Am nächsten Tag
bei der Bescherung war er es, der den verschnürten Karton als Geschenk von
seiner Tochter erhielt. „Für Dich, Papa. Das hier ist für Dich.“
Beschämt nahm der
Vater das Geschenk entgegen und begann damit, es vorsichtig auszupacken. Ein
kleines Kästchen kam zum Vorschein und der Vater öffnete es mit Interesse – um
Sekunden später verwirrt aufzublicken. Wieder kroch der Ärger in ihm hoch und
er begann, seiner Tochter erneut Vorwürfe zu machen und sie zu schimpfen: „Das
tut man doch nicht! Man verschenkt doch nicht ein leeres Kistchen zu
Weihnachten. Da muss man auch was rein tun.“
Diesmal konnte
seine Tochter die Tränen nicht verbergen. Schluchzend stammelte sie: „Papa,
das Kästchen ist doch nicht leer! Ich habe es mit lauter Küssen für Dich
gefüllt, bis es bis obenhin voll war!“
Nach was hatte
der Vater Ausschau gehalten? Nach einem selbstgemalten Bild? Nach ein paar
schönen, gesammelten Steinen? Nach was auch immer – es war nicht das, was drin
war. Wie leicht kann man den Inhalt verpassen, wenn man nach etwas anderem
Ausschau hält.
Weihnachten hat
so viele Assoziationen. Die einen verbinden Advent und Weihnachten mit
Glühwein, Nikolaus und Zimtsternen. Andere mit Familie, Stress und
Verkehrsstau. Andere mit Plätzchenduft, Geschenken und Urlaub. Auch wir
Christen verbinden Weihnachten mit allem Möglichen: Hirten, Weise, Sternen,
aber auch Geschenken, Gottesdiensten und schöne Weihnachtsmusik. Da wir die
Weihnachtsgeschichte kennen, reden wir auch von Frieden, Freude und Liebe.
Und doch kann es
uns passieren, dass wir vor lauter Goldbändern und Verpackung das eigentliche
Geschenk nicht erkennen. Es ist wie eine Schachtel voller Küsse!
Jesus ist Gottes Kuss für die Welt – millionenfach übersehen, weil wir so abgelenkt sind von all dem anderen Drumherum. Wie muss es den Geber des Geschenks traurig stimmen, wenn der Beschenkte das Geschenk als ein leeres Nichts beurteilt.
Das größte
Geschenk, die größte Freude in diesen Tagen ist Gottes Kussgeschenk an uns,
Gottes Liebesbeweis, Seine aktive Liebe:
“Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt,
daß er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht
verlorengeht,
sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3:16)
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