„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 16. Oktober 2018

Gebet im 1. Timotheusbrief

Im 1 Timotheusbrief muss man nicht lange suchen, um auf Verse zu stoßen, die das Gebet betonen. Aber die Verse in 1 Timotheus 2:1-4 wirken fast wie ein Konzentrat, in das eine Vielfalt von tiefgehenden Grundgedanken hineingelegt wurde.

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen
Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe
für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind,
damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können
in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit;
denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter,
welcher will, dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

„Vor allen Dingen“ schreibt Paulus. Bevor wir irgendetwas anderes versuchen, irgendwelche Aktionen starten, mit irgendjemandem Probleme wälzen irgendwelche Entscheidungen treffen – erst einmal beten – vor allen anderen Dingen! Dabei wird Bitte und Fürbitte nicht von ungefähr mit Danksagung verbunden. Auch Philipper 4:6 verbindet diese beiden Formen des Gebets und verknüpft sie mit der Verheißung des göttlichen Friedens in unseren Herzen.

Nicht nur „bevor wir irgendetwas anderes unternehmen“, und nicht nur die Verbindung von „Fürbitte, Bitte und Danksagung“ ist Paulus wichtig. Auch die konkreten Anliegen nennt er uns: für unsere Regierung und unsere Vorgesetzten sollen wir beten. Uff!!!!

Sind das nicht die Personengruppen, für die wir vielleicht am wenigsten beten? Ich bekenne mich schuldig! Viel mehr liegen mir kranke Freunde am Herzen, Bekannte, die Jesus noch nicht kennen, Menschen in Not, Missionare – oder meine eigenen Probleme. Und ich vermute, nicht ganz unbegründet, dass es vielen von uns so geht. Vorgesetzte und unsere kommunalen, regionalen und nationalen Regierungen eignen sich wesentlich besser zum Beschimpfen, Klagen oder Verachten. Die lassen ja nicht mal ein gutes Haar an sich selbst. Da kann ich ja nicht viel falsch machen, wenn ich mitschimpfe und mitklage. DOCH!

In nicht einem Vers der Bibel fordert uns Jesus auf, über andere zu schimpfen und zu klagen. Aber in vielen Versen des Alten und des Neuen Testaments fordert Er uns auf, zu beten – und zwar zu beten für die, über die wir so viel klagen. Ich wage zu behaupten, dass wenn Christen – gemäß 1 Timotheus 2:2 – ebensoviel und ebenso leidenschaftlich für ihre Vorgesetzten und Regierungen beten und danken würden, wie sie über dieselben klagen und schimpfen, würden manche Zustände in unserem Land anderes aussehen. Vor allem aber würden ihre Herzen mit dem Frieden Gottes erfüllt sein, anstatt mit gefährlichem Feuer falschen Eifers. Immerhin ermahnt Paulus zum Gebet für diese Menschengruppen aus einem Grund:

damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können
in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit;

Und Fürbitte wie Dank für die Regierungen dieser Welt scheint noch etwas anderes zu fördern: die Erfüllung des Willens Gottes, dass Menschen gerettet werden.

denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter,
welcher will, dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Mögen uns diese Worte zum Gebet im 1 Timotheusbrief neu motivieren, Schimpf und Spott über Vorgesetzte und unsere Regierenden zu unterlassen und vielmehr für sie vor Gott einzustehen und dankbar zu sein. Das wird den Frieden Gottes in unseren Herzen verankern!

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