"Fragen zu Himmel und Hölle" - so überschrieb unsere Lokalzeitung einen Bericht über ein Gemeindeforum. Renommierte Persönlichkeiten, Männer mit Rang und Titel nahmen daran teil. Drei Pfarrer und ein Prof. Dr., die über die Frage nachdachten, ob es einen doppelten Ausgang der Geschichte gibt – sprich: Himmel und Hölle. Eine klare Antwort kam am Ende nicht dabei heraus. Immer wieder bezog sich der Artikel auf die Aussagen des Heidelberger Katechismus, die im tiefsten Grunde gar nicht so falsch sind, wenn sie zum Ausdruck bringen, dass für echte Christen das Gericht bereits erledigt ist – getragen durch Jesus am Kreuz. Auch die Aussage des Katechismus, dass nicht alle Menschen, sondern nur die wahren Christusgläubigen gerettet sind, ist begrüßenswert. Zitat: „Das Bekenntnisbuch zeigt ein deutliches Bild: Die einen, die Glaubenden, werden gerettet und die anderen, die eben nicht glauben, verdammt werden.“ So weit – so gut!
Dann allerdings weicht einer der Gelehrten sowohl vom Heidelberger Katechismus ab, als auch von dem Schriftverständnis Luthers und den Aussagen der Bibel. Nach seiner Auffassung ist der Heidelberger Katechismus (und damit der Reformator und Bibelübersetzer Martin Luther) eindeutiger als die Bibel selbst, die viele Fragen offen lasse. Jetzt wird’s gefährlich! Der studierte Redner ist der Auffassung, dass die Bibel uns Argumente zur Allversöhnung liefert, ebenso wie für die Lehre von Himmel und Hölle. Das lässt natürlich eine der wichtigsten Fragen des Glaubens offen.
Nun, wer bin ich, einem Titelträger mit hohen Ehren zu widersprechen? Ich gebe ohne Scheu zu, dass meine Kenntnisse der biblischen Originalsprachen nicht an die Kenntnisse jenes Redners
heranreichen. Andererseits stehe ich genauso ohne Scheu auf für das, was die Bibel über Himmel und Hölle lehrt. Um das zu verstehen, braucht es weder Kenntnisse in Hebräisch, noch Griechisch noch der Aramäischen Sprache. Es bedarf einfach einer Bibel in meiner Muttersprache und eines Glaubens an die Inspiration des Wortes Gottes. Über Jahrtausende haben gottesfürchtige Menschen an einen doppelten Ausgang geglaubt, an Himmel und Hölle. Nicht neue Erkenntnisse und Forschungen haben diesen Glauben erschüttert, sondern das Zeitalter der Aufklärung und der Wissenschaftsgläubigkeit, das um das 18. Jahrhundert herum begann. Um nicht als rückständig und unwissenschaftlich belächelt zu werden, ging man Kompromisse in Auslegungsfragen der Bibel ein. Um nicht in die Ecke der Radikalen und Intoleranten versetzt zu werden, versuchte man nicht mehr, den von den Vätern überlieferten Glauben zu verteidigen. Vielmehr versuchte man, ihn zu relativieren. Diese Versuche halten bis heute an. Gottes Wort aber erklärt, simple und klar:
Ist nicht Verderben für den Übeltäter bestimmt und Missgeschick für die, die Unrecht tun? (Hiob 31:3)
Wenn dich aber deine
Hand zum Abfall verführt, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du
verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände hast und fährst in die Hölle, in das Feuer, das nie verlöscht. (Markus 9:43)
Dann wird der König
denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und
erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! … Dann wird er
auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet
ist dem Teufel und seinen Engeln! (Matthäus
25:34+41)
Wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden. (Judas 7)
Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3:36)
Natürlich kann man mit ausgeklügelten, humanistischen Argumenten versuchen, zu relativieren und verwässern, was Gott uns klar und deutlich offenbart hat. Und die Bibel verheißt diese Vorgehensweise. In 1 Timotheus 4:1 warnt Paulus:
„Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen“
Im zweiten Brief an Timotheus schreibt Paulus:
Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast (2 Timotheus 3:14)
Und was du von mir
gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig
sind, auch andere zu lehren. (2 Timotheus 2:2)
Wir brauchen keine neue Interpretation, keine neue Toleranz, keine neuen Wahrheiten und keine neuen Argumente. Was wir brauchen ist eine Rückkehr zu den Wurzeln, eine Rückkehr zum Glauben an den „alten Gott, den Gott der Urzeit“ (5 Mose 33:27), eine verbindliche Rückkehr zu Seinem Wort und eine Rückkehr zum Glauben derer, die vor uns kompromisslos mit Jesus gelebt haben. Solch eine Rückkehr wird uns und unser Umfeld (äußerst positiv) verändern!
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