„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 25. August 2017

Christen und Depressionen (3)

Soviel haben wir in den letzten Tagen gesehen: Jesus liebt Menschen mit Depressionen und in ihren Depressionen. Er ist nicht für die Starken, sondern für die Schwachen gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Das hat Er durch Bibelzeiten hindurch getan, durch 2000 Kirchengeschichte hindurch – und tut es bis heute!

Der Name Francis Havergal mag nicht vielen bekannt sein. Aber ihre Lieder: ‚Nimm mein Leben, Jesus dir übergeb ich’s für und für’ oder der Klassiker ‚Wie ein Strom von oben’ sind Millionen von Christen weltweit zum Segen geworden.

Aber Francis hatte nicht immer diese Freude. Sie wurde lange von Depressionen geplagt. Möglicherweise waren es Selbstanklagen, die sie wie ein besiegter Christ herumlaufen ließen, immer mit hängendem Kopf. Erst während einem besonderen Ereignis erkannte sie die tiefe Bedeutung von 1. Johannes 1:7, wo es heißt:

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist,
so haben wir Gemeinschaft miteinander, 
und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“

Diese Erkenntnis war für Francis Havergal eine Revolution. Fortan lebte sie voller Freude über die unendliche Wirksamkeit des Blutes Jesu.

Anders erging es William Cowper. Auch sein Name mag uns nicht geläufig sein. Seine Lieder sind im englischsprachigen Raum bekannt. Eins wurde auch ins deutsche übersetzt: „Es ist ein Born, draus heil’ges Blut“. Gemeinsam mit John Newton setzte er sich auch für Bürgerrechte und gegen den Sklavenhandel ein. 

Cowpers Depressionen brachten ihn so weit, dass er für über 2 Jahre stationär behandelt werden musste. Er fand Erleichterung im Glauben an Jesus, aber Depressionen begleiteten ihn sein Leben lang. John Piper schreibt über ihn:

Für Bunyan waren es Gefängnis und Gefahren, 
für Cowper waren es lebenslange Depressionen
und schlimmste Selbstmordgedanken,
für Brainerd waren es Tuberkulose und die ‚düstere Wildnis’.

Über Cowpers Leben heißt es, dass es „eine einzige Ansammlung von Kummer und Leid zu sein scheint.“ In Pipers Buch „Standhaft im Leiden(CLV Verlag) wird u.a. Cowpers Leben beschrieben. Mit 6 Jahren verlor er seine Mutter. Seinen Vater „verlor“ er auch, da er nach dem Tod der Mutter in ein Internat geschickt wurde. Eine Ehe wurde ihm von dem Vater seiner Verlobten versagt. Cowper litt bis ans Ende seines Lebens. Was ihn zu Jesus brachte und bei Jesus hielt war die Wahrheit der Barmherzigkeit Jesu und der Kraft Seines Blutes, selbst für den schlimmsten Sünder.

Es ist ein Born, draus heil’ges Blut für arme Sünder quillt,
Ein Born, der lauter Wunder tut und allen Kummer stillt.

Der Schächer fand den Wunderquell, den Jesu Gnad’ ihm wies,
Und darum ging er rein und hell mit Ihm ins Paradies.

O, Gottes Lamm, Dein teures Blut hat noch die gleiche Kraft!
Gieß aus des Geistes Feuerglut, die neue Menschen schafft!

Auch ich war einst in Sündennot, da half mir Christi Blut,
Drum jauchz’ ich auch bis in den Tod ob dieser Gnadenflut.

Was William Cowper und Francis Havergal bezeugen konnten, das gilt jedem von uns – depressiven Menschen und solchen, die nicht wissen, was das ist.

Jesu Blut hat die Kraft, Wunder zu tun, Kummer zu stillen und das Herz zu reinigen! Bis heute hat Er die Kraft, die Berge zu bewegen oder die Kraft zu schenken, sie zu überwinden.

Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, 
aber meine Gnade wird nicht von dir weichen 
und mein Friedensbund nicht wanken, 
spricht der Herr, dein Erbarmer. 
(Jesaja 54:10)

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