Es ist mal wieder Zeit für das leidige Thema, das ich
bereits ein oder zweimal angesprochen habe. Viele meiner Andachten schreibe ich
abends. Abends ist nicht „meine“ Zeit. Ich bin Frühaufsteher und meine produktivsten
Stunden sind früh am Morgen und am Vormittag. Wenn ich abends eine Andacht
schreibe, dann lese ich sie am Schluss jedes Mal wenigstens 1-2mal durch, bevor
ich sie zur Veröffentlichung am nächsten Morgen einstelle. Jedes Mal hoffe ich,
alle Tippfehler, Wortwiederholungen und falschen Kommas (oder fehlende) erwischt zu haben. Ich hoffe es … und doch weiß
ich es besser.
Wenn ich dann am nächsten Morgen meinen Arbeitstag beginne, lese
ich ziemlich regelmäßig die Andachten noch einmal durch und rolle selbst die
Augen über das, was ich da noch alles finde. Schnell verbessern – und die
meisten Leser merken es nicht. Die finden dann nur die Fehler, die ich dann
immer noch übersehen habe – oder die ich gar nicht als Fehler erkenne
(wahrscheinlich eine ganze Reihe).
Danke, dass Ihr trotzdem lest. :-)
Allerdings führen mich diese Fehlergeschichten gedanklich auch
immer wieder in unser geistliches Leben.
Wie viele Fehler haben wir alle! Manche geschehen wegen geistlicher Übermüdung
oder Überarbeitung. Viele geschehen zunächst aus Unwissenheit. Leider geschieht
so Manches auch ganz bewusst. All diese Fehler fallen auf. Sie werfen ein
schlechtes Licht auf unseren Herrn, dessen Besitz, dessen Diener wir ja sind. Gut
ist es, wenn wir regelmäßig über unser Leben schauen, unsere Worte, unser
Handeln, unsere Einstellungen – und durch Jesu Blut löschen lassen, was falsch
ist. Es gibt dann immer noch genug Fehler, die wir gar nicht bei uns finden oder
von denen wir gar nicht wissen, dass es falsch ist. Dann dürfen wir mit David (Psalm 19:13) beten:
Wer kann merken, wie oft er fehlet?
Verzeihe mir die verborgenen Sünden!
Und an noch etwas erinnern mich meine Fehler. Ich kann
niemanden zwingen, meine Fehler zu übersehen. Wen es zu sehr stört, wird sich
bald einen anderen Andachtsblog suchen.
Wir können auch niemanden zwingen, unsere Lebensfehler zu
übersehen, ebenso wenig wie uns jemand zwingen kann, die Fehler der anderen zu
übersehen. Wer sich des Übersehens und des Vergebens allerdings verweigert, der
schadet sich selbst und wird krank an Leib und Seele. Dazu kommt, dass der Herr
uns zwar nicht zwingt, die Fehler der Anderen zu übersehen, aber Er gebietet es
uns mehrmals und immer wieder, denn Er möchte unsere Seele nicht krank, sondern
gesund. Er sagt:
Hass führt zu Streit, aber Liebe sieht über Fehler hinweg
(Sprüche 10:12)
Wer Vergehen zudeckt, strebt nach Liebe;
wer aber eine Sache immer wieder weitererzählt,
entzweit Vertraute.
(Sprüche 17:9)
(Liebe) benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu.
(1. Korinther 13:5)
Vor allen Dingen aber habt untereinander
eine anhaltende Liebe!
Denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden.
(1. Petrus 4:8)
Solch ein Umgang mit Fehlern – der ist einfach himmlisch!
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