So
hoch der Himmel über der Erde ist,
so
viel höher sind meine Wege als
eure Wege
und
meine Gedanken als
eure Gedanken.
(Jesaja 55:9)
Noch einmal gehen meine Gedanken zurück zu den
Josef-Predigten der Männerfreizeit, an der ich kürzlich teilnehmen konnte.
Was für ein Leben Josef doch führte.
Verzogener Sohn seines Vaters Jakob. Gehasster Bruder seiner 10 Brüder. Von
ihnen gefangen, zu Tode geängstigt, als Sklave verkauft. Im Haus eines Ägypters
verleugnet und fälschlich beschuldigt ... Knast! Im Knast ein Helfer anderer –
die ihn schnell wieder vergaßen. Ob Josef auch manchmal – zumindest innerlich –
geschrieen hat: „GOTT! WO BIST DU??? GOTT! WAS TUST DU???“
Vermutlich hatte er viele Fragen, die ohne
Antwort blieben. Aber Josef hörte nicht auf, dem Herrn zu dienen und für Ihn zu
leben. Josef gab seinen Glauben nicht auf, er gab seinen Gott nicht auf und er
gab sich selbst nicht auf. Sein ganzes Leben hindurch beschreibt die Bibel ihn
als einen Menschen, der nicht aufhörte, Gott zu dienen.
Josef hätte sich auch sagen können: Jetzt bin
ich Sklave. Sobald sich meine Situation geändert hat, diene ich meinem Gott. So
dachte er nicht. Er diente seinem Herrn in jeder Situation; auch als Sklave.
Josef hätte denken können: wenn ich aus dem Knast bin, dann diene ich Gott
wieder. So dachte er aber nicht. Er diente Gott IM Knast. Josef hätte denken
können: Wenn der Herr meiner gedenkt, werde ich Ihm wieder treu dienen. Aber
das dachte er nicht. Er diente Gott auch, als er sich von Menschen (und Gott?)
verlassen fühlte.
In kurz: Josef diente dem Herrn immer in der
Situation, in der er sich gerade befand. Er wartete nicht auf eine „bessere“
Situation oder bessere Umstände. Und darin ist er uns ein Vorbild. Warte nicht
auf bessere Zeiten, gesündere Zeiten, entspanntere Zeiten, friedlichere Zeiten,
mutigere Zeiten, verheißungsvollere Zeiten. Diene dem Herrn jetzt, heute, da wo
Du bist, egal, wie Du Dich fühlst. Geistliche Frucht hängt zunächst nicht von
uns, sondern vom Herrn selbst ab. Er kann jeden gebrauchen, der sich Ihm zur
Verfügung stellt.
Ein Weiteres hat mich an Josef fasziniert. Als
Er durch all das jahrelange Elend ging, hatte er vermutlich wenig „Vision“
dafür, dass er sich mitten in Gottes Plan für sein Leben befand. Josef selbst
wird Gottes Hand kaum erkannt haben. Josef selbst sah immer nur den nächsten
Schritt, die nächste Stunde und – vielleicht – den nächsten Tag. Kaum mehr.
Aber Gott hatte in dem allen einen Plan mit Josef, einen Plan, der bis ins
Detail vorbereitet war. Josef sah ihn nicht, aber das musste er auch nicht.
Dass Josef Gottes Plan nicht erkennen konnte, bedeutete weder, dass Gott keinen
Plan für ihn hatte, noch dass er an Gottes Plan vorbeiging. Es bestätigte nur
Gottes Aussage:
So
hoch der Himmel über der Erde ist,
so
viel höher sind meine Wege als
eure Wege
und
meine Gedanken als
eure Gedanken.
(Jesaja 55:9)
Lasst uns dem Herrn heute dienen, egal, in
welcher Situation und in welchen Umständen wir sind. Lasst uns Ihm vertrauen,
dass Er uns gebraucht in unserer Schwachheit, nach Seinem Plan.
Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht;
denn
ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes 15:5)
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