„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 17. Dezember 2018

Hanna und Simeon

In einer Woche feiern wir Heiligabend. Einmal vorausgesetzt, dass Heiligabend wirklich am 24. Dezember stattfand (was wahrscheinlich nicht der Fall war) dann war die Woche vorher eine Zeit, in der zwei namentlich genannte Menschen intensiv auf den kommenden Messias warteten: Hanna und Simeon. Über Hanna lesen wir in Lukas 2:36-38:

Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt; und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem.

Die Prophetin Hanna, eine Frau im Alter von ca 105 Jahren, wartete auf den Advent des Messias. Dazu diente sie dem Herrn Tag und Nacht auf verschiedene Weise!

Fasten und Beten wird hier namentlich erwähnt. Was konnte sie anderes tun. Sie wusste nicht, dass sie in ein paar Tagen den Messias sehen würde. Sie wartete – und betete. Gebet ist ein Dienst, so wie Predigen, Evangelisation und den Gemeinderaum sauberhalten ein Dienst ist. Beten dürfen wir alle. Aber solche, die konkret auf etwas warten, die dürfen besonders beten. Das lernen wir von Hanna. Wir warten auf eine Gebetserhörung – und warten und beten weiter. Wir warten aus das Gesundwerden, wenn wir krank sind – und warten und beten weiter. Wir warten auf bessere Tage – und warten und beten weiter. Wir warten auf die Wiederkunft Jesu – und warten und beten weiter.
Hanna wartete, betete weiter – und wurde nicht enttäuscht. Ihr Warten kam zu einem Ende, ihr Beten wurde erhört – auch, wenn sie manchmal sicher mit dem Mut der Verzweiflung gebetet haben mag. Wie wird sie sich gefreut haben, dass sie nicht mit dem Beten aufgehört hatte und dass sie nicht vom Tempel gewichen war. Jetzt erhörte sie der Herr.

Zur ersten Adventszeit war noch ein besonderer Mensch in Jerusalem. In Lukas 2 lesen wir über Simeon, vermutlich ebenfalls ein alter, treuer Diener des Herrn.

25 Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; (…). 26 Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. 27 Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, (…) 28 da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: 29 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! (…) 34 Und Simeon segnete sie (...)

Mit Simeon bewegen wir uns mitten in der Weihnachtszeit. Ein alter Mann – gottesfürchtig und gerecht – nicht perfekt oder fehlerlos. Aber ein frommer Mann, der auf den Messias wartete und sicher war, Ihn noch zu Lebzeiten zu sehen. Warum? Weil er sich festhielt an Gottes Zusagen an ihn. Dann erfüllte Gott Seine Zusagen und brachte Gotteslob auf Simeons Lippen.

Wird er manchmal (leise, still und heimlich) gezweifelt haben? Das wissen wir nicht. Ich persönlich kann es mir zumindest vorstellen. Wird er manchmal die Zusagen / Verheißungen Gottes aus den Augen verloren haben? Das wissen wir auch nicht, aber auch das kann ich mir vorstellen. Hatte Simeon auch schwere Tage, vielleicht Krankheitstage oder andere Problemtage? Darüber berichtet die Bibel nichts; es ist aber mehr als vorstellbar, denn , denn Simeon war ein Mensch wie wir.

Aber er hielt sich fest an den zu Zusagen Gottes. Zu den Verheißungen Gottes kam er immer wieder zurück. Immer wieder stellte er sich neu auf Gottes Wort … und dann kam der Advent: die Ankunft des Messias. Lobpreis an Gott, Segenssprüche über die Nächsten. Das Warten hatte sich gelohnt!

Hanna und Simeon kannten Hebräer 10:35 noch nicht, aber sie lebten danach und wurden überreich gesegnet:

So werft nun eure Zuversicht nicht weg,
die eine große Belohnung hat!

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