„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Überschätzt? Unterschätzt?

Es gibt Dinge im Leben, die werden völlig überschätzt, während andere unterschätzt werden. Auch im geistlichen Leben wird manches unterschiedlich beurteilt. Gefährlich unterschätzt wird unsere persönliche Zeit mit Jesus, von vielen Stille Zeit oder Morgenandacht genannt.

Ich las eine interessante Geschichte aus der Zeit der öffentlichen Telefonzellen.

Ein Besucher – Tourist, Geschäftsmann – was immer – war in Amerika angekommen, merkte aber schnell, dass vieles in diesem Land anders war. Eines Abends wollte er jemanden anrufen und betrat eine öffentliche Telefonzelle. Die erwies sich jedoch als unterschiedlich von den Telefonzellen seines eigenen Landes.

Es dämmerte bereits und es fiel ihm schwer, die Nummer im Telefonbuch zu finden. Er sah zwar, dass in der Decke eine Leuchte angebracht war, aber er fand keinen Lichtschalter u. wusste nicht, wie die Lampe anging.

Als er nochmals versuchte, in der Dämmerung die Nummer im Telefonbuch zu finden, sah ihn ein Fußgänger in seiner Not und kam ihm zu Hilfe. „Guter Mann,“ sagte der, „wenn sie das Licht anhaben möchten, müssen Sie die Türe zumachen.“

Tatsächlich! Der Mann zog die Türe hinter sich zu und sofort ging das Licht an. Er fand die Nummer seines Freundes und konnte ihn kontaktieren.

Was hat diese Geschichte mit der „Stillen Zeit“ eines Christen zu tun? Die Geschichte weist uns darauf hin, wie wichtig es ist, die Türe hinter uns zu schließen, wenn uns das Licht angehen soll, damit wir mit unserem Freund, Jesus, Kontakt aufnehmen können.

Völlig unterschätzt wird diese tägliche Zeit mit unserm Herrn, mit tragischen Folgen. Christen wundern sich, warum ihnen die Freude fehlt, warum sie nichts „von Gott hören“, warum sie keinen Kontakt mit Gott haben, warum ihr Leben so mühsam verläuft, warum sie nichts „sehen“ von Gottes Licht und Macht, warum sie keinen Mut zum Zeugnis haben und auch gar nicht wüssten, was sie sagen sollten.

Frage Dich mal: machst Du die Türe zu, damit Gottes Licht angehen kann? Lass mich einige Vorschläge machen, die mir helfen, die Türe zu schließen, damit mir Gottes Licht angeht:

·         Lies Gottes Wort bevor Du zur Lokalzeitung greifst. Wenn Du an Jesus glaubst, weißt Du auch, dass die Bibel wichtiger ist als Erstlektüre als die neusten Nachrichten.
·         Lass Handy und Telefon klingeln. Wenn Du in einer wichtigen Besprechung bist, schaltest Du es auch auf stumm. Gott ist Deiner ungeteilten Aufmerksamkeit würdig.
·         Geh früh genug ins Bett. Das mag hart sein, denn die besten Filme kommen oft spät. Hier geht es schlicht und einfach darum, zu entscheiden, was mir mehr wert ist. Wenn es der Film am Abend ist, ist Dein Problem nicht die Stille Zeit, sondern dann steckt der Wurm schon tief in Deinem Glaubensleben.
·         Wenn Du ein Abendmensch bist und Deine Stille Zeit lieber Abends machst, mach sicher, dass nicht Fernsehen, Geselligkeit oder Verpflichtungen die Stille Zeit auf ein paar Pflichtminuten reduzieren. Das bringt wenig bis nichts.
·         Leg eine Zeit fest, die Deine persönliche Zeit ist mit Jesus. Ob morgens, abends in der Mittagsstunde oder sonst wann: setz eine feste Zeit jeden Tag für Jesus beiseite. Mach die Türe zu und lass das Licht (Gottes) angehen. 

Wir Christen unterschätzen oft, wie wichtig unsere persönliche Zeit mit dem Herrn ist. Je länger wir es versäumen, die Türe hinter uns zuzuziehen, um mit Jesus Gemeinschaft zu haben, umso deutlicher werden die Spuren davon in unserm Leben. Je länger wir das tägliche Manna auslassen, umso größer wird unsere geistliche Appetitlosigkeit, ohne dass wir es merken. Aber die Menschen um uns herum, die merken es.

Vernachlässige nicht Deine tägliche Zeit mit dem Herrn. Und wenn sie unregelmäßig ist, beginne mit 10 Minuten jeden Tag. Lerne es, täglich Zeit mit Jesus zu verbringen. Und dann stocke irgendwann auf. Du wirst merken, Du wirst immer mehr Zeit in der Telefonzelle mit Jesus verbringen wollen.

„Ich freue mich über dein Wort wie einer,
der große Beute findet.“ (Psalm 119:162)

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