„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Montag, 4. Februar 2019

Tratsch!

Winston Churchill galt als ein leuchtendes Bespiel für Integrität und Respekt gegenüber der Opposition. Während seines letzten Amtsjahres besuchte er eine offizielle Zeremonie. Zwei Herren, die mehrere Reihen hinter ihm saßen, begannen, einander zuzuflüsterten: „Da vorne sitzt Winston Churchill. Die Leute sagen, er werde senil. Sie sagen, er solle besser abtreten und die Führung der Nation dynamischeren und fähigeren Männern überlassen.

Als die Zeremonie vorüber war, dreht sich Churchill zu den Männern um und sagte: „Meine Herren, die Leute sagen auch, er sei taub!

Autsch! Aber wie großmütig, wie meisterlich reagierte Churchill auf das gemeine Gerede im Volk. Unterstellungen, abwertende Bemerkungen über seine Person, Kritik an seiner Führung – auf all das reagierte der Politiker nicht einmal. Vielmehr gab er zu verstehen, dass ihm das Gerede im Volk nicht unbekannt war.

Auch über Jesus gab es Gerede. Die einen sagten: „Er treibt die Teufel durch den Oberteufel aus!“ Andere sagten: „Er bricht das heilige Gesetz!“ Wieder andere drehten Jesus das Wort im Mund herum.

Paulus war ebenso dem Gerede der Menschen ausgesetzt. Die einen nannten ihn einfach einen „Schwätzer“. Andere beschuldigten ihn, Krawalle anzufeuern. Andere machten ihn zum politischen Rebellen. Andere beschuldigten ihn, Heiden in den Tempel gebracht und damit das Haus Gottes verunreinigt zu haben.

Männer und Frauen im Dienst Jesu heute können das Gleiche berichten. In Nordkorea wird vor christlicher Propaganda gewarnt, die den Kindern schade. In der Türkei gelten Missionare als „politische Agenten mit dem Ziel ein, den türkischen Staat zu unterhöhlen.“ In Indien werden Christen Zwangsbekehrungen von Hindus vorgeworfen, in Kaschmir „Massenbekehrungen von muslimischen Jugendlichen“.

Tratsch! Teilweise lächerlicher Tratsch, aber giftig. Tratsch entwickelt Eigendynamik und aus einem Funken wird schnell ein Waldbrand. Jakobus schreibt:

So ist auch die Zunge ein kleines Glied
und rühmt sich doch großer Dinge.
Siehe, ein kleines Feuer
welch großen Wald zündet es an!
(Jakobus 3:5)

Und wie reagieren? Drei biblische Schritte fallen ein:

1. Tratsch im Funken ersticken! In Sprüche 23:11 heißt es:

Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus,
aber eine treue Seele hält geheim, was man ihr sagt.“

Wo mir etwas zugetragen wird, das unrühmlich, unbestätigt, halbbestätigt, negativ oder wenig hilfreich ist – „eine treue Seele hält geheim, was man ihr sagt.“ Das verhindert den zerstörerischen Einfluss eines Waldbrandes durch Tratsch – zumindest in meinem Umfeld.

2. Ein Gegenfeuer starten! Manch ein Waldbrand wurde erfolgreich besiegt, als ein Gegenfeuer gestartet wurde, das dem Waldbrand die Nahrung raubte. In Philipper 4:8 schreibt Paulus:

“Alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht,
was rein, was liebenswert, was wohllautend,
was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist,
dem denket nach!“

Tratsch ist wie Pech und Teer. Der klebt und verschmutzt. Gottes Wort gibt uns den Pech- und Teerentferner: Philipper 4:8.

3. Heilige Gelassenheit! Winston Churchill ist zwar nicht als evangelikaler Christ in die Weltgeschichte eingegangen, aber ihm scheint dieser Schritt trotzdem gefallen zu haben. Prediger 4:10 sagt:

Gelassenheit verhütet große Sünden.

Churchills Antwort an die beiden Tratscher in den Reihen hinter ihm zeigen ein großes Maß an Gelassenheit. Anstatt sich aufzuregen und zurück zu schießen, belässt er es bei einer milden Reaktion.

So hat auch Jesus auf den Tratsch um ihn herum reagiert. Und so wollen auch wir es mit Ihm halten.

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen,
so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit.“
(Sprüche 25:11)

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