Lawrence, ein
Diakon in der Kirche von Rom in der Mitte des dritten Jahrhunderts, starb
während der Verfolgung unter Kaiser Valerian den Märtyrertod. Das war
wahrscheinlich im Jahre 258 n. Chr. Seine Kirche ist bis heute eine der sieben
Wallfahrtskirchen in der Stadt Rom. Der Überlieferung nach war er als ältester
Diakon nicht nur für "heilige Dinge" verantwortlich, also für liturgische
Objekte wie Kelche und Leuchter, sondern auch für die Schatzkammer der Kirche.
Der
Verwaltungsbeamte der Stadt hatte gehört, dass christliche Priester das Opfer
in "Gefäßen aus Gold" und "silbernen Bechern" opferten.
Diese sollten von "goldenen Leuchtern" erhellt werden. Darum bat
dieser Beamte den Diakon Lawrence, ihm den Reichtum der Kirche zu zeigen.
Lawrence gab ihm zur Antwort: "Unsere Kirche ist reich. Ich leugne es
nicht. Viel Reichtum und Gold hat sie. Niemand auf der Welt hat mehr."
Und so verspricht er, alle "wertvollen Besitztümer Christi" hervorzubringen. Aber um den Beamten auf die Folter zu spannen, bittet er um Zeit, eine Liste der Kirchenkasse zu erstellen.
Ein Abkommen wird
getroffen, und Lawrence macht sich an die Arbeit. Drei Tage lang geht Lawrence
in die Stadt, um Kranke und Arme zu sammeln. Die Leute, die er sammelt, sind
ein Mann mit zwei Augenhöhlen, ein Krüppel mit gebrochenem Knie, ein
einbeiniger Mann, ein Mensch mit einem Bein kürzer als der andere und andere mit
schweren Gebrechen. Er schreibt ihre Namen auf und stellt sie am Eingang der
Kirche auf. Erst dann ruft er den Beamten, um ihn zur Kirche zu bringen. Als
dieser die Türen der Kirche betritt, zeigt Lawrence auf die zerlumpte
Gesellschaft und sagt: "Da sind die Reichtümer der Kirche, nimm sie."
Voll Ärger und
Zorn über diese – als Spott empfundene Handlung - befiehlt der Beamte, Lawrence,
hinrichten zu lassne. Und er fügt hinzu: "Ich werde nicht zulassen dass du
schnell stirbst.
Dann folgt die
berühmte Szene von Lawrence, der langsam auf einem Rost bei niedriger
Temperatur geröstet wird, um die Agonie zu verlängern. Der Beamte befiehlt ihm,
sich umzudrehen, und Lawrence sagt: "Es ist gar, iss und probier, ob es
schöner roh oder geröstet ist." !
(nach: Robert Louis Wilken, The Spirit of Early Christian Thought: Seeking the Face of God, Kindle Edition (Yale University Press, 2003)
(nach: Robert Louis Wilken, The Spirit of Early Christian Thought: Seeking the Face of God, Kindle Edition (Yale University Press, 2003)
Lehren:
- Auch Menschen, die durch die Jahrhunderte in den liturgischen Kirchen wirkten, hatten tiefe, biblische Erkenntnisse, die oft über die Erkenntnis ihrer Vorgesetzten oder die Erkenntnisse unserer Zeit hinausgingen.
- Der wahre Reichtum der Kirche, des Reiches Gottes, ist nie Geld oder anderer Reichtum gewesen. Der Reichtum der Kirche, der Gemeinde, sind Menschen.
- Die meisten, die den Reichtum im Reich Gottes darstellen, gehören nicht zu denen, die in den Augen der Welt reich sind an Erfolg und Ehre.
Ernnert euch, liebe Brüder, dass nur wenige von euch
in den Augen der Welt weise oder mächtig oder
angesehen waren,
als Gott euch berief. (1 Kor
1:26)
Lebt in Frieden miteinander. Versucht nicht, euch
wichtig zu machen,
sondern wendet euch denen zu, die weniger
angesehen sind.
Und bildet euch nicht ein, alles zu wissen! (Rö 12:16)
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