„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Geschenkte Küsse

An Abend vor Weihnachten schimpfte der Vater seine dreijährige Tochter ganz ordentlich. Hatte sie doch die Rolle mit dem schönen, wertvollen Goldband genommen, um einen simplen kleinen Karton zu verschnüren. Diese Verschwendung ärgerte den Vater.

Am nächsten Tag bei der Bescherung war er es, der den verschnürten Karton als Geschenk von seiner Tochter erhielt. „Für Dich, Papa. Das hier ist für Dich.“

Beschämt nahm der Vater das Geschenk entgegen und begann damit, es vorsichtig auszupacken. Ein kleines Kästchen kam zum Vorschein und der Vater öffnete es mit Interesse – um Sekunden später verwirrt aufzublicken. Wieder kroch der Ärger in ihm hoch und er begann, seiner Tochter erneut Vorwürfe zu machen und sie zu schimpfen: „Das tut man doch nicht! Man verschenkt doch nicht ein leeres Kistchen zu Weihnachten. Da muss man auch was rein tun.“

Diesmal konnte seine Tochter die Tränen nicht verbergen. Schluchzend stammelte sie: „Papa, das Kästchen ist doch nicht leer! Ich habe es mit lauter Küssen für Dich gefüllt, bis es bis obenhin voll war!“

Nach was hatte der Vater Ausschau gehalten? Nach einem selbstgemalten Bild? Nach ein paar schönen, gesammelten Steinen? Nach was auch immer – es war nicht das, was drin war. Wie leicht kann man den Inhalt verpassen, wenn man nach etwas anderem Ausschau hält.

Weihnachten hat so viele Assoziationen. Die einen verbinden Advent und Weihnachten mit Glühwein, Nikolaus und Zimtsternen. Andere mit Familie, Stress und Verkehrsstau. Andere mit Plätzchenduft, Geschenken und Urlaub. Auch wir Christen verbinden Weihnachten mit allem Möglichen: Hirten, Weise, Sternen, aber auch Geschenken, Gottesdiensten und schöne Weihnachtsmusik. Da wir die Weihnachtsgeschichte kennen, reden wir auch von Frieden, Freude und Liebe.

Und doch kann es uns passieren, dass wir vor lauter Goldbändern und Verpackung das eigentliche Geschenk nicht erkennen. Es ist wie eine Schachtel voller Küsse!

Jesus ist Gottes Kuss für die Welt – millionenfach übersehen, weil wir so abgelenkt sind von all dem anderen Drumherum. Wie muss es den Geber des Geschenks traurig stimmen, wenn der Beschenkte das Geschenk als ein leeres Nichts beurteilt.

Das größte Geschenk, die größte Freude in diesen Tagen ist Gottes Kussgeschenk an uns, Gottes Liebesbeweis, Seine aktive Liebe:

Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt,
daß er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht,
sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3:16)

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