„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Hunger & Durst

... kennen wir alle. Die meisten von uns in der mildesten Form, manche Alte unter uns in konkreter Form. Hunger und Durst sind unangenehme, aber wichtige Signale unseres Körpers, der am Leben erhalten werden will. Das Gegenteil ist Völlegefühl, oder zumindest Sattheit – in unseren Regionen möglicherweise eher nachvollziehbar als Hunger und Durst.

Hunger und Durst gibt es auch auf geistlichen Gebiet. Gesegnet ist derjenige, der das Gefühl von geistlichem Hunger und Durst kennt. In Matthäus 5:6 verspricht Jesus:

Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten,
denn sie sollen satt werden!

Vom Volk Israel allerdings lesen wir, dass es Zeiten gab, in denen sich eher ein Völlegefühl breit machte, statt Hunger und Durst – ihnen zum Fluch. In 5 Mose 32:15 heißt es:

Da wurde Jeschurun (Israel) fett und schlug aus.
Du bist fett, dick und feist geworden!
Und er verwarf den Gott, der ihn geschaffen hat,
und er verachtete den Fels seines Heils.

Auch zur Zeit des Propheten Amos litt Jeschurun unter diesem Völlegefühl. Sie hatten sich mit allem möglichen so gesättigt, dass keine Zeit und kein Verlangen mehr vorhanden war nach geistlicher Speise und lebendigem Wasser. Amos muss prophezeien (8:11):

Siehe, es kommen Tage, spricht Gott, der Herr,
 da werde ich einen Hunger ins Land senden;
nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser,
sondern danach, das Wort des Herrn zu hören.

Soweit, sogut! Aber die Prophezeiung endet im nächsten Vers (12) mit den Worten:

Sie werden hierhin und dorthin laufen,
doch sie werden es nicht finden.

Wer sich satt gegessen hat mit dem, was (das geistliche Leben) nicht nährt und fördert, der wird gemäß diesen Worten eines Tages hungern und dürsten – ja, schmachten – nach dem Brot vom Himmel und dem lebendigen Wasser – aber der Herr selbst wird es vorenthalten. Ein schrecklicher Gedanke!

Zu lange hat man aus löchrigen Brunnen getrunken und sich an Schmutzwasser erfreut, das mit teuflischem Verführungszucker schmackhaft gemacht wurde. Und man hat das Gift gar nicht erkannt. Dann sendet der Herr geistlichen Hunger und Durst – als Gericht! Auch Hosea beschreibt solch eine Situation in seinem Buch (5:6):

Mit ihren Schafen und mit ihren Rindern werden sie hingehen,
um den Herrn zu suchen, und werden ihn nicht finden;
er hat sich ihnen entzogen.

Es muss bei keinem Menschen soweit kommen. Der Herr fordert uns auf, aufzuwachen. Er fordert uns auf, die nutzlose Ersatznahrung, die einen Augenblick sättigt und eine Ewigkeit hungrig und durstig lässt, zu erkennen und bei Ihm Sättigung zu finden. In Micha 4:2 haben es die Heiden richtig erkannt und entscheiden sich, das Richtige zu tun:

„Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn,

zum Haus des Gottes Jakobs, 
damit er uns über seine Wege belehre

und wir auf seinen Pfaden wandeln!“

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