„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 8. Februar 2019

Ausgebrannt

Nachdenkenswert stimmten mich Gedanken über 2 meiner Glaubenshelden, von denen ich in Carrie Coffman’s Buch „Weary Worriors“ (Müde Krieger) las.
Als Amy Carmichael ( 1951) in Indien tätig war, gab es den Begriff „Burn-out“ noch nicht. Die Tatsache gab es natürlich schon. Die gab es sogar bereits zu Bibelzeiten. Aber da hatte das Kind noch keinen Namen.

Amy Carmichael ist bekannt als die Indienmissionarin, die sich unermüdlich für die Kinder und benachteiligten Frauen Indiens einsetzte und ihnen Jesus brachte. Amy war eine unermüdliche Arbeiterin. Was allerdings Urlaub und Arbeitspausen anging – darüber rümpfte sie die Nase. Sie empfand es als Grausamkeit und Unrecht, auch nur einen Augenblick zu vergeuden, während Menschen noch in der Dunkelheit lebten. Ihre indische Helferin sagt, dass Amy nicht umherging, auch nicht rannte – sie flog – und erwartete ähnliches von ihren Mitarbeiterinnen. 

Gleichzeitig war Amy oft krank! Ihr erstes Missionsfeld (Japan) musste sie aus Krankheitsgründen verlassen. Auch in Sri Langka konnte sie aus ähnlichen Gründen nur weniger als ein Jahr dienen. In Indien, wo sie Jahrzehnte arbeitete, verbrachte sie die letzten 20 Jahre im Bett.

CT Studd bringt sich in Erinnerung. Ein Mann Gottes, der für die Arbeit auf dem Missionsfeld Ruhm, Reichtum und Karriere aufgab. Sein Dienst beinhaltet 10 Jahre Missionsarbeit in China, 6 Jahre in Indien und 18 Jahre im Kongo. Studd arbeitete 18 Stunden am Tag. Da gab es keine Pausen, keine Ablenkung und keinen Urlaub. Sein Tag begann um 6 Uhr morgens – und diese Arbeitsmoral erwartete er auch von seinen Mitarbeitern – Einheimischen wie Ausländern. Persönliche Stille Zeit musste dann abgeschlossen sein.

Seine letzten Jahre nahm Studd Morphium als Medikament gegen seine starken Schmerzen.

Amy Carmichael, CT Studd und andere gehören immer noch zu meinen Glaubenshelden. Sie haben ihre Welt für Jesus bewegt. Sie haben Unglaubliches geleistet und die Wellen des Segens, mit denen Gott sie gesegnet hat, sind bis heute unterwegs.

Dennoch!

Auch die Helden und Heiligen Gottes waren Menschen mit Schwächen und Fehlern. Manche waren so von ihrer Arbeit für Jesus vereinnahmt, dass sie sich selbst vernachlässigten. Leider – LEIDER! – ist heute eher das Gegenteil der Fall. Menschen vernachlässigen sich und ihre Familien um des Geldes willen, um des Ruhmes willen, um des Egos willen. Das meiste, was heute – auch in christlichen Familien – kaputt geht, geht nicht kaputt, weil Menschen Jesus zu intensiv dienen. Nein, viel geht kaputt, weil Menschen Jesus eben nicht dienen, sondern sich selbst. Aber auch heute gibt es die Amy Carmichaels und CT Studds, die manchmal den Blick zu sehr auf den Menschen richten, auf ihre Dienste und die vielen Aufgaben – anstatt auf Jesus, dem sie dienen.

Jesus hatte 12 Jünger um sich. In sie investierte Er ganz besonders. Er trug und ertrug ihre Schwächen, er lehrte sie, er sandte sie, er setzte sie ein – aber er brachte sie auch zur Ruhe, wie wir in Markus 6:31 lesen:

Und er sprach zu ihnen: Kommt ihr allein
abseits an einen einsamen Ort und ruht ein wenig!“

Lasst uns dem Herrn dienen – von ganzem Herzen, unermüdlich und mit aller Kraft. Aber in Seiner Kraft, nicht unserer. Und lasst uns nicht Seine Einladung überhören:

 
„Kommt ihr allein abseits an einen einsamen Ort 
und ruht ein wenig!“

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