„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 18. Dezember 2015

Meine Fehler

Ich hoffe, die Überschrift zum heutigen Post zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Ist ja immer ganz interessant, wenn andere über ihre Fehler und ihr Versagen plaudern. Nun, wenn ich darüber schreiben wollte, dann müsste der heutige Eintrag wohl ein Buch werden, nicht ein Impuls.

Es vergeht aber tatsächlich kaum ein Tag, an dem ich nicht morgens diese Andacht durchlese, das Original öffne und Fehler verbessere. Wie sie mir trotz mehrmaligem Durchlesen entwischen - und Eingang finden konnten, übersteigt mein Verstehen. Und dass die „Deutschlehrer“ unter den Lesern trotz Verbesserungen immer noch genügend Fehler finden, ist mir mehr als bewusst. Tatsache ist, ich kann mich anstrengenen, wie ich will – Fehler wird man täglich finden.

Kürzlich haben wir in unserem Gottesdienst das Buch des Propheten Jeremia abgeschlossen. Eine der abschließenden Beobachtungen lautete: Auch Diener Gottes haben gelegentlich ihre Zweifel und Fehler. Der große Prophet Jeremia wird uns hier zur Ermutigung.

Jeremia war angefochten, fast während seiner gesamten Dienstzeit über mehrere Jahrzehnte. Immer wieder schüttete er sein Herz vor Gott  aus – und das durfte auch sein! Außerdem klagte er Gott die Ohre voll – auch das durfte sein. Zumindest klagte er GOTT die Ohren voll, und nicht Menschen. Jeremia war mehrmals drauf und dran, das Handtuch zu werfen – und auch dafür rügt Gott ihn nicht. Entscheidend ist, dass Jeremia in seinen Fragen, seinen Schwächen und mit seinen Fehlern dem Herrn und Seinem Ruf treu blieb.

Jeremia war nicht bereit, seine Botschaft zu predigen mit der Einstellung: „Friss oder stirb! Ich habe meinen Job erledigt – Feierabend!" Jeremia wollte die Herzen erreichen. Und Zeugen Jesu – auf der Kanzel, am Arbeitsplatz, in der Familie oder sonstwo – die versuchen, das Herz der Menschen zu erreichen, sind Kandidaten für Fehler und Versagen. ABER: Sie sind die Kandidaten, denen Jesus zuspricht: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Erde.“ Ihnen erklärt Jesus: Ich suche keine geistlichen Supermänner und Superfrauen, ich suche keine fehlerlose Helden oder herrliche Erfolge. Ich suche – wie es in 1 Kor 4:2 heißt: 

daß einer treu erfunden wird. 

Auch Diener Gottes haben ihre Zweifel, ihre Schwächen und ihre Fehler. Du darfst – wie Jeremia, Deine Fehler und Zweifel haben. Jeremia mag über sich selbst gedacht haben, dass er versagt hatte. Andere mögen ihm gesagt haben, dass er versagt hatte. Seine Worte bewirkten wenig bis nichts und wurden verhöhnt. Jeremia ging nicht „in der Kraft des Herrn von einem frohen Sieg zum nächsten“ und nahm „das Land ein“ für den Herrn. Nein! Jeremia weinte oft, bis er vom Weinen müde war. Wie Paulus war er schwach und angreifbar.

Das alles ist nichts, was uns im Dienst für Jesus disqualifiziert. Bleib treu – wie Jeremia! Wie sagte jemand? – „Es ist immer zu früh, aufzugeben.“

Unser größter Lohn ist nicht Erfolg oder das, was wir um uns herum sehen und aufbauen. Unser größter Lohn ist, wie Jesus zu werden.

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