Andererseits kann
dieser Begriff auch durchaus negativ erfahrbar sein. Wenn uns die Grippe fest
im Griff hat, ist das nicht angenehm, aber noch nicht ganz so schlimm, wie:
wenn uns Drogen oder Alkohol fest im Griff haben.
Gestern morgen
nahm ich mein Buch „Gebet für die Welt“ zur Hand um für Gottes Wirken in
verschiedenen Ländern der Welt zu beten. Ein Anliegen fiel mir ins Auge, weil
es für mehrere Länder ähnlich klingt:
Für
„Amerikanisch-Samoa“ im südlichen Pazifik lautet das gelistete Anliegen:
„Amerikanisch-Samoa erfreut sich an einem
höheren wirtschaftlichen Status als West-Samoa, aber leidet unter dem
Materialismus, der damit einhergeht.“
Für das Land
„Andorra“ lautet die Beschreibung des Gebetsanliegens:
„Materialismus hält Andorra fest im Griff“.
Wenn ich solche
Formulierungen lese und aufgefordert werde, für Veränderung zu beten, stellt
sich mir automatisch die Frage: „Und ich“? Wo stehe ich in dieser Frage,
was mein Leben kennzeichnet? Was hat mich im Griff? Gottes Wort sagt
mir:
„Euer
Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist.“ (Hebräer 13:5)
Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und
sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Mißhandelt niemand,
erhebt keine falsche Anklage und seid zufrieden mit eurem Sold (Lukas 3:14)
Ich gestehe, dass
ich mir einige Dinge wünsche, die ich nicht brauche. Dazu gehören bessere
Ausgaben von Dingen, die ich bereits besitze oder auch (am Ende der Liste) eine
barrierefreie Wohnung fürs Alter. Alles zur Zeit völlig überflüssig. Ich
gestehe weiterhin, dass ich einige Dinge besitze, die ich nicht brauche. Dazu
gehören viele ungelesene Bücher, selten gehörte CDs, Kleidung in meinem Schrank
und die Schokolade in meiner Schreibtischschublade.
Viele von uns
hält der Materialismus nicht fest im Griff – Gott sei’s gedankt! Aber lasst uns
uns nicht selbst betrügen. In einem Land wie Deutschland ist die Anfechtung
groß, die Gefahr durch den Materialismus zu übersehen. Christen in
Amerikanisch-Samoa und in Andorra haben sich sicherlich auch nicht bewusst
entschlossen, materialistisch stark und geistlich schwach zu werden. Mit
wachsendem nationalen Wohlstand schleicht sich alles mögliche in unser Leben
hinein. Zuerst bittet der Schleicher um
einen Finger und steckt uns einen verführerischen Ring an. Dann bittet er um
die Hand und lädt uns zu einem verführerischen Tanz ein. Schließlich, eh wir
uns versehen, hat uns etwas im (Würge-)griff, das wir nie gewollt haben und von
dem wir es vielleicht nicht einmal merken.
Für
Amerikanisch-Samoa und Andorra ist es unter anderem der Materialismus. Auch
mich ficht er an. Für andere sind es andere Schleicher, die uns angrinsen, um
uns fest in ihren Griff zu bekommen. Paulus zeigt die Lösung auf in 1 Korinther
6:12:
“Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles
dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts
gefangen nehmen.“
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