Noch einmal ein
paar Gedanken aus Maria Luise Prean-Brunis Buch „Lola Gola“ (Loslassen – Gott
lassen). Ihre Gedanken zum Kapitel „Der Gott, der mich segnet“ entlockten mir
schon ein Schmunzeln.
Die Autorin kommt
aus Österreich und gehörte dort der Kirche an. Sie schreibt:
„Als ich noch
jung war, habe ich mich in Österreich sehr geärgert, wenn mir jedes Jahr, ohne
dass ich gefragt wurde, die Kirchensteuer abgezogen wurde. Ich glaubte, dass
man die Kirche freiwillig unterstützen sollte. Als ich dann mit 33 Jahren nach
Amerika ging, war ich sehr dankbar, dass ich dieser Kirchensteuer entronnen
war. Bald danach – es war nur zwei Sonntage später – wurde eine Predigt über
den „Zehnten“ gehalten.
Wie eure Väter
habt ihr meine Gebote nicht gehalten und ihnen nicht gehorcht. Kehrt um zu mir,
dann werde ich mich auch euch zuwenden«, spricht der allmächtige Herr. »Doch
ihr fragt: `Warum sollen wir umkehren?´ Darf ein Mensch Gott betrügen? Ihr habt
mich betrogen! Und dann fragt ihr noch: `Womit sollen wir dich betrogen haben?´
Mit dem Zehnten und den Abgaben. Ihr seid
verflucht, denn das ganze Volk hat mich betrogen. Bringt den kompletten zehnten
Teil eurer Ernte ins Vorratshaus, damit es in meinem Tempel genügend Nahrung
gibt. Stellt mich doch damit auf die Probe«, spricht der allmächtige Herr, »ob
ich nicht die Fenster des Himmels für euch öffnen und euch mit unzähligen
Segnungen überschütten werde! Euretwegen
werde ich den Fresser bedrohen, damit er euch nicht mehr um eure Ernte bringt
und damit der Weinstock auf dem Feld wieder Früchte trägt«, spricht der
allmächtige Herr. »Dann werden euch alle
Völker beglückwünschen, denn euer Land wird ein Land sein, das Gott gefällt«,
spricht der allmächtige Herr. (Maleachi 3:7-12)
Ich war entsetzt,
denn ich hatte den Eindruck, ich komme vom Regen in die Traufe. Die
Kirchensteuer war nur 1% und jetzt ging es um 10%! Dann sprach der Herr zu mir:
„Du wolltest ja alles freiwillig tun. Jetzt hast du die freie Wahl. Zehn
Prozent von allem gehört mir.“
Ich kämpfte
einige Wochen mit diesem Entschluss, denn mein Gehalt war so gering, dass ich
kaum meine Kosten decken konnte. Und so diskutierte ich mit Gott und sagte ihm:
„Ich will doch ein verantwortungsvoller Mensch sein und meine Rechnungen
bezahlen. Wenn ich den Zehnten bezahle, dann ist das unmöghlich.“
Soweit das Zitat
aus dem lesenswerten Buch. Wen das erstaunliche Ende der Geschichte
interessiert, findet es hier: („Lola Gola“Maria Luise
Prean-Bruni, Edition Aufatmen, SCM, R. Brockhaus, © 2015, S. 62-67)
Zum Schmunzeln
brachte mich ihre Aussage, dass sie sich betreffs ihres Gebens vom Regen in die
Traufe gekommen sah. Von 1% zu 10% ist natürlich auch ein 7-Meilen-Schritt.
Aber unsere Rechenkünste sind so typisch menschlich und Gottes Handeln so typisch
göttlich.
Immer, wenn wir
in unserer Gemeinde das Lied von Citypointe Live singen, in dem es heißt:
Strip me back of
all my pride, my possessions
Til all I want and
all I seek is Your presence
In deutsch:
Nimm mir all meinen Stolz und meinen Besitz
Bis alles, was ich suche nur noch DU bist!
werde ich seltsam berührt. Dann stellt sich
in meinem Herzen die Frage: Meine ich, was ich singe. Da geht es nicht um 10% -
da geht es um alles, was auf meiner Herzensbremse steht und Gott ausbremst.
Natürlich kann das die Liebe zum Geld sein, aber auch die Liebe zum Hobby, zur
Musik, zur Natur, zum verdienten Feierabend, zur Familie, zum Sport.
„Nimm mir
alles, was mich daran hindert, nur noch Dich allein zu suchen!“
Das zu singen
oder so zu beten – und dann zu erfahren – mag uns zunächst mal entsetzen. Es
mag uns das Gefühl geben, vom Regen in die Traufe zu kommen. Aber am Ende steht
weder der Regen, noch die Traufe. Am Ende stehen Ströme des Segens, egal um
welchen Bereich es sich in unserem Leben handelt.Gott segnet unsere völlige Hingabe!
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