„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 4. Juli 2016

Ich bin dabei (1)

„Ich bin dabei“ – das z.Zt. nicht mehr aufgelegte Buch von George Verwer, dem Gründer von OM, ist kaum zu übertreffen. Es geht dabei um praktische Jüngerschaft. Wer es antiquarisch findet, sollte unbedingt zuschlagen. In den nächsten Tagen möchte ich einige Abschnitte daraus zitieren. Heute ein Text von Seite 88:

„Nach den Schätzungen der Experten wird sich innerhalb der kommenden 40 Jahre die Weltbevölkerung verdoppeln. (Geschrieben: 1983) Jeden Monat kommen mindestens eine Million Menschen dazu!

            Wenn wir um diese Zahlen wissen, wundert es uns vielleicht nicht mehr, wenn wir hören, dass mindestens die Hälfte aller Menschen in der Welt nie etwas vom Evangelium gehört hat. Manche Missionsbriefe, -zeitschriften und -bücher erwecken zwar den Eindruck, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die ganze Welt mit dem Evangelium erreicht ist. Aber wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass in den Ballungszentren unseres Planeten die missionarische Entwicklung eher rückläufig ist. Es ist wohl kaum Evangelisation im vollen Sinne des Wortes, wenn man jemandem ein Traktat in die Hand drückt; und selbst nach dieser Minimal-Definition von „Evangelisation“ ist noch nicht einmal die Hälfte der heute lebenden Menschen vom Evangelium erreicht worden.

            Angesicht dieser Tatsachen ist unsere missionarische Strategie einfach verrückt. Nach wie vor richten sich etwa 80 Prozent unseres (oft auch noch schwachen) Einsatzes für Christus auf nur etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung. Buchstäblich Hunderte von Millionen Dollar pumpen wir in alle möglichen Projekte in unseren Heimatkirchen (besonders gerne in Bauvorhaben), und der Rest der Landkarte bekommt ein paar Tropfen ab. Halbherzige Heilige geben ein paar Hundert Mark für die Mission, und meinen, damit ihre Pflicht getan zu haben. Ich will hier bestimmt keine Kirche, kein Evangelisationsteam, keine Missionsgesellschaft schlechtmachen, aber wenn wir realistisch sein wollen., müssen wir viel mehr beten und arbeiten, müssen wir unsere gegenwärtigen Anstrengungen verzehnfachen. Vielen Soldaten in unserer Armee mangelt es an richtiger Hingabe. Wir haben alle so lange unseren Nachbarn auf der Kirchenbank als Vergleichsmaßstab gehabt, dass wir für das Beispiel, das uns Männer wie Paulus oder auch Jesus gegeben haben, kaum noch ein Auge haben.“


Das sind ehrliche, klare und wahre Worte, die mich beim Lesen angesprochen und überführt haben. Sie lassen mich dankbar sein für Menschen, deren Botschaft klar und kompromisslos bleibt, auch wenn sie unpopulär ist. Und sie lässt mich vor Gott kommen mit den schlichten Worten: „Herr, ich bin schwach – aber ich möchte dabei sein!“

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