„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 2. Mai 2016

Es sah nur so aus …

Es fing an, als Judas, der Verräter, die Meute in den Garten führte und sie Jesus gefangen nahmen. Von nun an schien es bergab zu gehen. Spott, Spucke und Schläge, entstellten Jesus bis zur Unkenntlichkeit. Dann die Kreuzigung, Atemnot, immer noch Spott aus verhärteten Herzen. Speerstöße! Ein scheinbar verzweifelter Schrei des Gekreuzigten zu Gott: „Warum hast DU mich verlassen?“ Tod! Es sah aus wie Versagen, das missglückte Ende eines wohlgemeinten Versuchs. Aber es war der Anfang!  Was Jesus gekommen war zu tun, hatte er geschafft. Er starb mit dem Schrei: „Es ist vollbracht!“ Die meisten Menschen am Kreuz dachten: Niederlage pur. Aber: Es sah nur so aus! Es war der gewaltigste Sieg aller Zeiten.

Kreuzigung – Auferstehung – Himmelfahrt. Die evangelisierenden Jünger in Aktion. Verachtung, Bedrohung, Verhaftung, Knast! Der erste Märtyrer stirbt! Verfolgung, Zerstreuung. Es sah aus wie Eiswasser auf das Feuer des Heiligen Geistes, der die Jünger Jesu trieb, Seinen Namen bekannt zu machen. Jetzt rannten sie in alle Richtungen auseinander wie eine Herde ohne Hirte. Waren sie aber nicht. Jesus ging mit jedem von ihnen und das Evangelium breitete sich umso mehr aus – auch außerhalb Jerusalems, auch außerhalb Judäas.  Für viele schien es gewiss wie das sichere Ende der Jesus-Generation. Aber: Es sah nur so aus! Es war erst der Anfang – und zwar ein gewaltiger.

Jakobus, Petrus und andere bleiben trotz Verfolgung in Jerusalem. Trotz Saulus, trotz Todesgefahr. Herodes, der verachtete König mischt auch mit. Er lässt Jakobus köpfen und weil’s dem Volk so gut gefällt, soll Petrus nach dem Wochenende folgen. Sicher weggesperrt, an Wachen gekettet, wartet Petrus auf seinen Henker. Alles deutete auf das Lebensende des Apostels hin.  Aber: Es sah nur so aus! wenige Straßen weiter machte eine kleine Schar Beter die vielleicht gewaltigste Gebetserfahrung ihres Lebens: Petrus wird von Engeln befreit. Wer solche Gebetserfahrungen macht, betet anschließend wahrscheinlich für buchstäblich alles.

Die Gemeinde in Antiochien möchte auch was tun. Sie senden Paulus und Barnabas als erste Missionare aus. Barnabas’ Neffe Johannes-Markus kommt als Praktikant mit, verlässt sie aber schon, nachdem es noch gar nicht richtig losgegangen ist. Alles deutet darauf hin, dass wieder mal jemand im Dienst des Herrn „Schiffbruch erlitten hat“. Aber: Es sah nur so aus! Johannes-Markus lernte durch sein Versagen eine gewaltige Lektion und wird später zu einem nützlichen Werkzeug in Gottes weltweitem Auftrag.

Aber Paulus und Barnabas geraten aneinander. Bei den Vorbereitungen zur zweiten Missionsreise will Onkel Barnabas seinem Neffen eine zweite Chance geben. Paulus gefällt das nicht und sie trennen sich. Wieder eine Spaltung! Wieder ein Missionsteam, das sich trennt. Wieder sieht es aus, als müsste die Ausbreitung des Reiches Gottes leiden, weil die Mitarbeiter es nicht miteinander aushalten. Aber: Es sah nur so aus! Aus einem Team werden zwei. Paulus wählt Silas, Barnabas seinen Neffen und beide Teams machen sich auf Gott getrennt zu dienen.

Das Leben des Paulus war kein einfaches Leben. Mehrmals schaute er dem Tod ins Auge. Mehrmals musste er ohne große Ergebnisse flüchten. Die Frucht seiner Arbeit wurde von Irrlehrern bedroht und andere brachten Paulus durch Lügen in Verruf. Es sah manches Mal danach aus, als sei seine Arbeit ein ewiger Kampf gegen Widerstand gewesen und die Frucht seiner Arbeit ständig dem Feuer ausgesetzt. Aber: Es sah nur so aus!  Am Ende seines Lebens schreibt der Apostel an seinen Jünger Timotheus (2 Timotheus 4:7+8):

„Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt; hinfort liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, welche mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.“

Wenn wir über unser Leben nachdenken (und je älter wir werden, umso mehr haben wir zum Nachdenken), sieht manches vielleicht wie Versagen aus, fruchtlos und unnütz. Tatsache ist: Ein Leben für Jesus gelebt ist eine überirdische Gleichung. Was über dem Strich (im Diesseits) wie eine Verlustrechnung aussieht, kann sehr wohl unter dem Strich (im Jenseits) eine absolute Gewinnrechnung sein. Wer sein Leben vorbehaltlos mit Jesus lebt, braucht sich keine Sorgen zu machen über Gewinn oder Verlust. Gewinn ist Gottes Versprechen!

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