„Petrus wandelt auf dem Wasser“
„Petrus wandelt auf dem Meer“
„Petrus wandelt auf dem See“
„Petrus geht auf dem Wasser“
„Petrus geht auf dem Meer“
„Petrus geht auf dem See“
Trefferquote für alle 6 Sätze gemeinsam: 1014
Treffer!
Dann habe ich den einen Satz gegooglelt: „Der
sinkende Petrus“
Trefferquote für den einen Satz: 1910 Treffer!
Fast das Doppelte!
Typisch! Das scheinbare Versagen des Petrus kommt
fast doppelt so oft zur Sprache wie seine Glaubenserfahrung mit Jesus, die uns
zeigt, dass Glaube an Jesus uns trägt. Selbst eine Bildersuche über Google mit
dem Titel: „Petrus geht auf dem See“ beinhaltet mehrere Bilder, die nicht das
Gehen auf dem See, sondern das Versinken im See zeigen.
Keiner der anderen 11 Jünger ist in jener Nacht im
Glauben schwach geworden. Kein anderer hatte Zweifel und begann zu sinken. Kein
anderer musste von Jesus gerettet werden. Kehrseite: Kein anderer wagte
überhaupt etwas und niemand anderes machte diese Erfahrung mit Jesus. Diese
lebensverändernde Glaubenserfahrung machte allein Petrus.
In den Bibelüberschriften, den Googletreffern und
den Gemäldetiteln – da geht es um den „sinkenden Petrus“. Da wird sein
Versagen zum Titel und sein Glaubensmut wird zur Nebensache. Da wird seine
Schwachheit vor Augen gemalt und seine Jesusbegegnung wird übergangen. In der
Himmelschronik ist das allerdings umgekehrt: Sein „Versagen“ ist gar
nicht registriert, aber sein Glaubensmut hat Früchte gebracht, die bleiben.
Petrus hatte ein Mundwerk, das oft versagte.
Trotzdem machte Jesus ihn zum Jünger und gebrauchte sein Mundwerk.
Petrus hatte definitiv Charakterschwächen.
Trotzdem formte Jesus seinen Charakter und konnte ihn mächtig gebrauchen.
Petrus kämpfte mit Ängsten und Zweifeln. Trotzdem
stellte Jesus ihn immer wieder auf die Füße und ging mit Ihm weiter.
Ich stelle mir vor: Falls Petrus im Alter von seinen Enkeln besucht wurde, hat er sie
sicher oft auf seinen Schoß genommen. Dann haben sie gebettelt: „Opi,
erzähl’ uns die Geschichte, wo du auf dem Wasser gingst!“
Und Petrus hat die Geschichte erzählt. Von dem
Sturm ... den Ängsten aller Jünger ... dem „Gespenst“ auf dem Wasser ... der
Stimme Jesu und seinem Gehen auf der stürmischen See. Sicher hat Petrus das
Sinken nicht ausgelassen, aber nur, um die Geschichte damit zu beenden, wie
Jesus ihn an die Hand genommen hat, und er das Sinken vergessen durfte und wie
er dann an Jesu Hand auf dem Wasser zurückging ins Boot. Wer weiß – vielleicht
hat er sogar davon reden müssen, dass die anderen Jünger eine Zeit lang
neidisch auf ihn waren.
Petrus hatte eine
Erfahrung, die ich nie hatte. Aber hätte ich die Wahl – ich würde mich definitiv dafür entscheiden – mit allem drum und dran.
HALT! Wirklich? Ich kenne den Ausgang der
Geschichte und lese sie interessiert, aber ohne Herzklopfen. Petrus stand das
Wasser bis zum Hals, vielleicht schon bis zur Unterlippe. Vielleicht war er
schon mal untergetaucht und hatte Wasser geschluckt, bevor Jesus ihn hochzog. Vielleicht
hatte er Todesangst. Entscheide ich mich wirklich für den Wandel auf dem Wasser
„mit allem drum und dran“ – auch wenn ich den Ausgang der Geschichte
nicht kenne und nur das eine weiß, dass der Herr in jedem Sturm dabei ist?
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