Im Buch Obadja
spricht der Herr Gericht über das Brudervolk Israels – Edom. Die Edomiter
gehörten nicht zum Volk Gottes. Aber ihnen stand der Weg zum Glauben an den
Gott Israels und zur Rettung durch den Messias offen. „Jeder, der den Namen des
Herrn anruft, wird gerettet werden!“ So lesen wir es wiederholt in der Bibel.
Das gilt auch allen Nichtjuden. Ninive ist ein leuchtendes Beispiel. Sie riefen Gott
um Vergebung an - und eine Millisonenstadt wurde gerettet. Aber die Edomiter
riefen niemanden an – und wurden auch nicht gerettet.
Das Buch Obadja
deutet einige Gründe als mögliche
Hinweise an, warum in Edom das Gebet zum lebendigen Gott nicht zu finden ist:
Obadja 1:3: Der Hochmut deines Herzens hat dich
verführt, weil du an Felshängen wohnst, in der Höhe thronst und in deinem Herzen sprichst: ‚Wer wird mich zur Erde hinunterstoßen?’
Die Menschen
fühlten sich sicher und stark. Sicher und stark genug, ihre Angelegenheiten
selbst in die Hand zu nehmen und Gott nicht zu brauchen. Ihnen kam gar nicht
der Gedanke, für etwas zu beten.
Obadja 1:9: Und deine Helden, Teman, sollen den Mut
verlieren, damit jedermann ausgerottet wird bei dem Gemetzel auf dem Gebirge
Esaus.
Die Edomiter –
Teman war eine Stadt in Edom – sehen sich als Helden. Helden sind mutig. Helden
brauchen keine Hilfe. Helden leben aus ihrer eigenen Kraft. Warum sollte man
beten?
Obadja 1:15: Denn nahe ist der Tag des Herrn über alle
Heidenvölker; wie du gehandelt hast, so wird man dir gegenüber handeln; dein
Tun fällt auf deinen Kopf zurück!
Damit hatte man
sowieso nichts am Hut – mit dem Tag des Herrn. Die Propheten bezeichnen ihn
zwar als den großen und schrecklichen Tag, auf den man sich
vorbereiten soll. Aber diese Endzeitphantasien waren nichts für mutige Männer. Wenn es Ärger geben sollte, dann würde man darauf reagieren, wenn er sich
bemerkbar macht. Momentan war alles im grünen Bereich.
Drei Hinweise,
warum Edom ein weißes, unbeschriebens Blatt war betreffs Gebet:
- Übersteigertes Selbstvertrauen ... „Ich kann das schon!“
- Über-mutige Helden ... „Hab ich nicht nötig!“
- Nicht-ernst-nehmen des Tages Gottes ... „Wird schon noch dauern!“
Diese 3 Hinweise
erschrecken mich. Sind diese Tendenzen nicht auch in unseren Herzen vorhanden?
Sind wir ein unbeschriebenes Gebetsblatt, weil wir noch nicht alle ‚unsere’
Möglichkeiten erschöpft haben? Beten wir nicht, weil wir meinen, es auch so zu
schaffen – oder, wenn nicht, ist es auch kein großer Verlust? Meinen wir, wir
hätten noch viele Jahre bis zum Kommen des Herrn? (Vielleicht ist es so, vielleicht auch nicht!)
Wie sieht Dein
Leben als Beter aus? Bist Du ein unbeschriebenes, weißes Blatt –ohne Bitte,
ohne Dank, ohne Lob, ohne Opfer, ohne Rufen, ohne alles? Unser Herr hat uns
solche Möglichkeiten geschenkt. Gebet kann Himmel und Erde bewegen – und wir
denken, wir schaffen das schon ohne Ihn ... oder wir verfolgen Gott-fremde
Interessen.
Lassen wir uns
durch das gebetslose Buch Obadja erschrecken! Es ist tatsächlich möglich, beten
zu können – und doch nicht zu tun. Es ist möglich, Gott zu kontaktieren, Ihn aber stattdessen zu ignorieren. Fang
doch einfach mal an, Dein Blatt mit Bitte,
Dank, Lob, Opfer und dergleichen zu füllen. Und wenn Dein Blatt gar nicht so unbeschrieben ist, dann Preis
dem Herrn. Lass es zu einer kraftvollen Geschichte und Illustration werden, was
ein Gotteskind vermag, das in Kontakt ist mit seinem himmlischen Vater.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.