„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 2. Juli 2018

Vogellob

Es war vergangene Woche, als ich abends um 21:15 noch auf mein Handy schaute und eine WhatsApp entdeckte, die meine Stimmung sofort in dunkle Tiefen schickte. Es war keine persönliche Nachricht an mich, sondern ein Rundschreiben. Aber der Inhalt machte mich äußerst traurig, mutlos und schwach.
Nur wenige Minuten später drang durch das offne Fenster die herrlich klare Stimme eines Singvogels, der dem Herrn sein Abendlob entgegenbrachte. Der Vogel sang für Gott – und Gott sprach durch das Vogellob zu meinem Herzen!

Einschub:
Kann man das Singen der Vögel und die Geräusche der Natur tatsächlich als Gotteslob verstehen? Ich schon – und das nicht ohne Grund:

In den Psalmen heißt es:
 
Lobt den Herrn, ihr Geschöpfe, an jedem Ort seines Reichs.
Mit meiner Seele will ich den Herrn loben!
(Ps 103 22)

Alle deine Geschöpfe werden dir danken, Herr,
und alle, die dir treu sind, werden dich loben.
(Ps 145 10)

Die Flüsse sollen vor Freude in die Hände klatschen!
Die Berge sollen fröhliche Lieder singen
(Ps 98:8)

Nicht nur die poetisch freien Psalmisten beschreiben das Lob der Schöpfung. Auch der Prophet Jesaja schreibt:

Denn ihr werdet mit Freuden ausziehen
und in Frieden geleitet werden;
die Berge und Hügel sollen vor euch in Jubel ausbrechen
und alle Bäume des Feldes in die Hände klatschen.
(Jesaja 55:12)

Und im letzten Buch der Offenbarung heißt es:

Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde
und unter der Erde und auf dem Meer ist,
und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen:
Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm
den Lobpreis und die Ehre und die Herrlichkeit
und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!
(Offenbarung 5:13)

Man kann bei den erwähnten Geschöpfen alles außer dem Menschen ausschließen, aber das muss nicht sein. Gott hat alles zu Seiner Ehre geschaffen, auch die Vögel mit ihren Stimmen und die Naturgewalten mit ihren Geräuschen. Alles zeugt von der Schöpfungskraft und Vielfalt Gottes und dient Seiner Ehre.

Als ich das Vogellob an jenem Abend hörte, wurde ich daran erinnert, dass auch die ganze Schöpfung seufzt und sich auf die Erlösung freut. Auch die Tierwelt und die Pflanzenwelt stehen unter dem Fluch einer gefallenen Welt. Aber in all ihrer Not finden sie immer noch genügend Grund, ihrem Schöpfer mit Regelmäßigkeit Loblieder zu singen und ihre „Seelen“ aus den dunklen Tiefen zu Ihm emporzuheben.

Ich habe mir das Vogellob zu Herzen genommen und den Tag mit Lob Gottes abgeschlossen.

Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!
(Psalm 103:2)

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