Erstaunliche Worte las ich kürzlich, die am 30. März 1863
aus dem Mund des damaligen US Präsidenten, Abraham Lincoln, stammen. Er sagte:
„Es ist die Pflicht eines jeden Volkes, wie auch des
Einzelnen, seine Abhängigkeit von der Allmacht Gottes einzugestehen und die in
der Heiligen Schrift verkündete und durch die Geschichte durchweg bewiesene,
großartige Wahrheit anzuerkennen, dass nur jene Nationen gesegnet sind, deren
Gott der Herr ist. … Wir sind die Empfänger der auserlesensten
Freigiebigkeiten des Himmels gewesen. Wir sind all diese Jahre in unserem
Frieden und Wohlstand bewahrt worden. Wir sind in Zahlen, Reichtum und Macht
gewachsen wie keine andere Nation jemals zuvor, DOCH WIR HABEN GOTT
VERGESSEN. Wir haben die gnädige Hand vergessen, die unseren Frieden
erhielt und uns vermehrte und bereicherte und stärkte; und wir haben uns in
unseren trügerischen Herzen eingebildet, dass all diese Segnungen aus
irgendeiner überlegenen Weisheit und Tugend unseres Selbst entsprungen seien. Von
ungebrochenem Erfolg berauscht, wurden wir zu eigenständig, als dass wir die
Notwendigkeit erlösender und erhaltender Gnade erkannt hätten; (wir wurden)
zu stolz, um zu dem Gott, der uns geschaffen hat, zu beten! Es obliegt uns
daher, uns vor der Macht, die wir erzürnt haben, (Gott) zu demütigen,
unsere nationalen Sünden zu bekennen und für Milde und Vergebung zu beten.“ (Hervorhebungen durch mich)
Kaum zu fassen: Solche Worte aus dem Mund eines Politikers,
eines Präsidenten! Nicht auszudenken, wenn ein Spitzenpolitiker solche Worte
heute äußern würde. Und doch ist das Geschehen, was Lincoln vor über 150 Jahren
beschreibt – das Gottvergessen – nicht neu.
In 5 Mose 32:15 lesen wir eine ähnliche, zusammengefasste
Beschreibung über das Volk Israel. Dort sagt Gott:
Da wurden diese ehrenwerten Leute fett.
Sie wurden richtig rund und dick und meinten,
Gott nicht mehr zu
brauchen.
Sie wandten sich von ihrem Schöpfer ab und lachten über ihren Retter,
auf den sie sich zuvor noch fest verlassen hatten.
Auch Israel hatte eine glorreiche
Vergangenheit! Ob es die herrliche Geschichte seiner Gründungsväter war (Abraham, Isaak, Jakob) …
ob die beeindruckende Befreiung aus der Sklaverei ... ob die mit Wundern
gefüllten 40 Jahre der Wüstenwanderung oder die Erfahrungen Einzelner. So hatte
Mose die Gesetze direkt aus Gottes Mund gehört. Josua hatte Israel durch
gewaltige Siege und übernatürliches Eingreifen Gottes in das verheißene das
Land geführt. David hatte sie als glorreicher König und Anbeter regiert, sein
Sohn Salomo war der weiseste Mensch, den die Erde gesehen hat. Er baute den
ersten und herrlichsten Tempel. Israel war von vorne bis hinten gesegnet:
Politisch, materiell und geistlich!
Dann kamen sie in eine Abwärtsspirale, ähnlich wie das Volk,
das Abraham Lincoln in seiner Rede anspricht. Gott sagt über Israel:
Sie wurden richtig rund und dick und meinten,
Gott nicht mehr zu brauchen.
Das ist der Anfang vom Ende. Aber Geschichte wiederholt sich –
immer wieder! Was Gott über Israel sagt, sagt Abraham Lincoln in anderen Worten
über seine eigene Nation. Und machen wir nicht alle die gleichen Erfahrungen in
unserem eigenen Leben: bei all dem Segen wird
Gott vergessen. Gottes Segnungen werden als Frucht eigener Leistung
umgedeutet.
Es ist Zeit, auf den Teppich
der Tatsachen runterzukommen, sich zu demütigen und Gott um Vergebung zu
bitten. Das gilt uns Christen mehr als jedem anderen. Auch im Neuen Testament ruft
Paulus dazu auf, wenn er in 1 Korinther 4:7
schreibt:
Was besitzt du, das
du nicht empfangen hast?
Wenn du es aber
empfangen hast, was rühmst du dich,
als wäre es dein
eigenes Verdienst?
Sattheit und Stolz auf
sich selbst haben Menschen immer an den Punkt gebracht, dass sie Gott vergaßen.
Das war der Beginn des Strudels.
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