„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 25. Januar 2018

Die Macht der Liebe Gottes

Heute vor einer Woche saß ich in der Allianzgebetsstunde, als mein Freund Stefan über Jona lehrte. „Gott will alle!“ – so lautete das Thema, das ihm gegeben war. Schon die ersten zwei Verse, die Stefan aus dem Jonabuch vorlas, packten mich:

Und das Wort des Herrn erging an Jona,
den Sohn Amittais, folgendermaßen: Mache dich auf,
geh nach Ninive, in die große Stadt, und verkündige gegen sie;
denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht heraufgekommen!

Ninive war die Hauptstadt des Weltreiches Assyrien, bekannt und gefürchtet für ihre Grausamkeit, zu brutal, um sie hier zu beschreiben. Gottlos, menschenverachtend, brutal, gefürchtet ... unterirdisch. Ihre Grausamkeit und Bosheit war vor Gott gekommen.

„Endlich!“ könnte Jona gedacht haben. „Die haben es seit langem verdient, durch Gottes gerechtes Gericht vom Erdboden gefegt zu werden.“ Aber Gottes Ziele waren andere. Er wollte sie für ihre mit Worten nicht zu beschreibenden Grausamkeiten nicht richten – Er wollte sie retten.

Ninive war eine Stadt im heutigen Mosul, der ehemaligen Hochburg des IS. Plünderungen, Folterungen, Kreuzigungen, Vergewaltigungen und Schändungen aller Art wurden durch diese Terrorgruppe verübt – und ihre Bosheit ist vor Gottes Angesicht gekommen. Aber: Der Herr will nicht richten – noch nicht! Er will retten! Gottes Herz offenbart sich wenn Er in Hesekiel 33:11 spricht:

So wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr:
Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen,
sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg
und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen!

Gottes Herz ist ein Retterherz. Solchen, denen Menschen das Gericht Gottes wünschen, denen wünscht Er die Rettung. Selbst den Heiden in Ninive, die nicht mal nach Ihm fragten. Was für ein Ansporn, unsere Herzen in Einklang zu bringen mit dem Retterherz Jesu und zu beten für solche, die laut oder leise, friedlich oder gewaltsam, uns einschließend oder auslassend gegen unseren Herrn und König rebellieren! Er will retten. Er sendete Jona damals und sendet uns heute, um Seine Botschaft von Liebe, Vergebung und ewigem Heil den Schlimmsten zu bringen.

Abraham kommt in den Sinn. Gott hatte betreffs des Sündenpfuhls von Sodom und Gomorrha zu ihm gesagt:

Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß,
und ihre Sünde ist sehr schwer.
Darum will ich hinabsteigen und sehen,
ob sie es wirklich ganz nach dem Geschrei über sie getrieben haben,
das vor mich gekommen ist, oder ob nicht; ich will es wissen!
(1 Mose 18:20+21)

Auch hier war die Frucht reif für die Gerichtsernte. Aber – wir kennen den Bericht – Abrahams Retterherz verband sich mit Gottes Retterherz und Gott war bereit, zu retten. Ninive tat Buße. In Sodom und Gomorrha wurden keine Bußfertigen gefunden.

Was bewegt ist die Tatsache, dass da, wo das Gericht verdient und überfällig scheint und nach unserer Auffassung heftig ausfallen sollte – da, wo Bosheit und Unmenschlichkeit so brutal und laut geworden sind, dass ihr Gestank im Himmel angekommen ist – dass Gott trotzdem immer (noch) lieber retten als richten möchte. Dass Er auf unser Gebet für die Schlimmsten der Schlimmen wartet und dass – wie im Fall Ninives – es zu einer Rettung von Millionen von Seelen kommen kann, die tiefste Strafe verdient gehabt hätten.


Und der HERR ging vor seinem (Moses) Angesicht vorüber und rief:
Der HERR, der HERR, der starke Gott,
der barmherzig und gnädig ist,
langsam zum Zorn
und von großer Gnade und Treue.
(2 Mose 34:6)

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