Die Debatte schmerzt. Der
intelligenzlose Hass vieler Menschen ebenso. Das Leid der Hilfesuchenden
schmerzt noch viel mehr.
In einer Zeitschrift, die
uns dieser Tage ins Haus flatterte, las ich den Satz: „Das zentrale Problem ist nicht der ‚Islam’, sondern ein ‚is lahm’
gewordenes Christentum“.
Sicher sind es die
Errungenschaften der westlichen Welt, die vielfach durch unser christliches
Erbe entstanden und mit geprägt worden sind, die so viele Hilfesuchende anziehen.
Das biblische Menschenbild fordert uns auf, den Bedürftigen zu helfen und die
Fremdlinge zu lieben. Dazu gehören Menschen, die uns zurücklieben – und Menschen,
die genau das nicht tun. Dazu gehören die christlichen Flüchtlinge, ebenso
die aus islamischem Hintergrund, seien sie nominelle oder praktizierende
Muslime. Muslime aber verunsichern Christen. Selbst nominelle Muslime
verunsichern Christen. Hat der Mann einen Bart und die Frau trägt ein Kopftuch,
geht schon (zumindest) das gelbe Warnlicht an. Das aber zeugt von einem
„lahmen“ Christentum, einem gelähmten Glauben.
Biblischer Glaube streckt
sich aus nach den Fremdlingen. Biblischer Glaube ist fest auf das Wort Gottes
gegründet. Ist er es nicht, dann sucht biblischer Glaube danach, fest gegründet
zu werden, um nicht lahm dazustehen, wenn er in Bewegung sein sollte. Was macht
uns eigentlich unsicher? Was lähmt uns? Oft ist es die schiere Unfähigkeit,
unseren Glauben artikulieren zu können. Solche Unfähigkeit ist für jeden
Christen eine Schande und macht ihn lahm. Dies umso mehr, weil viele Gemeinden
Lehrstunden anbieten, die den Glauben vertiefen. Auch ein lauwarmes Herz lässt
uns unsicher und lahm werden in unserem Glauben. Wer irgendetwas mehr liebt als
Jesus, kann nicht Sein Jünger sein. (Lukas 14:33) Wer nur ein wenig Rauch
verbreitet, aber nicht brennt, muss sich nicht wundern, wenn Sein Licht nicht
hell leuchtet und auf Jesus hinweist.
„Nicht der Islam ist das zentrale Problem,
sondern
ein ‚is lahm’ gewordenes Christentum“.
Der Theologe Karl Barth
hat einmal treffend beschrieben, wie der Glaube vieler europäischer Christen
lahm geworden ist. Er sagte:
Das „christliche Europa” kehrt unter
dem Gelächter der Hölle
zu seiner ursprünglichen wilden
Freiheit zurück.
Und damit hat er den
Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn sich ein (nach)christliches Europa mehr und mehr
zu seinen vorchristlichen „Freiheiten“ wendet, aus denen Gott es ursprünglich einmal
befreit hatte, dann erlahmt der Glaube. Wenn Christen zurückgehen zu ihren
vorchristlichen Wurzeln, dann stirbt der Glaube. Wenn Christen ihr Profil
verlieren und in der Welt nicht mehr klar als Jesusjünger erkannt werden und
Widerspruch hervorrufen, dann lacht die Hölle, weil ein lahmes Christentum vielleicht
noch schlimmer ist als gar keins.
Josua sagte zu seinem
Volk, das glaubensmäßig am erlahmen war:
„Wählt euch heute, wem ihr dienen
wollt.
Ich aber und mein Haus wollen dem
HERRN dienen.
(Josua
24:15)
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