„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 23. Januar 2018

Gebet im Buch Amos

Wenn man sich im Buch Amos auf die Suche macht, findet man mehr zum Thema Anti-Gebet, als zum Thema Gebet. Dabei dürfen wir sicher sein, dass Gebet unerwähnt vorhanden ist. Wo immer Gott durch sein Bodenpersonal am Werk ist, da ist auch Austausch zwischen den Boten und ihrem Auftraggeber vorausgesetzt. Aber dieser Austausch, dieses Gebet bleibt im Buch Amos unerwähnt. Erwähnt wird Gebet, das als Gebet gedacht ist, aber keins ist.

Die Verse, die das am deutlichsten hervorheben, finden wir in Kapitel 4:4 und Kapitel 5:23.

Geht nur nach Bethel und sündigt,
und in Gilgal sündigt noch mehr!
Bringt nur jeden Morgen eure Opfer und am dritten Tag eure Zehnten!“

Bethel war das Anti-Jerusalem in Samarien. Hier opferte man den Baalen, hier rief man die heidnische Götter an und vermischte den wahren Glauben an den Schöpfergott Israels mit dem dunklen Glauben an fremde Nichtgötter. Auch in Gilgal waren die Götzen der Heiden nicht unbekannt. Aber man dachte, synkretistisches (vermischtes) Beten sei immerhin besser als gar keins und decke außerdem alle Eventualitäten ab.

Amos belehrt uns: Wessen Beten sich nicht ausschließlich auf den lebendigen Gott der Bibel konzentriert – nur auf Ihn – der betet nicht, sondern sein Gebet wird zur Sünde, sein Opfer zum Gestank und seine Gabe eine Farce.

Im nächsten Kapitel wird Gott noch deutlicher. Israel dachte, ihre Loblieder würden dem Herrn gefallen. Lob ist Teil unseres Gebets, ob wir es aussprechen oder singen. Das aber lernen wir manchmal so gut, dass musikalische Qualität die Reinheit verdrängt. Gott sagt durch Amos in Kapitel 5:23:

Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder,
und dein Harfenspiel mag ich nicht hören!“ (Schl)

Oder:

 Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises!
Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören. (NLÜ)

 Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an!“ – so muss sich der Prophet in 1. Samuel 16:7 von Gott belehren lassen. Hier belehrt Gott Israel mit anderen Worten: Der Menschen hört das Lob der Lieder und der Instrumente, Gott aber hört das Lob des Herzens. Wenn das Lob des Herzens fehlt, wie zur Zeit Amos’ und es wird ersetzt durch Lieder und Harfenmusik, dann mag es lieblich klingen in den Ohren der (An-)Beter, aber es ist nicht mehr als der Lärm eines Antigebets in den Ohren des heiligen Gottes.

Amos lehrt uns wenig bis nichts darüber, wie wir beten sollen. Aber es belehrt uns über das, was wir als Gebet verstehen könnten, vielleicht praktizieren und was doch kein Gebet ist.

Gebetsvermischung, die Götter anderer Nationen einbezieht, interreligiöses Gebet, ist Antigebet, das den heiligen, allein wahren Gott entehrt und von Ihm als Sünde bezeichnet wird. Und (An-)Beter, die mit Pauken und Trompeten, mit Volumen und Harmonien Qualität erzeugen … aus ungebrochenen Herzen – deren Anbetung mag Verehrung finden bei Menschen, ist aber verwerflicher Lärm bei Gott.

Ernste Gedanken diesmal zum Thema Gebet aus dem Buch Amos. Aber wenn wir all die herrlichen, mächtigen, göttlichen Verheißungen zum Thema „Gebet“ in der Bibel in Anspruch nehmen und erfahren wollen, dann wollen wir uns auch unter die Worte Gottes durch den Propheten Amos stellen und unsere Gebete prüfen, dass sie rein, Jesus-orientiert und aus heiligen Herzen kommen.

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