„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 28. Januar 2016

Großmutters Gedächtnis ... und meins

Immer wieder mal erinnere ich mich an meine Großmutter. Besonders an ihre Anwesenheit auf Geburtstagen und anderen Familienfeiern. Bis heute haben wir noch (irgendwo) Aufnahmen, auf denen sie zu hören ist. Was auf diesen Aufnahmen nicht erkennbar ist, ist die Tatsache, dass Großmutter im Alter ein Gedächtnisproblem entwickelte. Was das genau war, das weiß heute niemand mehr. Damals nannte man alles "Verkalkung". Interessant ist die Tatsache, dass Großmutter alle neuen Erfahrungen sofort wieder vergaß, alles aber aus ihrer Kindheit und Jugendzeit kam zurück. Auch die ALTEN (!) Lieder.

Obwohl ich manchmal den Eindruck habe, als fingen bei mir auch die Gedächtnisprobleme an, bin ich mir lediglich einer direkten Parallele zu meiner Großmutter sicher: Das Erinnern an alte Lieder. Ich liebe es, moderne Anbetungslieder zu singen, zu spielen und zu hören. Aber ich liebe es ebenso, mir alte Lieder in Erinnerung zu rufen, deren Texte mich in der Vergangenheit gesegnet haben. Während meiner Bibelschulzeit war es unter anderem ein Lied, das mir bis heute nachgeht:

Die Zeit ist kurz, o Mensch, sei weise und wuchre mit dem Augenblick;
nur einmal machst du diese Reise, lass eine Segensspur zurück!
(…)
Drum, Heiland, lehr' mich meine Jahre zu Deinem Dienste einzig weih'n;
von heute an bis hin zur Bahre für jenes Leben Samen streu'n.

Gut, jetzt hab ich offenbart, wie alt ich wirklich sein muss. Aber ist dieses Lied nicht ein herausfordernder Aufruf, unser Leben für das einzusetzen, wofür es sich wirklich lohnt? Besser: für DEN einzusetzen, für DEN es sich einzusetzen lohnt!

Wann immer unsere Zeit gekommen sein wird, Abschied zu nehmen, wir werden eine Spur zurücklassen. Menschen werden sich an uns erinnern. Das kann gut oder nicht so gut sein. Ist eigentlich egal. Weder gute Erinnerungen noch schlechte Erinnerungen an uns tun uns dann noch weh. Aber: trotzdem sollten wir eine gute Spur zurücklassen. Nicht eine Spur, die Menschen daran erinnert, wie "gut" wir waren, sondern eine Spur, die darauf hinweist, wie gut unser Herr war und ist.

Wenn ich Jesus heute in meinem Leben wirken lasse, wenn ER in mir und ich in IHM bleibe, dann wird mein Leben eine Spur hinterlassen, die "gut" ist. Denn dann werden Menschen motiviert, über Jesus nachzudenken, lange nachdem ich nicht mehr bin. Beispiele dafür gibt es viele: George Müller, Ruben Torrey, Dwight L. Moody, Pastor Wilhelm Busch und ungezählte "Namenlose", deren Spur lange nachdem sie auf Erden zu Ende ging noch immer auf Jesus hingewiesen hat. (w)

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