„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 18. Dezember 2018

Gebet im 1. Johannesbrief

In seinem ersten Brief schreibt Johannes einige markante Verse über Liebe zu Gott und Liebe zu den Geschwistern. Liebe und Wahrheit sind in allen Büchern des Apostels Johannes wichtige Themen. Aber in seinem ersten Brief hat er nachdenkenswerte Worte in 2 Verse verpackt. In Kapitel 5 heißt es in den Versen 14+15:

Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.

Johannes wendet sich an solche, die sich klar zu Jesus bekennen. Es geht hier also keineswegs um jeden, der die Sache mit Gott mal testen will und mal seine Wunschliste präsentiert. Es geht um solche, die zur Familie Jesu gehören, die Neuen und die Langzeitler, die Jungen und die Alten, die „Fachleute“ und die „Anfänger“. Wer zu Jesus gehört, ist eingeladen, mit Freimütigkeit – voller Mut – zu Ihm zu kommen. Er wird gehört – und darf sich gewiss sein, das Erbetene empfangen zu haben. Hört sich gut an – aber ist das so?

Ich bekenne, dass ich für viele Anliegen bitte, für die ich keine Erhörung feststellen kann. Woran liegt das, wenn es doch in 1 Johannes 5 heißt, dass Er unsere Bitten hört und erhört?

Gebet ist sicher ein Gebiet, auf dem wir Christen immer Fragen haben, nie auslernen, aber hoffentlich auch immer wieder positive Erfahrungen machen werden. Trotzdem bleiben viele Gebete scheinbar unbeantwortet. Trotz 1 Johannes 5:14+15! Wieso?

Einen wichtigen Satzteil finden wir in Vers 14: „wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten.“ So viele Gebete bleiben unerhört, weil sie dem Willen Gottes nicht entsprechen. Auf welche Verheißung stützen wir unser Gebet, wenn wir um einen Lottogewinn oder den Sieg unseres Lieblingsteams beten? Solche Gebete sind Wünsche, die keinen Rückhalt im Willen Gottes finden.

Das bedeutet nicht, dass wir nicht für Anliegen beten dürfen, in denen wir uns des Willens Gottes nicht bewusst sind. Aber wir tun gut daran, Gott keine Vorwürfe zu machen, wenn solche Gebete nach unserer Beurteilung nicht erhört werden. Selbst der Sohn Gottes fügte zumindest einem Seiner Gebete den Zusatz hinzu: „nicht mein, sondern dein Wille geschehe.(Lukas 22:42)

In manch anderer Situation mag Gott unseren Glauben testen. Georg Müller, für seinen felsenfesten Glauben und seine Gebetskraft bekannt, betete für die Bekehrung von 5 Personen. Vier bekehrten sich während seiner Lebzeit. Die Bekehrung der letzten Person erlebte Müller nicht mehr mit. Diese Person hat sich nach seinem Tod (eine Quelle spricht vom Tag der Beerdigung Müllers) bekehrt. Lasst uns nicht leichtfertig davon reden, dass Gott unsere Gebete nicht erhört, nur weil es nicht in dem Zeitrahmen geschieht, in dem wir es uns vorstellen.

Vermutlich finden wir einen der hilfreichsten Verse, erhörlich nach Gottes Willen zu beten, in Psalm 37:4, wo es heißt:

Habe deine Lust am Herrn,
so wird er dir geben, was dein Herz begehrt!

Wenn Jesus und Seine Wege unsere Freude sind, wird der Heilige Geist unsere Anliegen in eine Richtung lenken, die Jesu Willen entsprechen. Dann werden wir – nach 1 Johannes 5:14 – nach Seinem Willen beten – und Er wird uns erhören!

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