Das Evangelium des Gebetes
Es gibt nichts, was mehr Veränderung schafft als das Gebet.
Oft werde ich gefragt: "Warum legen Sie so großen Wert auf das
Gebet?" Die Antwort ist sehr einfach: Weil Jesu es auch getan hat. Man
könnte das Evangelium des Lukas umbenennen in "Das Evangelium des
Gebets". Es zeigt uns das Gebetsleben Jesu. Die anderen Evangelisten sagen
nur, dass Jesus im Wasser des Jordan stand, als der Heilige Geist in Gestalt
einer Taube auf Ihn herabkam.
Lukas betont außerdem, dass dies geschah, während Er
betete. Alle Evangelisten berichten, dass Jesus zwölf Jünger auswählte.
Lukas weist darauf hin, dass Jesus vorher eine Nacht im Gebet verbrachte.
Die anderen Evangelisten sagen, dass Jesus an einem Kreuz starb. Lukas schreibt
außerdem, dass Er sogar noch im Sterben für Seine Verfolger betete.
Die anderen Evangelisten berichten nur, dass Jesus auf einen Berg ging und dort
verklärt wurde. Lukas schreibt dazu, dass Jesus verklärt wurde, während Er
betete. Es gibt nichts, was mehr Veränderung schafft als das Gebet.
Die Bibel sagt, dass die Jünger sich schlafen legten - Jesus
dagegen sei hinausgegangen, um zu beten, "wie es Seine Gewohnheit
war". Es war Seine Gewohnheit zu beten. Dabei war Er der Sohn
Gottes und darum sicher für Seinen Dienst bestens ausgerüstet. Wenn aber Jesus diese
Zeit des Gebets nötig hatte, brauchen wir sie dann nicht erst recht? Wenn Jesus
das Gebet an allen wichtigen Stationen seines Lebens brauchte, haben wir es
dann nicht erst recht nötig in allen Entscheidungen?
In einer Geschichte wird berichtet, dass einige Touristen,
die ein malerisches Dörfchen besichtigten, einen alten Mann an einem Zaun
sitzen sahen. Einer der Besucher fragte ihn: "Sind in diesem Dorf
irgendwelche großen Männer geboren worden?" Ohne aufzublicken antwortete
der alte Mann: "Nein, nur Säuglinge". Auch die größten Männer waren
einmal Säuglinge. Die größten "Heiligen" waren einmal tapsige
Kleinkinder auf geistlichem Gebiet.
C.H. Spurgeon bekehrte sich mit 16 Jahren. Als er in London
zu predigen begann, war er erst 19 Jahre alt. Als er 27 Jahre alt war, baute
man für seine Versammlungen eine Halle mit 6.000 Sitzplätzen - das
"Tabernacle". Jeden Sonntag füllte sich die Halle zweimal und am
Donnerstagabend einmal. Wie war das möglich? Er diente Gott. Er suchte das
Alleinsein mit Gott. Er studierte die Bibel - und er betete.
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