„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 4. Mai 2016

Frieden kostet!

Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind,
so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,
Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat,
sondern ihn für uns alle dahingegeben hat,
wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
(Römer 5:1 und 8:32)

Das hört sich gut an! Alles, was wir „tun“ müssen, ist glauben. Und schon werden wir gerechtfertigt und haben „Frieden mit Gott.“ Aber der zweite Vers macht deutlich, dass Frieden kostet! Gott hat Frieden erkauft – mit dem Blut Seines Sohnes. Gott hat den Preis gezahlt, Frieden erworben und ihn uns dann geschenkt. Unbeschreiblich.

Frieden gibt es nicht umsonst! Den gewinnt man nicht im Preisausschreiben. Selbst hinter der Redewendung: „Schwamm drüber!“ steckt die Tatsache, dass irgendjemand bereit ist, etwas wegzuwischen und zu vergessen, was ein anderer verbockt hat.

Weder der Frieden zwischen Gott und Menschen, noch der Frieden der Menschen untereinander ist ohne Preis.

In dem Buch „Friedenskind“ geht es um Don & Carol Richardson, die 1962 als Missionare zum Stamm der Sawi in Irian Jaya / Indonesien kamen.  Aus der Inhaltsbeschreibung:

Die Sawi waren Kopfjäger und Kannibalen. Sie benutzten die Schädel ihrer Opfer als Kopfkissen und waren außergewöhnlich brutal und gewaltverherrlichend. Der größte Ausdruck von Männlichkeit bestand darin, das Mitglied eines verfeindeten Stammes mit vorgetäuschter Freundlichkeit „zum Schlachtfest zu mästen“.

Die Botschaft von Jesus stieß auf taube Ohren. Christliche Werte wie Liebe und Vergebung sprachen die Sawis nicht an. Die höchste Tugend war Verrat. In der Jesusgeschichte interessierte sie nur ein einziger Teil: der Verrat des Judas! Judas war ihr Vorbild: Er hatte sich listig in den inneren Kreis der Vertrauten geschleust und hatte Jesus dann ans Messer geliefert. Judas – war ein wahrer Held!

Nachdem Don Richardsen die 14. blutige Schlacht der kriegerischen Sawi mit einem Nachbarstamm mitangesehen hatte, beschloss er Irian Jaya zu verlassen, obwohl ihn die Sawis baten, zu bleiben.

Kurz bevor er und seine Frau aufbrachen, führten die Sawis und ihre Todfeinde vor dem Missionshaus eine feierliche Zeremonie durch – ein letzter Versuch, die Richardons zum Bleiben zu bewegen.

Hier die Beschreibung der Zeremonie:

Das ganze Dorf versammelte sich, um Frieden zu schließen. Alle waren still und man hörte nichts, außer den Schreien der Frau des Sawi- Häuptlings. Sie schrie laut vor Schmerz, als ihr Mann ihr sechs Monate altes Baby aus ihren Armen nahm und es hoch in die Luft hielt. Dann trug er seinen Sohn zum Häuptling des feindlichen Stammes und gab sein Kind seinem Feind. Der bis dahin feindliche Stamm würde dem Baby einen neuen Namen geben und ihn als einen der ihren aufziehen.

Don Richardson wusste, dass man einem Sawi niemals völlig trauen konnte. Jede Tat konnte Teil eines raffinierten Verrats sein. An dem Tag lernte er, dass es eine einzige, große Ausnahme gab: das Friedenskind.

Ein Häuptling, der seinen eigenen Sohn seinen Feinden überreicht – solch eine schwierige Tat würde alle Verdächtigungen zum Schweigen bringen. Nach Übereinkunft konnten beiden Stämmen keine Kriege mehr führen, solange das Friedenskind am Leben war.

Die Parallele ist offensichtlich: Der Vater opfert seinen Sohn! Frieden kostet ihn!
Unser Friede mit Gott kostete Ihn Sein Liebstes: Seinen Sohn! Gott war bereit, diese Kosten zu tragen. Er zahlte den Preis!

Wer Jesus nachfolgt – für den zahlte jemand anders den Preis, bezahlt ohne Groll – bezahlt aus Liebe. Frieden mit Gott ermöglicht!

Manchmal wird auch unser Friede untereinander bedroht – oder wir spüren ihn zumindest nicht. Wer Jesus nachfolgt ist aufgerufen, den Preis zum Frieden untereinander zu zahlen. Das kostet – manchmal etwas, was uns lieb und wertvoll ist. Ist aber der Preis bezahlt, zieht Frieden ein!

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