„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Donnerstag, 12. Juni 2014

„Danke!“

Immer wieder mal laufe ich Menschen über den Weg, bei denen ich mich für ihre Hilfe, einen Dienst, eine Einladung oder ein freundliches Wort bedanke. Haben wir das nicht alle als Kinder gelernt? Zugegeben, ich war nicht immer ein guter Schüler im Lebenskurs „Gute Manieren“, und selbst die Lektionen, die ich vor Jahrzehnten mal gelernt hatte „Wie sagt man?“"DANKE!“ – selbst solche Lektionen bedürfen der Auffrischung.

Interessant ist, dass wir als Erwachsene unseren Kindern das „Danke“ sagen mit viel Mühe und Ausdauer beibringen. Wenn sie es dann halbwegs gemeistert haben und als Erwachsene praktizieren, ist der Dank oft ungewollt. Habt Ihr das auch schon als Reaktion auf ein ernstgemeintes „Danke“ gehört: „Ach, nicht der Rede wert.“  „Dafür brauchst Du Dich doch nicht zu bedanken“  „Ist doch selbstverständlich“  oder die ätzendste aller Reaktionen: „Dank nicht mir, dank dem Herrn.“ Ob die letzte Reaktion geistlich, supergeistlich, pseudodemütig oder einfach nur so dahergesagt ist, das muss jeder selbst beurteilen. Meine Reaktion: „Ja, dem Herrn will ich gerne auch danken – aber auch Dir!“ Oder ich sage: „Falsche Antwort! Sag einfach: Bitte, gern geschehen!“

Unseren Mitmenschen Ehre, Respekt oder Dankbarkeit zu erweisen für Gutes, das sie uns getan haben, ist durchaus biblisch. Falsche Demut nicht. Die Bibel fordert uns auf, auf das bedacht zu sein, was ehrbar, liebenswert, wohllautend, und Lobenswert ist oder was eine Tugend darstellt. (Philipper 4:8) Dankbarkeit gegenüber Gott und unseren Mitmenschen gehört wohl unbedingt dazu.

Die Beraterin für betriebliches Gesundheitsmanagement der Technikerkrankenkasse, Claudia Fröse, hat herausgefunden, dass Arbeitnehmer mitunter schnell verunsichert werden, wenn sie nie ein Lob erhalten für ihre Leistung. Fehlende Anerkennung im Betrieb kann Arbeiter sogar krank machen. Sie hinterfragen ihre Leistung, werden unsicher und können ihr Potential schließlich gar nicht mehr abrufen.

Dann wird die Frage gestellt, wie man richtig lobt? Zwei Feststellungen seien hier erwähnt: Nicht nur einmal jährlich! Konkret! Josua gibt uns ein gutes Beispiel. Das Land westlich des Jordans ist verteilt und die 2½ Stämme Israels, die von östlich des Jordans mitgekommen waren, dürfen jetzt in ihr Ostjordanland zurück. Sie waren verpflichtet gewesen, ihren Brüdern bei der Einnahme Kanaans zu helfen. Als Josua sie verabschiedet, sagt er folgendes:

Damals rief Josua die Rubeniter und Gaditer und den halben Stamm Manasse zu sich, und er sprach zu ihnen: Ihr habt alles gehalten, was euch Mose, der Knecht des Herrn, geboten hat, und habt meiner Stimme gehorcht in allem, was ich euch geboten habe. Ihr habt eure Brüder während dieser langen Zeit nicht im Stich gelassen bis zu diesem Tag, und habt getreulich festgehalten an dem Gebot des Herrn, eures Gottes. (…) Und Josua segnete sie und entließ sie; und sie gingen zu ihren Zelten. (Josua 22:1-3+6)
Das sind Worte des Lobes, des Dankes und der anschließenden Segnung.

Es gibt andere Bibelstellen, die uns ermutigen, Dank für empfangene Wohltaten nicht mit aufgesetzter Demut abzulehnen, sondern zu akzeptieren. Wer weise ist, wird den Dank ungekürzt und ehrlich im persönlichen Gebet an Jesus weiterleiten. Das bewahrt unser Herz vor Stolz.

Wem kannst (solltest) Du heute Danke sagen?

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