Als vor kurzem die Stürme über Deutschland hinwegfegten,
knickten immer wieder mal Bäume um. Nur vereinzelt, im Vergleich zur Anzahl
aller Bäume. Die Bäume erfüllten aber noch eine andere wichtige Aufgabe, die
ein Wetterexperte im Fernsehen etwa so beschrieb: „In dieser Zeit haben viele Bäume ihre Blätter noch nicht abgeworfen.
Die Blätter, die noch gemeinsam an den Bäumen hängen, bilden einen enormen
Widerstand gegen den Sturm“
Das ließ mich aufhorchen. Blätter? Wie groß sind die Blätter
an Stadtbäumen? Handgroß, wenn es ein Ahornblatt ist, Ein Viertel davon, wenn
es Birkenblätter sind. Egal – Blätter als „enormer
Widerstand“, die die Macht eines Sturmes brechen können?
Dann kam irgendwann eine Doku im TV über das Schutzverhalten
von Tieren. Erstaunlich! Elefanten kreisen ihre Schwachen ein, wenn Gefahr
droht. Präriehunde stellen Wächter auf, die bei Gefahr die ganze
Präriehundstadt warnen und dadurch schützen. Käferkolonien warnen ihre
Artgenossen im Fall von Gefahr durch eine Geruchwarnung. Da diese jedoch auch
vom Feind wahrgenommen wird, riskiert der Wächter den Tod. Ähnliches geschieht
unter Fischen im Meer.
Viele weitere Beispiele könnte man aufzeigen. Artgenossen
stehen zusammen, warnen einander, helfen einander, schützen einander – selbst,
wenn es Nachteile oder den eigenen Tod zur Folge haben kann.
Das erinnert mich an die Gemeinde Jesu, die durch das Blut
Jesu zu „Artgenossen“, zu Familie, zu Blutsverwandten geworden sind. Aber wie
zerstritten sie oft sind! Wie sehr man vor-
einander warnt, statt einander zu warnen. Wie sehr man sich aus dem Weg geht,
statt miteinander zu gehen! Wie sehr man sich in Grüppchen aufspaltet, statt geschlossene
Mannschaft Jesu zu sein und über das hinwegzusehen, was nicht grundlegend ist. Wenn
Jesus im Zentrum steht, ist es egal, ob die Umstehenden grün, blau, rot, weiß
oder schwarz sind. Es ist egal, ob sie nach Wald, Wiese, Parfüm, Schweiß oder
Öl riechen. Ist Jesus im Mittelpunkt, gehören sie dazu. Dann sollen wir
zusammenstehen, einander lieben, ermutigen, erbauen, warnen, helfen, stützen, trösten, zurechtbringen,
füreinander beten, miteinander beten und füreinander einstehen. Paulus ruft
deutlich dazu auf in 1 Korinther 1:10 und Philipper 1:27:
„Ich ermahne euch aber, Brüder,
durch den Namen
unseres Herrn Jesus Christus,
dass ihr
alle einmütig redet und nicht Spaltungen unter euch seien,
sondern dass ihr in
demselben Sinn und in derselben Meinung
völlig zusammengefügt
seiet.“
„Wandelt nur würdig des Evangeliums des
Christus,
damit ich, sei es,
dass ich komme und euch sehe
oder abwesend bin,
von euch höre,
dass ihr fest steht in einem Geist und mit
einer Seele
zusammen für den Glauben des Evangeliums kämpft“
Viele andere Verse könnten zugefügt werden.
Als wiedergeborene Christen sind wir Familie. Wer Jesus im
Herzen hat und Ihm folgt, der ist unser „Artgenosse“. Und wenn wir mit unsern
Artgenossen zusammenstehen … wenn wir uns umeinander kümmern, die Schwachen in
unsere Mitte nehmen und selbstlos füreinander da sind – bis zur Aufopferung
unserer selbst – dann werden wir als viele kleine Blätter an einem
Baum eine Vehemenz und Kraft erfahren, die gemeinsam in der Liebe Jesu den
Stürmen um uns herum Widerstand bieten und ihre Macht brechen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.