„Du aber sollst für dieses Volk keine
Fürbitte einlegen,
sollst weder Flehen noch Gebet für sie
erheben
und nicht in mich dringen;
denn ich werde dich keineswegs erhören!“
Das gibt es auch! Während die ganze Bibel uns von den ersten
bis zu den letzten Kapiteln zum Gebet ermutigt, erhält Jeremia hier eine klare
Anweisung, nicht für ein bestimmtes Anliegen zu beten.
Israel hatte sich durch seinen Ungehorsam selbst unter
Gottes Gericht manövriert. Gottes Gnade hatte immer wieder neue Türen zur Umkehr
geöffnet. Dann war die letzte Ausfahrt der Autobahn ins Gericht verpasst und
das Unglück war unvermeidbar. Alles Beten wäre jetzt Zeitverschwendung gewesen.
Alles Ringen mit Gott hätte zu keinem Sieg geführt, auch wenn Jeremias Herz
noch so sehr danach verlangte, die Umkehr Israels mitzuerleben. Es war zu spät.
Das ist der Grund, warum Gott sagt: „Du aber sollst für dieses Volk keine Fürbitte einlegen,… denn ich werde
dich keineswegs erhören!“
Gebete, die nicht nach dem Willen Gottes sind, wird Gott
keineswegs erhören. Wann aber wissen wir, ob wir weiterbeten oder aufhören
sollen? Die Antwort lautet: Gott muss es klar machen. Abraham betete inbrünstig
für Sodom und Gomorrah. Aber als er bei der Zahl von 10 Gerechten angekommen
war, hörte er auf zu beten. Warum? Die Bibel sagt es nicht. Vielleicht hatte
Gott ihm Einhalt geboten – bewusst oder unbewusst für Abraham. Paulus machte
eine ähnliche Erfahrung. Satan hatte ihm einen „Pfahl ins Fleisch“ gegeben,
vermutlich eine quälende Krankheit. Nachdem Paulus 3x um Heilung gebetet hatte,
sagte Gott ihm (ohne den direkten Weg zu wählen), dass er aufhören könne zu
beten und stattdessen mit seiner Schwachheit in der Gnade Gottes leben solle.
Andererseits betete Georg Müller Jahrzehnte für die
Bekehrung des Sohnes eines Freundes. Jahrzehnte! Aber erst nach Müllers Tod
wurde dieses Gebet erhört.
Die Bibel fordert uns auf, anhaltend zu beten und nicht müde
zu werden oder aufzugeben. Wir dürfen uns ermutigen lassen, in der Fürbitte
nicht nachzulassen – es sei denn, Gott hat ähnliche Worte für uns wie für
Jeremia oder für Paulus.
Und es gibt einen weiteren Grund, mit dem Beten für
bestimmte Anliegen aufzuhören. Gebetsanliegen, die Gott Seiner Ehre berauben
oder die gegen Seinen offenbarten Willen sind, die wird der Herr nicht erhören.
Gebete der Art „Herr schenk, dass es meinem Nachbarn schlecht geht, damit es
mir selbst gut geht!“ die wird Gott niemals erhören und da gilt auch uns das
Wort: „Du aber sollst [nicht also beten],… denn ich werde dich keineswegs erhören!“
Wer allerdings im Willen Gottes und zu Seiner Ehre betet,
der darf und soll anhalten am Gebet. Er hat das Wort Gottes zur Grundlage und
die Verheißung Gottes, der wiederum durch Jeremia verheißt (Jeremia 33:3):
„Rufe mich an, so will ich dir antworten und
will dir kundtun
große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt.“
Das ist eine gewaltige Verheißung, die Beter in Anspruch nehmen dürfen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.