Die Verse, die das am deutlichsten hervorheben, finden wir
in Kapitel 4:4 und Kapitel 5:23.
„Geht nur nach Bethel und sündigt,
und in Gilgal sündigt noch mehr!
Bringt nur jeden Morgen eure Opfer und am
dritten Tag eure Zehnten!“
Bethel war das Anti-Jerusalem in Samarien. Hier opferte man
den Baalen, hier rief man die heidnische Götter an und vermischte den wahren
Glauben an den Schöpfergott Israels mit dem dunklen Glauben an fremde Nichtgötter.
Auch in Gilgal waren die Götzen der Heiden nicht unbekannt. Aber man dachte, synkretistisches
(vermischtes) Beten sei immerhin besser als gar keins und decke außerdem alle
Eventualitäten ab.
Amos belehrt uns: Wessen Beten sich nicht ausschließlich auf
den lebendigen Gott der Bibel konzentriert – nur auf Ihn – der betet nicht,
sondern sein Gebet wird zur Sünde, sein Opfer zum Gestank und seine Gabe eine
Farce.
Im nächsten Kapitel wird Gott noch deutlicher. Israel
dachte, ihre Loblieder würden dem Herrn gefallen. Lob ist Teil unseres Gebets,
ob wir es aussprechen oder singen. Das aber lernen wir manchmal so gut, dass
musikalische Qualität die Reinheit verdrängt. Gott sagt durch Amos in Kapitel
5:23:
„Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner
Lieder,
und dein Harfenspiel mag ich nicht hören!“ (Schl)
Oder:
„Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises!
Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören. (NLÜ)
„Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an!“ –
so muss sich der Prophet in 1. Samuel 16:7 von Gott belehren lassen. Hier
belehrt Gott Israel mit anderen Worten: Der Menschen hört das Lob der Lieder
und der Instrumente, Gott aber hört das Lob des Herzens. Wenn das Lob des
Herzens fehlt, wie zur Zeit Amos’ und es wird ersetzt durch Lieder und
Harfenmusik, dann mag es lieblich klingen in den Ohren der (An-)Beter, aber es
ist nicht mehr als der Lärm eines Antigebets in den Ohren des heiligen Gottes.
Amos lehrt uns wenig bis nichts darüber, wie wir beten
sollen. Aber es belehrt uns über das, was wir als Gebet verstehen könnten, vielleicht
praktizieren und was doch kein Gebet ist.
Gebetsvermischung, die Götter anderer Nationen einbezieht,
interreligiöses Gebet, ist Antigebet, das den heiligen, allein wahren Gott
entehrt und von Ihm als Sünde bezeichnet wird. Und (An-)Beter, die mit Pauken
und Trompeten, mit Volumen und Harmonien Qualität erzeugen … aus ungebrochenen
Herzen – deren Anbetung mag Verehrung finden bei Menschen, ist aber verwerflicher
Lärm bei Gott.
Ernste Gedanken diesmal zum Thema Gebet aus dem Buch Amos.
Aber wenn wir all die herrlichen, mächtigen, göttlichen Verheißungen zum Thema „Gebet“
in der Bibel in Anspruch nehmen und erfahren wollen, dann wollen wir uns auch
unter die Worte Gottes durch den Propheten Amos stellen und unsere Gebete
prüfen, dass sie rein, Jesus-orientiert und aus heiligen Herzen kommen.
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