„Nach den Schätzungen
der Experten wird sich innerhalb der kommenden 40 Jahre die Weltbevölkerung verdoppeln.
(Geschrieben: 1983) Jeden Monat kommen mindestens eine Million Menschen dazu!
Wenn wir um diese Zahlen wissen,
wundert es uns vielleicht nicht mehr, wenn wir hören, dass mindestens die
Hälfte aller Menschen in der Welt nie etwas vom Evangelium gehört hat. Manche
Missionsbriefe, -zeitschriften und -bücher erwecken zwar den Eindruck, dass es
nur eine Frage der Zeit sei, bis die ganze Welt mit dem Evangelium erreicht
ist. Aber wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass in den Ballungszentren
unseres Planeten die missionarische Entwicklung eher rückläufig ist. Es ist
wohl kaum Evangelisation im vollen Sinne des Wortes, wenn man jemandem ein
Traktat in die Hand drückt; und selbst nach dieser Minimal-Definition von
„Evangelisation“ ist noch nicht einmal die Hälfte der heute lebenden Menschen
vom Evangelium erreicht worden.
Angesicht dieser Tatsachen ist
unsere missionarische Strategie einfach verrückt. Nach wie vor richten sich
etwa 80 Prozent unseres (oft auch noch schwachen) Einsatzes für Christus auf
nur etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung. Buchstäblich Hunderte von Millionen
Dollar pumpen wir in alle möglichen Projekte in unseren Heimatkirchen
(besonders gerne in Bauvorhaben), und der Rest der Landkarte bekommt ein paar
Tropfen ab. Halbherzige Heilige geben ein paar Hundert Mark für die Mission,
und meinen, damit ihre Pflicht getan zu haben. Ich will hier bestimmt keine
Kirche, kein Evangelisationsteam, keine Missionsgesellschaft schlechtmachen,
aber wenn wir realistisch sein wollen., müssen wir viel mehr beten und
arbeiten, müssen wir unsere gegenwärtigen Anstrengungen verzehnfachen. Vielen Soldaten
in unserer Armee mangelt es an richtiger Hingabe. Wir haben alle so lange
unseren Nachbarn auf der Kirchenbank als Vergleichsmaßstab gehabt, dass wir für
das Beispiel, das uns Männer wie Paulus oder auch Jesus gegeben haben, kaum
noch ein Auge haben.“
Das sind ehrliche, klare und wahre Worte, die mich beim
Lesen angesprochen und überführt haben. Sie lassen mich dankbar sein für
Menschen, deren Botschaft klar und kompromisslos bleibt, auch wenn sie
unpopulär ist. Und sie lässt mich vor Gott kommen mit den schlichten Worten: „Herr, ich bin schwach – aber ich möchte
dabei sein!“
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