Winston Churchill galt als ein leuchtendes Bespiel
für Integrität und Respekt gegenüber der Opposition. Während seines letzten
Amtsjahres besuchte er eine offizielle Zeremonie. Zwei Herren, die mehrere
Reihen hinter ihm saßen, begannen, einander zuzuflüsterten: „Da vorne sitzt
Winston Churchill. Die Leute sagen, er werde senil. Sie sagen, er solle besser
abtreten und die Führung der Nation dynamischeren und fähigeren Männern
überlassen.“
Als die Zeremonie vorüber war, dreht sich
Churchill zu den Männern um und sagte: „Meine Herren, die Leute sagen auch,
er sei taub!“
Autsch! Aber wie großmütig, wie meisterlich
reagierte Churchill auf das gemeine Gerede im Volk. Unterstellungen, abwertende
Bemerkungen über seine Person, Kritik an seiner Führung – auf all das reagierte
der Politiker nicht einmal. Vielmehr gab er zu verstehen, dass ihm das Gerede
im Volk nicht unbekannt war.
Auch über Jesus
gab es Gerede. Die einen sagten: „Er treibt die Teufel durch den Oberteufel
aus!“ Andere sagten: „Er bricht das heilige Gesetz!“ Wieder andere
drehten Jesus das Wort im Mund herum.
Paulus war ebenso
dem Gerede der Menschen ausgesetzt. Die einen nannten ihn einfach einen „Schwätzer“.
Andere beschuldigten ihn, Krawalle anzufeuern. Andere machten ihn zum
politischen Rebellen. Andere beschuldigten ihn, Heiden in den Tempel gebracht
und damit das Haus Gottes verunreinigt zu haben.
Männer und Frauen
im Dienst Jesu heute können das Gleiche berichten. In Nordkorea wird vor
christlicher Propaganda gewarnt, die den Kindern schade. In der Türkei gelten
Missionare als „politische Agenten mit dem Ziel ein, den türkischen Staat zu
unterhöhlen.“ In Indien werden Christen Zwangsbekehrungen von Hindus
vorgeworfen, in Kaschmir „Massenbekehrungen von muslimischen Jugendlichen“.
Tratsch!
Teilweise lächerlicher Tratsch, aber giftig. Tratsch entwickelt Eigendynamik
und aus einem Funken wird schnell ein Waldbrand. Jakobus schreibt:
“So ist auch die Zunge
ein kleines Glied
und rühmt sich doch großer Dinge.
Siehe, ein kleines Feuer
—
welch großen Wald zündet es an!“
(Jakobus
3:5)
Und wie
reagieren? Drei biblische Schritte fallen ein:
1. Tratsch im
Funken ersticken! In Sprüche 23:11 heißt es:
“Ein umhergehender Verleumder plaudert
Geheimnisse aus,
aber eine treue Seele hält geheim, was man ihr
sagt.“
Wo mir etwas
zugetragen wird, das unrühmlich, unbestätigt, halbbestätigt, negativ oder wenig
hilfreich ist – „eine treue Seele hält geheim, was man ihr sagt.“
Das verhindert den zerstörerischen Einfluss eines Waldbrandes durch Tratsch –
zumindest in meinem Umfeld.
2. Ein Gegenfeuer
starten! Manch ein Waldbrand wurde erfolgreich besiegt, als ein Gegenfeuer
gestartet wurde, das dem Waldbrand die Nahrung raubte. In Philipper 4:8
schreibt Paulus:
“Alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht,
was rein, was liebenswert, was wohllautend,
was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist,
dem denket nach!“
Tratsch ist wie
Pech und Teer. Der klebt und verschmutzt. Gottes Wort gibt uns den Pech- und
Teerentferner: Philipper 4:8.
3. Heilige Gelassenheit! Winston Churchill ist zwar nicht als evangelikaler Christ in die Weltgeschichte eingegangen, aber ihm scheint
dieser Schritt trotzdem gefallen zu haben. Prediger 4:10 sagt:
Gelassenheit verhütet große Sünden.
Churchills
Antwort an die beiden Tratscher in den Reihen hinter ihm zeigen ein großes Maß
an Gelassenheit. Anstatt sich aufzuregen und zurück zu schießen, belässt er es
bei einer milden Reaktion.
So hat auch Jesus
auf den Tratsch um ihn herum reagiert. Und so wollen auch wir es mit Ihm
halten.
„Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen,
so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit.“
(Sprüche
25:11)
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