„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 7. Februar 2019

Anbetungslügen?


Ich liebe es, gemeinsam mit anderen Gott anzubeten, ob das gesprochene oder gesungene Anbetung ist. Es ist mir wichtig, Lieder, die ich singe, nicht (nur) wegen der schönen Musik und Begleitung zu singen. Es ist mir wichtig, mir die Texte der Lieder bewusst zu machen und sie beim Singen bewusst als Anbetung und Opfer vor Gott zu bringen.

Aber (mal ganz ehrlich!) da gibt es Lieder, wo man sich fragt, ob man die mitsingen kann. Und wenn ich sie singe, meine ich dann wirklich, was ich Gott da ins Ohr und ins Herz singe oder erfreue ich mich nur an den coolen Texten und Arrangements? Beispiele gefällig?

Ich habe in keiner Gebetsgemeinschaft meines Lebens je ein Gebet zu Gott gehört:

„Herr, ich bitte darum, dass Du mich von all meinem Stolz entkleidest und dass Du mir meinen Besitz wegnimmst – bis dass alles, was ich möchte und suche nur noch Du bist.“

Aber ich habe es oft gesungen, gemeinsam mit denen, die um mich herum standen: Strip me back of all my pride, my possessions 'til all I want and all I seek is Your presence!  

Theoretisch kann ich dieses Gebet auch selbst beantworten, wenn ich meine, was ich singe. Jesus sagte dem reichen Jüngling: Verkaufe deinen Besitz und gib ihn den Armen und folge mir nach. Wenn ich also das Lied singe, muss ich gar nicht darauf warten, dass Gott mir was wegnimmt. Ich kann das ganz freiwillig tun. Aber will ich das? Oder sind es mehr Kopfworte als Herzensanliegen?

Eins meiner Allzeit Lieblingslieder bezeugt:

Blessed Be Your name when I'm found in the desert place
Though I walk through the wilderness: Blessed Be Your name
Every blessing You pour out, I'll turn back to praise
When the darkness closes in, Lord still I will say:
Blessed be the name of the Lord

Blessed be Your name on the road marked with suffering
Though there's pain in the offering: Blessed be Your name
Every blessing You pour out I'll turn back to praise
When the darkness closes in, Lord still I will say:
Blessed be the name of the Lord

You give and take away! My heart will choose to say: Lord, blessed be Your name

Übersetzt zusammengefasst: wenn ich ausgetrocknet und im Dunkeln bin, wenn ich leide, nur mit Schmerzen Opfer bringen kann, wenn Dunkelheit mich einschließt und wenn Du mir nimmst, was Du mir zuvor gegeben hast – ich will immer noch sagen: Dir sei die Ehre!

Wirklich? Meine ich was ich singe? Würde ich es auch ohne Musik und gemeinschaftlichen Gesang in der Gemeinschaft mit anderen beten? Oder heuchle ich dem Herrn hier etwas vor, was ich gar nicht so meine?

Tatsächlich ist es heilsam und glaubensstärkend, das, was ich singe, umzusetzen. Ich bin Lernender, möchte uns aber alle ermutigen, dem Herrn zu danken in den schlechten Zeiten, wie wir es in den guten Zeiten getan haben, in der Dunkelheit, wie wir es im Licht getan haben, im Leid, wie wir es zu freudigen Zeiten getan haben. Es ist ja nicht der Herr, der sich verändert hat. Er ist derselbe, gestern heute und in Ewigkeit. Es sind unsere Umstände, die sich verändert haben. Jesus ist unseres Lobes würdig, auch, wenn Sein Weg uns durch Dunkelheit und Schmerz führt.

Und während wir ihn loben, werden unsere Augen neu geöffnet für Ihn und Seine Treue – mitten in unserer Finsternis.

You give and take away! When the darkness closes in
My heart will choose to say: Lord, blessed be Your name

Du gibst und Du nimmst wieder weg! 
Wenn die Dunkelheit mich umgibt
Wird sich mein Herz entscheiden zu sagen:
Herr, Dein Name sei gepriesen!

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