„Als Teenager habe ich
oft noch nachts Fitnessübungen gemacht. Ich wollte unbedingt so aussehen, wie
die anderen Mädchen in der Highschool und im Cheerleaderteam. Auch später, als
ich geheiratet habe, war ich wie besessen von dem Gedanken, schlank zu sein.
Ich wollte die perfekte Ehefrau darstellen.
Ich aß immer nur
winzige Mengen und schluckte die Bissen oft auch nicht runter, sondern spuckte
sie später in den Müll. Aber eigentlich aß ich gerne. Und dann kam mir die
Idee, dass ich ja alles voll Appetit essen konnte, wenn ich mich später
übergeben würde.
Etwa sechs Monate nach
unserer Hochzeit erbrach ich das erste Mal willentlich.
SÜCHTIG NACH PERFEKTION
Am Anfang machte ich
das nicht oft. Doch die Versuchung dünner zu werden, war so groß, dass ich mich
immer wieder übergab. Schließlich erbrach ich jeden Tag. Am Ende sogar mehrmals
täglich. Mein Mann arbeitete tagsüber und so konnte ich meine Essstörung leicht
vor ihm verbergen. Ich wurde richtig gut im Lügen, um meinen Gewichtsverlust zu
erklären. Doch andere bemerkten, dass ich für meine Größe zu dünn war und mein
Gesicht immer mehr einfiel.
Meine Sucht zog sich
über elf Ehejahre und drei Schwangerschaften hin. Es war wie eine Droge. Ich
wollte es nicht, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich war süchtig danach,
mager zu sein und die Kontrolle zu haben.
KEHRTWENDE
Eines Tages sah ich meinen Kindern beim Spielen im Garten zu und da betete ich zum ersten Mal: «Gott, ich weiß nicht, was mir fehlt, aber ich bekomme das einfach nicht hin.» Und plötzlich liefen vor meinen Augen verschiedene Situationen meines Lebens ab. Es war wie ein kleiner Film.
Ich sah eine
Begebenheit, als ich noch klein war und in meiner Familie gesagt wurde: «Wenn
man fett ist, ist man nicht liebenswert.» Ich beobachtete andere Ausschnitte
aus meiner Jugend, in denen mir Freunde sagten, dass sie mich mochten, weil ich
hübsch oder weil ich schlank war. Und ich glaubte ihnen. Oder ein Arzt, der mir
sagte, dass ich nur ein Kilo entfernt bin vom Übergewicht. Das stimmte nicht,
aber ich glaubte es ihm. Nach jedem Ausschnitt aus meinem Leben, sagte mir
Gott, wie sehr er mich liebt und dass ich Lügen geglaubt hatte.
Am Ende sah ich mich
mit meinen Kindern in einem sinkenden Boot. Und Gott sagte zu mir: «Du reisst
deine Kinder da mit rein!» In diesem Moment wusste ich, dass ich nicht mehr
länger so leben konnte und dass ich das nicht aus eigener Kraft schaffen würde.
Gott musste mir helfen. Zum ersten Mal erkannte ich die Wahrheit und das
veränderte mich. Seitdem habe ich mich nie wieder willentlich erbrochen.
DIE FAKTEN AUF DEN TISCH
Ich nahm meinen Mut
zusammen und erzählte meinem Mann alles. Er reagierte voller Liebe und
Unterstützung, ohne jede Verurteilung. Aber natürlich war er traurig. Dass ich
jahrelang Lügen geglaubt habe, obwohl er mich immer attraktiv gefunden hatte.
Heute möchte ich
meiner Familie weitergeben, dass jeder seinen Wert in Jesus Christus hat. Ich
möchte, dass meine Kinder wissen, wie es mir jahrelang ging. Wie Gott mich
gerettet hat. Und das ich das nicht aus eigener Kraft geschafft hätte. Ich
konnte nichts gegen die Sucht tun, Jesus hat es getan. Nichts ist für ihn zu
schwer. Man ist nie so weit weg, als dass Gott nicht mehr da wäre. Ich wünsche
mir, dass meine Kinder die wahre Freude finden, die man nur von Gott bekommen
kann.
Das Zeugnis der christlichen Sängerin, Deborah Rosenkranz, zum
selben Thema als Video im Seitenfenster.
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