Seinem Volk
Israel, und wiederum andere sehen im Buch eine Beschreibung der Liebe Jesu zu
Seiner Gemeinde, was nicht verwunderlich ist, da auch in Epheser 5 die
Beziehung von Mann und Frau ein Bild darstellt für die Beziehung Jesu zu Seiner
Gemeinde.
Mit weisen Worten verbindet der Theologe G. Campbell Morgan die unterschiedlichen
Interpretationen, wenn er schreibt: „Das
Lied sollte zuerst als einfaches und doch erhabenes Lied menschlicher Zuneigung
gesehen werden. So verstanden, können die Gedanken
ehrfürchtig zu höheren Werten erhoben werden, um die Freude der Gemeinschaft
zwischen dem Geist des Menschen und dem Geist Gottes – und letztendlich
zwischen der Gemeinde und Christus aufzuzeigen. Deshalb
kann ich das Hohelied Salomos als Darstellung der Beziehung zwischen Christus
und seiner Braut singen.''
Und wo ist nun Jesus? Wir erkennen Ihn im Buch als Bräutigam,
der Seine Braut unendlich liebt und gleichzeitig als den Geliebten, der die
Gedanken seiner Braut ganz in Beschlag nimmt. Hier 3 Verse aus vielen, die Bräutigam
und Braut (im Liebeslied) bzw. Jesus und Seine Gemeinde (in der Allegorie)
zueinander oder übereinander sagen:
Worte der Braut / Gemeinde:
Er führte mich ins Weinhaus, und die
Liebe ist sein Banner
über mir. (2:4)
Ein Banner ist ein Zeichen, ein Feldzeichen, eine Fahne. Die
Fahne Gottes, die über Seiner Gemeinde weht, ist die Fahne der Liebe, die den
stärksten Ausdruck findet, als Jesus uns am Kreuz erkauft hat.
„Ich
bin meines Geliebten, und mein Geliebter ist mein, der unter den Lilien weidet.“
(6:3)
Die absolute Einheit der Liebenden. Der Eine gehört dem
Anderen. Liebend und unzertrennlich!
Worte des Bräutigams:
Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm!
Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer unbezwinglich wie das
Totenreich; ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme des Herrn. (8:6)
Tatsächlich: größere Liebe hat niemand als der, der sein
Leben gibt für seine Freunde. Das hat Jesus getan. Nicht der Tod oder die Angst
vor dem Leiden hat gesiegt, sondern die Liebe hat überwunden. Lass Ihn das Siegel (der Liebe) auf Deinem Herzen sein. Lass nichts anderes hinein als Ihn. Und reiche Deinen Arm keinem Anderen. Allein Er, der Dich liebt, bringt Dich ans Ziel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.