Heute hörte ich
in 4 Mose so einiges über Mose. Da heißt es (4 Mose 12:3):
“Aber Mose war ein sehr sanftmütiger Mann,
sanftmütiger als alle Menschen auf Erden.“
Und diese
außerordentliche Sanftmut hat er gelebt! Als Aaron und Mirjam gegen ihn murrten
und Mirjam schlagartig aussätzig wurde, schrie er um Heilung für sie zum Herrn.
Wenn das Volk gegen ihn murrte und der Herr es strafte, schrie Mose zum Herrn
um Vergebung. Als sich 250 Leviten gegen ihn wandten, fiel er vor Gott auf sein
Angesicht. Bei einer anderen Begebenheit bat er Gott, seinen Namen im Himmel zu
streichen um dem Volk zu vergeben. Unfassbar, die christusähnliche Sanftmut
dieses geplagten Mannes Gottes.
Als dieser
Meister der Sanftmut dann erneut hart vom Volk Israel angeklagt wurde und sie
sich zurücksehnten nach dem Land Ägypten, aus dem Gott sie durch Mose befreit
hatte, da überkommt ihn eine gar nicht so sanftmütige Reaktion. Anstatt im
Namen Gottes zu einem wasserspendenden Felsen zu reden, schlägt er 2x ungläubig
mit seinem Stab darauf. Und jetzt? Gott wird ihm den Ausrutscher doch wohl
nicht ... Doch! Gott sagt (4 Mose 20:12):
Weil ihr mir nicht geglaubt habt,
um mich vor den Kindern Israels zu heiligen,
sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land
bringen,
das ich ihnen gegeben habe!
Mose verliert in
dieser Stunde das Recht, in das verheißene Land hinein zu kommen.
Wenn ich diese
Kapitel in meiner Stillen Zeit lesen würde, würden darüber einige Tage
vergehen, und ich würde die Sanftmut Moses und Verunehrung Gottes durch ihn gar
nicht so im Zusammenhang sehen. Aber diese Kapitel in einem Rutsch zu hören,
macht nachdenklich.
Als Bibelleser in
der heutigen Zeit denkt man sich: „Der Herr wird doch wohl nicht diesen
Ausrutscher bestrafen? Und wenn’s sein muss, dann doch sicher nicht zu hart. Er
kann Mose ja den Stock wegnehmen ... oder ihn eine Woche krank werden lassen
... oder ... Aber gleich das Land
verbieten – ist das verhältnismäßig?
Das 4. Buch Mose
bezeugt die Heiligkeit Gottes. Auch Sündenausrutscher bleiben Sünden. Sogar für
unabsichtliches Sündigen muss ein stellvertretendes Opfer gebracht werden.
Verhältnismäßiges Handeln Gottes für unser Sündigen, ob groß oder klein, ob
absichtlich oder nicht, ob durch den bekannten Mose oder den völlig unbekannten
Jibsam – verhältnismäßiges Handeln Gottes für unsere Sünden wäre der ewige Tod.
Und dann gilt zusätzlich für Menschen wie Mose (Jakobus
3:1):
„Ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil
empfangen werden!“
Aber noch einmal
müssen wir mit Schrecken fragen: „Gott wird doch wohl nicht ...?“ Und
wieder lautet die Antwort: „Doch!“ Wenn wir mit ungläubigem Entsetzen
fragen: „Gott wird doch wohl nicht ... sich in Menschlichkeit kleiden ...
Doch! ... in unsere Begrenztheit und Dunkelheit kommen ... Doch! ... uns lieben und für uns ans Kreuz gehen
... Doch! ... sich nicht nur mit meinem
Dreck, sondern dem Siff und der Sudelei der gesamten Menschheit verunreinigen
... Doch! ...“ Gott wird und Gott
hat! Und weil Er all das und unendlich viel mehr getan hat, darum fordert Er
auch von uns (Micha 6:8):
Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist
und was der Herr von dir fordert:
und was der Herr von dir fordert:
Was anders als Recht tun, Liebe üben
und demütig wandeln mit deinem Gott?
Wenn wir versagen
und zu Ihm aufblicken, wird Er uns aufrichten. Manchmal gibt es auch Folgen zu
tragen, manchmal schmerzhafte Folgen wie in Moses Fall, denn unser Verhalten
verunehrt Ihn vor anderen. Aber nie wird Er uns Seine Vergebung, Seine Liebe,
Seine Vaterschaft oder Sein Leben entziehen. Wenn unsre Frage diesbezüglich
lautet: „Gott wird doch wohl nicht ...?“ Dann dürfen wir getrost
antworten: „Nein, Niemals!“
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