Nachdenkenswert stimmten
mich Gedanken über 2 meiner Glaubenshelden, von denen ich in Carrie Coffman’s
Buch „Weary Worriors“ (Müde Krieger) las.
Als Amy Carmichael († 1951) in Indien tätig war, gab es den Begriff „Burn-out“ noch nicht. Die
Tatsache gab es natürlich schon. Die gab es sogar bereits zu Bibelzeiten. Aber
da hatte das Kind noch keinen Namen.
Amy Carmichael ist
bekannt als die Indienmissionarin, die sich unermüdlich für die Kinder und benachteiligten
Frauen Indiens einsetzte und ihnen Jesus brachte. Amy war eine unermüdliche
Arbeiterin. Was allerdings Urlaub und Arbeitspausen anging – darüber rümpfte
sie die Nase. Sie empfand es als Grausamkeit und Unrecht, auch nur einen
Augenblick zu vergeuden, während Menschen noch in der Dunkelheit lebten. Ihre
indische Helferin sagt, dass Amy nicht umherging, auch nicht rannte – sie flog
– und erwartete ähnliches von ihren Mitarbeiterinnen.
Gleichzeitig war Amy oft
krank! Ihr erstes Missionsfeld (Japan) musste sie aus Krankheitsgründen
verlassen. Auch in Sri Langka konnte sie aus ähnlichen Gründen nur weniger als
ein Jahr dienen. In Indien, wo sie Jahrzehnte arbeitete, verbrachte sie die
letzten 20 Jahre im Bett.
CT Studd bringt sich in
Erinnerung. Ein Mann Gottes, der für die Arbeit auf dem Missionsfeld Ruhm,
Reichtum und Karriere aufgab. Sein Dienst beinhaltet 10 Jahre Missionsarbeit in
China, 6 Jahre in Indien und 18 Jahre im Kongo. Studd arbeitete 18 Stunden am
Tag. Da gab es keine Pausen, keine Ablenkung und keinen Urlaub. Sein Tag begann
um 6 Uhr morgens – und diese Arbeitsmoral erwartete er auch von seinen
Mitarbeitern – Einheimischen wie Ausländern. Persönliche Stille Zeit musste
dann abgeschlossen sein.
Seine letzten Jahre nahm
Studd Morphium als Medikament gegen seine starken Schmerzen.
Amy Carmichael, CT Studd
und andere gehören immer noch zu meinen Glaubenshelden. Sie haben ihre Welt für
Jesus bewegt. Sie haben Unglaubliches geleistet und die Wellen des Segens, mit
denen Gott sie gesegnet hat, sind bis heute unterwegs.
Dennoch!
Auch die Helden und Heiligen
Gottes waren Menschen mit Schwächen und Fehlern. Manche waren so von ihrer
Arbeit für Jesus vereinnahmt, dass sie sich selbst vernachlässigten. Leider –
LEIDER! – ist heute eher das Gegenteil der Fall. Menschen vernachlässigen sich
und ihre Familien um des Geldes willen, um des Ruhmes willen, um des Egos
willen. Das meiste, was heute – auch in christlichen Familien – kaputt geht,
geht nicht kaputt, weil Menschen Jesus zu intensiv dienen. Nein, viel geht
kaputt, weil Menschen Jesus eben nicht dienen, sondern sich selbst. Aber auch
heute gibt es die Amy Carmichaels und CT Studds, die manchmal den Blick zu sehr
auf den Menschen richten, auf ihre Dienste und die vielen Aufgaben – anstatt
auf Jesus, dem sie dienen.
Jesus hatte 12 Jünger um
sich. In sie investierte Er ganz besonders. Er trug und ertrug ihre Schwächen,
er lehrte sie, er sandte sie, er setzte sie ein – aber er brachte sie auch zur
Ruhe, wie wir in Markus 6:31 lesen:
“Und er sprach zu ihnen: Kommt ihr allein
abseits an einen einsamen
Ort und ruht ein wenig!“
Lasst uns dem Herrn
dienen – von ganzem Herzen, unermüdlich und mit aller Kraft. Aber in Seiner
Kraft, nicht unserer. Und lasst uns nicht Seine Einladung überhören:
„Kommt ihr allein abseits an einen einsamen Ort
und ruht ein wenig!“
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