„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 21. Februar 2015

Das kommende Gericht

Halten wir es nicht alle lieber mit der Liebe als mit Hass? Mit Freude als mit Trauer? Mit Gnade als mit Härte? Mit Vergebung als mit Unversöhnlichkeit? Auch unser Gottesbild ist zeitweise sehr einseitig geprägt. Wir predigen Gnade – gelegentlich ohne Begründung, warum wir eine Begnadigung brauchen; wir predigen Vergebung – und niemand weiß von was. Wir laden ein zum Himmel, ohne die Hölle mit einem Wort zu erwähnen. Wir reden vom Leben – und verschweigen den Tod.

Für unsere Zuhörer ist das leichte Kost – und seichte Kost. Wer nicht weiß, dass er geistlich tot ist,  wird kaum an geistlichem Leben interessiert sein. Wer nicht weiß, dass Gottes Zorn über ihm steht, wird nur wenig Begeisterung für Sein Gnadenangebot empfinden.

1965 wurde Billy Grahams Buch: Welt in Flammen veröffentlicht. Während das Buch geschrieben wurde – so erzählt man – gab er ein Kapitel über die Sünden Amerikas seiner Frau Ruth zum Lesen. Nachdem sie die Seiten durchgelesen hatte, brachte sie das Kapitel zurück in das Büro ihres Mannes mit den ernsten Worten: „Billy, wenn Gott nicht bald kommt und Amerika richtet, dann wird er sich bei Sodom und Gomorra entschuldigen müssen.“

Das war vor über 45 Jahren. Der Standard weltweit ist weiter gesunken – und Gott hat uns durch Seine Gerichte weiter gewarnt (DAS IST Gnade!) und vor dem Schlimmsten verschont! Wir haben uns an die Sünde gewöhnt. Sie belastet nicht mehr. Wir haben das Gewissen geknebelt. Wir rechtfertigen was wir tun und mischen uns unter die gottlose Menge, weil wir meinen, dort nicht aufzufallen, weil es ja jeder macht. Wir predigen Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit – und haben die Furcht Gottes verloren!

Die Bibel erwähnt immer beides: Himmel und Hölle, Gerettet sein und Verloren sein, Gnade und Zorn. Selbst Jesus, die inkarnierte Liebe, die geoffenbarte Gnade, das ewige Leben – selbst Er predigte nicht einseitig, sondern erwähnte beides.

„Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben
wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, 
sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ (Johannes 3:36)

Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, 
die Gerechten aber in das ewige Leben.(Matthäus 25:46)

Der von Paulus verfasste Römerbrief ist eine hervorragende Illustration. Die Theologie und Lehre des Apostels beinhaltete beides: die schlechte und die gute Botschaft.

Wer nicht weiß, dass er unter dem heiligen und gerechten Zorn Gottes steht, durch die Sünde dem Tod geweiht ist und nichts anderes zu erwarten hat als eine ewige Verdammnis, der wird sich kaum Gedanken machen, wie er das ändern kann. Ebenso wenig wird ihn das Angebot der Vergebung und des Lebens interessieren. Eine befreiende Botschaft befreit nur, wenn man erkennt, dass man in Fesseln liegt. Darum lehrt Paulus auch immer beides:

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod;
aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben 
in Christus Jesus, unserem Herrn. (Römer 6:23)

Lasst das unsere Botschaft sein, denn das ist die Botschaft Jesu. Lasst uns diese Botschaft verkündigen, wie Jesus sie verkündigt hat: mit Liebe, Begeisterung und Ernsthaftigkeit. Und überlassen wir es dem Heiligen Geist, die Herzen der Menschen zu überführen.  (w)

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