Hunger und Durst
gibt es auch auf geistlichen Gebiet. Gesegnet ist derjenige, der das Gefühl von
geistlichem Hunger und Durst kennt. In Matthäus 5:6 verspricht Jesus:
Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit
hungern und dürsten,
denn sie sollen satt werden!
Vom Volk Israel
allerdings lesen wir, dass es Zeiten gab, in denen sich eher ein Völlegefühl
breit machte, statt Hunger und Durst – ihnen zum Fluch. In 5 Mose 32:15 heißt
es:
Da wurde Jeschurun (Israel) fett und
schlug aus.
Du bist fett, dick
und feist geworden!
Und er verwarf den Gott, der ihn geschaffen hat,
und er verachtete den Fels seines Heils.
Auch zur Zeit des
Propheten Amos litt Jeschurun unter diesem Völlegefühl. Sie hatten sich mit
allem möglichen so gesättigt, dass keine Zeit und kein Verlangen mehr vorhanden
war nach geistlicher Speise und lebendigem Wasser. Amos muss prophezeien (8:11):
Siehe, es kommen Tage, spricht Gott, der Herr,
da werde
ich einen Hunger ins Land senden;
nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst
nach Wasser,
sondern danach, das Wort des Herrn zu hören.
Soweit, sogut!
Aber die Prophezeiung endet im nächsten Vers (12) mit den Worten:
Sie
werden hierhin und dorthin laufen,
doch
sie werden es nicht finden.
Wer sich satt gegessen hat mit dem, was (das
geistliche Leben) nicht nährt und fördert, der wird gemäß diesen Worten eines
Tages hungern und dürsten – ja, schmachten – nach dem Brot vom Himmel und dem
lebendigen Wasser – aber der Herr selbst wird es vorenthalten. Ein
schrecklicher Gedanke!
Zu lange hat man aus löchrigen Brunnen getrunken
und sich an Schmutzwasser erfreut, das mit teuflischem Verführungszucker
schmackhaft gemacht wurde. Und man hat das Gift gar nicht erkannt. Dann sendet
der Herr geistlichen Hunger und Durst – als Gericht! Auch Hosea beschreibt
solch eine Situation in seinem Buch (5:6):
Mit
ihren Schafen und mit ihren Rindern werden sie hingehen,
um
den Herrn zu suchen, und werden ihn nicht finden;
er
hat sich ihnen entzogen.
Es muss bei keinem Menschen soweit kommen. Der
Herr fordert uns auf, aufzuwachen. Er fordert uns auf, die nutzlose
Ersatznahrung, die einen Augenblick sättigt und eine Ewigkeit hungrig und
durstig lässt, zu erkennen und bei Ihm Sättigung zu finden. In Micha 4:2 haben
es die Heiden richtig erkannt und entscheiden sich, das Richtige zu tun:
„Kommt,
lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn,
zum
Haus des Gottes Jakobs,
damit er uns über seine Wege belehre
und wir auf seinen Pfaden wandeln!“
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