„Und das Wort des Herrn erging an Jona,
den Sohn Amittais, folgendermaßen: Mache dich auf,
geh nach Ninive, in die große Stadt, und
verkündige gegen sie;
denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht
heraufgekommen!“
Ninive war die
Hauptstadt des Weltreiches Assyrien, bekannt und gefürchtet für ihre
Grausamkeit, zu brutal, um sie hier zu beschreiben. Gottlos,
menschenverachtend, brutal, gefürchtet ... unterirdisch. Ihre Grausamkeit und
Bosheit war vor Gott gekommen.
„Endlich!“ könnte
Jona gedacht haben. „Die haben es seit langem verdient, durch Gottes gerechtes
Gericht vom Erdboden gefegt zu werden.“ Aber Gottes Ziele waren andere. Er
wollte sie für ihre mit Worten nicht zu beschreibenden Grausamkeiten nicht
richten – Er wollte sie retten.
Ninive war eine
Stadt im heutigen Mosul, der ehemaligen Hochburg des IS. Plünderungen,
Folterungen, Kreuzigungen, Vergewaltigungen und Schändungen aller Art wurden
durch diese Terrorgruppe verübt – und ihre Bosheit ist vor Gottes Angesicht
gekommen. Aber: Der Herr will nicht richten – noch nicht! Er will retten!
Gottes Herz offenbart sich wenn Er in Hesekiel 33:11 spricht:
“So wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr:
Ich habe kein Gefallen
am Tod des Gottlosen,
sondern daran, dass der Gottlose umkehre von
seinem Weg
und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen
Wegen!“
Gottes Herz ist
ein Retterherz. Solchen, denen Menschen das Gericht Gottes wünschen, denen
wünscht Er die Rettung. Selbst den Heiden in Ninive, die nicht mal nach Ihm
fragten. Was für ein Ansporn, unsere Herzen in Einklang zu bringen mit dem
Retterherz Jesu und zu beten für solche, die laut oder leise, friedlich oder
gewaltsam, uns einschließend oder auslassend gegen unseren Herrn und König
rebellieren! Er will retten. Er sendete Jona damals und sendet uns heute, um Seine
Botschaft von Liebe, Vergebung und ewigem Heil den Schlimmsten zu bringen.
Abraham kommt in
den Sinn. Gott hatte betreffs des Sündenpfuhls von Sodom und Gomorrha zu ihm
gesagt:
Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß,
und ihre Sünde ist sehr schwer.
Darum will ich hinabsteigen und sehen,
ob sie es wirklich ganz nach dem Geschrei über sie
getrieben haben,
das vor mich gekommen ist, oder ob nicht; ich will
es wissen!
(1 Mose
18:20+21)
Auch hier war die
Frucht reif für die Gerichtsernte. Aber – wir kennen den Bericht – Abrahams
Retterherz verband sich mit Gottes Retterherz und Gott war bereit, zu retten.
Ninive tat Buße. In Sodom und Gomorrha wurden keine Bußfertigen gefunden.
Was bewegt ist
die Tatsache, dass da, wo das Gericht verdient und überfällig scheint und nach
unserer Auffassung heftig ausfallen sollte – da, wo Bosheit und
Unmenschlichkeit so brutal und laut geworden sind, dass ihr Gestank im Himmel
angekommen ist – dass Gott trotzdem immer (noch) lieber retten als richten
möchte. Dass Er auf unser Gebet für die Schlimmsten der Schlimmen wartet und
dass – wie im Fall Ninives – es zu einer Rettung von Millionen von Seelen
kommen kann, die tiefste Strafe verdient gehabt hätten.
Und der HERR ging vor seinem (Moses) Angesicht
vorüber und rief:
Der HERR, der HERR, der starke Gott,
der barmherzig und gnädig ist,
langsam zum Zorn
und von großer
Gnade und Treue.
(2 Mose
34:6)
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