„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 18. September 2017

Wahlwoche – Tag 6 vor der Wahl: Verantwortung

In 7 Tage wird gewählt und in den meisten Einträgen dieser Woche geht es an dieser Stelle um Jesus, unser Christsein und die bevorstehende Wahl. Wer allerdings hofft, Vorschläge für den kommenden Sonntag zu erhalten, der wird enttäuscht sein.

Als Christen haben wir eine Verantwortung in der Gesellschaft, eine hohe Verantwortung. Wie diese Verantwortung wahrgenommen wird, muss jedem Christen in Verbindung mit unserem Herrn, Jesus, überlassen werden. Der eine mag sich für eine bestimmte Partei einsetzen, der andere nicht. Der eine mag sich für eine politische Überzeugung „outen“, der andere behält seine Überzeugung für sich. Wichtig ist, dass wir erkennen, DASS wir eine Verantwortung haben, WIE diese Verantwortung aussieht und WAS an oberster Stelle unserer Verantwortungen steht.

Es ist ein interessantes Phänomen, das bei Christen der verschiedensten politischen Couleur zu beobachten ist: Ihre Stimme wird laut, wenn es um ihre politische Verantwortung in der Gesellschaft geht und sie wird leise – oder verstummt ganz – wenn es um ihre geistliche Verantwortung in der Gesellschaft geht. Das ist falsch! Gott hat uns die Freiheit gegeben, uns politisch zu betätigen und zu äußern. Kein „Muss“, aber Freiheit. Aber Gott hat uns ein Gebot gegeben, für Ihn zu leben, zu reden und aufzustehen. Unsere erste Verantwortung als Christen in der Gesellschaft ist es nicht, den Menschen den Weg zur richtigen Partei zu leuchten, sondern den Weg zu Jesus. Wie gesegnet wäre unser Volk, wenn überzeugte Christen sich mindestens mit derselben Hingabe dem Auftrag Jesu verschreiben würden, wie sie es für eine politische Partei tun; wenn sie mindestens genauso hell für Jesus leuchten würden, wie für ihren bevorzugten Kandidaten. Besonders aber: Wie gewaltig wäre es, wenn Christen für ihren Glauben an Jesus mindestens genauso bekannt wären wie für ihre politische Überzeugung und sie ihren Glauben mindestens genauso vehement und überzeugt vertreten würden wie ihre politischen Vorlieben.

Nein, dies ist kein Aufruf, a-politisch zu sein. Es ist ein (hoffentlich leidenschaftlicher) Aufruf, unser Werben für Jesus höher einzustufen als unser Werben für unsere politische Überzeugung. Hesekiel (3:18) ruft den Gläubigen seiner Zeit zu:

Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du musst gewisslich sterben!«,
und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht,
um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen
und ihn am Leben zu erhalten,
so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben;
aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern!

Jesus sagt (Matthäus 16:26):

Denn was hilft es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?

Viele Verse wie diese sind uns Christen als Hilfestellung von Gott gegeben. Sie verbieten uns keineswegs politische Überzeugungen. Sie untersagen uns Christen auch nicht, politisch aktiv zu sein. Aber sie zeigen uns auf, was unsere höchste Verantwortungspriorität für die Gesellschaft sein muss. Wer sich scheut oder fürchtet, sich für Jesus zu „outen“ und für Jesus aufzustehen, der sollte seine Kraft und Energie nicht in politischen Aktivitäten verschwenden, sondern daraufhin arbeiten, im Glauben mutig und hörbar zu werden. Wenn dann noch Zeit, Kraft und Freude übrig bleibt, weiteren gesellschaftlichen Verantwortungen nachzukommen, nur zu.

So soll euer Licht leuchten vor den Leuten,
dass sie eure guten Werke sehen
und euren Vater im Himmel preisen.
(Matthäus 5:16)

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