Zunächst verlief die Reise wunderbar. Segeln, Sonne, Sorgenfreiheit. Als der Wind nachließ, machte man sich keine Sorgen, denn man hatte genügend Zeit, Wasser und Proviant. Irgendwann wurde es aber langweilig und man entschloss sich, ein zweites Segel zu hissen. Erster Schock: Ein langer Riss machte dieses Segel unbrauchbar. Keine Panik, man hatte Zeit. Dann aber der zweite Schock: Sturmwolken brauten sich zusammen. Darum entschloss man sich, per Motorantrieb weiterzufahren. Dritter Schock: Die Motorschraube hatte sich gelöst und war weg. Dann brach der Sturm los. Irgendwann in der Dunkelheit der Nacht stellte sich der vierte Schock ein: Der Strom fiel aus. Ohne Motor im Sturm, dazu in einer Fahrrinne für große Schiffe … Die beiden Männer schwenkten Taschenlampen in der Dunkelheit, um nicht von etwaigen Kreuzschiffen übersehen zu werden. Zu einer Zeit konnte man einen Seenotruf absetzen. Dann aber der fünfte Schock: Man trieb auf die Grenze Nordkoreas zu.
Die junge Frau, nicht seetüchtig unter solchen Umständen,
war nur noch bestrebt, sich irgendwo festzuhalten, um nicht über Bord zu gehen. Beten konnte sie nicht mehr –
außer einem Gebet, das sie in ihrer Jugend gelernt hatte: Das „Vater Unser“,
das Gebet des Herrn aus Matthäus 6:9-13:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Immer wieder betete die junge Frau dieses Gebet und wurde
allmählich ruhiger. Nach drei Tagen kamen Boote der südkoreanischen
Rettungswacht und retteten das Segelschiff in einen Hafen in Südkorea. „Ich
konnte nichts mehr beten – außer diesem Gebet,“ erzählte die junge Frau später.
Soweit der Bericht meiner Bekannten, die mit den Worten
schloss: „Ich war zunächst sehr entsetzt –
und bin heute unendlich dankbar. Denn die junge Frau ist meine Tochter.“
Es gibt Zeiten im Leben, die selbst unser
seelisches/geistliches Leben in eine Art „Gefrierzustand“ setzen können. Man
ist blockiert, manchmal so stark, dass man sich nicht mal mehr auf ein freies
Gespräch mit dem himmlischen Papa konzentrieren kann. Wie dankbar dürfen wir
sein, wenn wir das Mustergebet, das der Herr uns gelehrt hat, auswendig
kennen. Wenn nichts mehr geht – dann dürfen wir mit diesem Gebet zu unserem
Vater im Himmel reden, und unser Vater im Himmel hört!
Herzliche Einladung zum Gottesdienst
Sonntag, 10:30 Uhr!
Wir singen, hören auf Gottes Wort,
haben Gemeinschaft und beten miteinander.
Herzlich Willkommen!
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