1 "Preist den Herrn, denn er ist gut! Ja, seine Güte hört niemals auf!",
2 so sollen sagen die Erlösten des Herrns. Er hat sie aus
der Gewalt ihrer Bedränger befreit,
3 aus fremden Ländern wieder heimgebracht, vom Osten und
vom Westen her, vom Norden und vom Meer.
4 Sie irrten umher in wegloser Wüste, eine Stadt als
Wohnort fanden sie nicht.
5 Von Hunger und Durst gequält, schwand ihr Lebenswille
dahin.
6 Sie schrien zu dem Herrn in ihrer Not, der rettete sie aus aller Bedrängnis.
7 Er brachte sie auf den richtigen Weg und führte sie zu
einer bewohnbaren Stadt.
8 Sie sollen den Herrn loben für seine Gnade, für seine
Wunder, die er an Menschen tut.
9 Denn er hat den Verdurstenden zu trinken gegeben, den Hungernden gute Nahrung verschafft.
Diese Gruppe wurde bedrückt, waren fern
ihrer Heimat. War es die irdische Heimat, der sie fern waren, wie heute so
viele? War es die geistliche Heimat, nach der sie sich sehnten? Jedenfalls war
ihr Leben ein Umherirren! Leib, Seele und Geist waren hungrig und durstig. Als
sie zum Herrn schrien, brachte Er Erlösung. Sie fanden Heimat. Ihr Hunger wurde
gestillt.
10 Die in Dunkelheit und Finsternis lebten, gefesselt in
Elend und Eisen,
11 sie hatten den Worten Gottes getrotzt und den Rat des
Höchsten verachtet.
12 Nun beugte er durch harte Schläge ihren Trotz, sie
lagen am Boden und niemand half.
13 Sie schrien zu dem Herrn in ihrer Not, der rettete sie
aus ihrer Bedrängnis,
14 führte sie aus dem tiefen Dunkel heraus und zerriss
ihre Fesseln.
15 Sie sollen den Herrn loben für seine Gnade, für seine
Wunder, die er an Menschen tut. 16 Denn er zerbrach
die ehernen Tore, zerschlug die eisernen Riegel.
Die zweite Gruppe sitzt in Finsternis und
Ketten. Wie viele sind das heute! Nicht nur die um ihrer Schuld willen Gebeugten.
Wie viele sitzen in seelischer Finsternis, gekettet an Hoffnungslosigkeit und der
quälenden Schwachheit, sich nicht mehr selbst aufrichten zu können. Nicht mal
der nächste Schritt ist erkennbar. Als sie zum Herrn schrien, brachte Er Licht.
Sie fanden wunderbare Befreiung durch Ihn.
17 Die dumm und trotzig aufbegehrten, brachten durch ihr
Sündenleben nur Leid und Elend über sich.
18 Sie ekelten sich vor jeder Speise, sie standen direkt
vor dem Tod.
19 Sie schrien zu dem Herrn in ihrer Not, der rettete sie
aus ihrer Bedrängnis.
20 Er schickte sein Wort und heilte sie und bewahrte sie
so vor dem Grab.
21 Sie sollen den Herrn loben für seine Gnade, für seine
Wunder, die er an Menschen tut.
22 Sie sollen Dankopfer bringen, jubelnd erzählen von dem,
was er tat.
Auch solche hat es immer gegeben, gibt es
immer wieder und wird es immer wieder geben. Sie denken, es sei „Leben“, dabei
ist es nur Sünde. Sie erwarten Freiheit und Freude und ernten Leid und Elend. Schließlich
wird der Hunger nach mehr Leben zu Ekel vor dem Leben, und der Absturz steht
kurz bevor. Doch dann: Als sie zum Herrn schrien, brachte Er wahres Leben, Heil
und Heilung in Ihm.
23 Die das Meer mit Schiffen befahren, um in Übersee
Handel zu treiben,
24 sie sahen die Werke des Herrns, seine Wunder auf hoher
See;
25 wenn er sprach und einen Sturm bestellte, der die
Wellen in die Höhe warf,
26 sodass sie gen Himmel stiegen und wieder in die Tiefen
sanken und ihre Seele vor Angst verging.
27 Wie Betrunkene wankten und schwankten sie und waren mit
ihrer Weisheit am Ende.
28 Sie schrien zu dem Herrn in ihrer Not, der rettete sie
aus ihrer Bedrängnis
29 und brachte den Sturm zur Stille, und die Wellen
beruhigten sich.
30 Sie freuten sich, dass es still geworden war und er sie
in den ersehnten Hafen führte.
31 Sie sollen den Herrn loben für seine Gnade, für seine
Wunder, die er an Menschen tut.
Nicht jede Not ist verschuldet durch
persönliche Sünde. Manche Not bringt das Leben in einer gefallenen Welt. Andere
Nöte sind Gott-gesandt, um uns mächtiges Gott-Erleben zu ermöglichen. Auch
solche Nöte müssen nicht schweigend durchgestanden werden. Wer zum Herrn
schreit in seiner Not, den wird der Herr zur Ruhe kommen lassen und in den „ersehnten
Hafen" lotsen. Der Herr, unser Lotse!
32 In der Versammlung des Volkes sollen sie ihn rühmen, ihn
loben im Ältestenrat!
33 Er machte Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürrem
Land.
34 Und wegen der Bosheit seiner Bewohner machte er
fruchtbares Land zur salzigen Steppe.
35 Andererseits machte er Wüste zum Wasserteich, Wasserquellen
sprudelten im trockenen Land.
36 Dort siedelte er die Hungernden an. Sie gründeten einen
Wohnort,
37 bestellten die Felder und legten Weinberge an. Sie
brachten reiche Ernten ein. Er segnete sie und sie vermehrten sich sehr, auch
ihre Viehherden waren groß.
39 Dann wurden sie geringer an Zahl, bedrückt durch
Unglück und Kummer.
40 Er goss Verachtung über Vornehme aus, ließ sie irren in
wegloser Wüste.
41 Er holte die Armen aus dem Elend heraus, ihre Familien
vermehrten sich sehr.
42 Die Anständigen sehen es und freuen sich, und aller
Bosheit wird das Maul gestopft.
Loben sollen ihn alle diese Gruppen. Egal,
was es ist – wir dürfen zu Ihm schreien und werden Seine Hilfe erfahren. Das Erfahren
Seiner Hilfe soll dann allerdings bei allen, die zu Ihm gerufen und Seine Hilfe
erfahren haben, etwas bewirken: Klares, lautes Gotteslob. So wie Er sich nicht
geschämt hat, uns zu hören und zu helfen, so sollen wir uns nicht schämen, Ihm
zu danken, Ihn zu loben und zu rühmen. Diese letzten Verse listen noch einmal
einige der vielen Dinge, die Er für uns getan hat.
43 Wer weise ist, soll sich das merken und verstehen, wie
reich die Gnade des Herrn ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.