„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 2. Juli 2016

Gastbeitrag: William MacDonald

Diesmal habe ich den Vers nicht in der Überschrift erwähnt. Vielleicht würde sonst der eine oder andere denken: Besteht denn die ganze Bibel nur aus Römer 7:18?  Nein! Zum Glück nicht! Aber die Kapitel 6-8 im Römerbrief haben schon ein besonderes Gewicht. Ich möchte ermutigen, den heutigen Eintrag zu lesen, auch wenn es wieder um Römer 7:18 geht. Diesmal aus einem anderen Blickwinkel und von einem anderen Autor.

»Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische,
nichts Gutes wohnt.«

Wenn ein junger Gläubiger diese Lektion schon sehr früh in seinem Leben als Christ lernt, wird ihm das später eine Riesenmenge von Problemen ersparen. Die Bibel lehrt, daß es NICHTS GUTES in unserer alten, bösen, nicht wiedergeborenen Natur gibt. Das Fleisch taugt absolut nichts. Es wird durch unsere Bekehrung um kein Jota verbessert. Es wird auch nicht durch einen lebenslangen konsequenten Wandel als Christ veredelt. Ja nicht einmal Gott versucht es zu verbessern. Er hat es am Kreuz zum Tod verurteilt und will, daß wir es im Tod halten.

Wenn ich dies wirklich im Glauben erfasse, bewahrt es mich vor vergeblichem Suchen und Streben. Ich suche nicht mehr nach etwas Gutem an einer Stelle, von der Gott gesagt hat, daß es da einfach nicht zu finden ist.

Es bewahrt mich vor Enttäuschung. Ich bin nie mehr enttäuscht, wenn ich in mir selbst nichts Gutes finde. Denn ich weiß von vornherein, daß es da einfach nicht vorhanden ist.

Es bewahrt mich vor ständiger »Nabelschau«. Ich gehe von der Voraussetzung aus, daß ich aus mir selbst heraus nicht überwinden kann. Im Gegenteil - Selbstbeschäftigung hat zwangsläufig die Niederlage zur Folge.

Es bewahrt mich vor psychologischer und psychiatrischer »Seelsorge«, die den Scheinwerfer auf das Ich richtet. Eine derartige Therapie verkompliziert das Problem nur, anstatt es zu lösen.

Es lehrt mich, ständig mit dem Herrn Jesus beschäftigt zu sein. Robert Murray McCheyne (1813-1843, schottischer Pfarrer und Autor) sagt: »Für jeden Blick, den du auf dich selbst richtest, richte zehn Blicke auf Jesus.« Das ist ein gutes Verhältnis! Jemand anders hat einmal gesagt, daß selbst ein geheiligtes Ich nur ein armseliger Ersatz für einen verherrlichten Christus ist. Und der Liederdichter schreibt: »Wie süß, vom Ich hinwegzufliehn, und im Heiland sich zu bergen.«

Vieles in unserer heutigen Wortverkündigung und viele neue christliche Bücher schicken die Menschen auf die Selbstbeschäftigungstour und hypnotisieren sie förmlich mit ihrem Temperament, ihrem Selbstwertgefühl, ihren Komplexen und Minderwertigkeitsgefühlen. Diese ganze Richtung ist eine Tragödie an Einseitigkeit und hinterläßt in ihrem Kielwasser ein Trümmerfeld menschlicher Wracks.

»Ich bin viel zu schlecht, als daß ich auch nur einen Gedanken an mich selbst verdiente; stattdessen möchte ich mich selbst vergessen und auf Gott blicken, der in der Tat all meiner Gedanken wert ist.« 
(Quelle: hier!)

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