In der
Apostelgeschichte gibt es 36 Hinweisstellen zum Gemeindewachstum, 21 davon sind im Zusammenhang
mit Gebet. Wir alle würden es lieben, in jeder Gemeinde der Welt Wachstum, wie es
damals zu Pfingsten und gleich danach war, zu sehen. Der Schlüssel zu den
damaligen Geschehnissen ist in der Apostelgeschichte 1,14 zu finden, wo es heißt: „Sie alle
waren in beständigem Gebet miteinander versammelt“. (…)
Das Wort, das hier
gebraucht wird, bedeutet „eifrig engagiert sein, hingegeben sein, beharrlich an einer
Sache festhalten, aufmerksam daran teilnehmen“. Und dies (…) bedeutet, dass diese
Praxis unaufhörlich fortgesetzt wurde. Das gleiche Wort und die gleiche Wortart
wird in der Apostelgeschichte 2,42 gebraucht: „Sie widmeten sich selbst dem
Gebet.“ Auch im Kolosser 4,2 benutzt Paulus wieder das gleiche Wort in der
Befehlsform: „Gebt euch selbst dem Gebet hin!“
Die meisten bedeutsamen Wachstumsbewegungen in der Kirche in ihrer Geschichte
griffen diese Befehlsform auf.
In der Geschichte
Wenn wir die
Biographien von William Carey, Adoniram Judson, David Livingston, Hudson Taylor oder anderen
lesen, sehen wir, dass der anfängliche Schub für ihr Lebenswerk durch
Gebetsbegegnungen kam.
Vor etwa einem
Jahrhundert leitete John R. Mott eine außergewöhnliche Bewegung, die als die Christliche
Studentenbewegung bekannt wurde. Sie war unter den College- und Universitätsstudenten
und brachte in einem Zeitraum von 30 Jahren 20.000 hauptberufliche
Missionare hervor. John Mott sagte, dass die Quelle für dieses erstaunliche Erwachen
in vereintem Fürbittegebet liegt. Diese Missionare wurden nicht nur angeworben und
unter Gebet ausgesandt, ihre Arbeit wurde auch durch Gebet getragen.
Hudson Taylor erzählte
die Geschichte eines Missionarehepaares, das für zehn Stationen verantwortlich war.
Sie schrieben an ihre Sekretärin in der Heimat und bekannten ihren absoluten Mangel an
Fortschritten. Sie baten die Sekretärin, dringend Fürbitter für jede Station zu finden.
Nach einer Weile schmolz der Widerstand in sieben von diesen Stationen, geistliche
Erweckung brach aus und die Gemeinden wuchsen stark. Aber bei drei Stationen gab es
keine Veränderung. Als sie beim nächsten Urlaub nach Hause kamen, klärte die
Sekretärin das Geheimnis auf. Sie hatte es nur geschafft, für sieben der zehn Stationen
Fürbitter zu finden. S. D. Gordon zieht daraus den Schluss (1983:40): „Das größte, was
jemand für Gott und Menschen tun kann, ist zu beten.“
Luther, Calvin, Knox,
Latimer, Finney, Moody, all die großen Männer Gottes, praktizierten Gebet und Fasten, um
die Wirksamkeit des Dienstes zu steigern. John Wesley war so beeindruckt von
solchen Beispielen, dass er nicht einmal eine Person zum Dienst ordinieren
wollte, die nicht damit einverstanden war, jeden Mittwoch und Freitag
mindestens bis 4 Uhr nachmittags zu fasten.
(…)
Diese Menschen
scheinen etwas kapiert zu haben, worüber wir hier (…) kaum etwas wissen. Wir
sind so beschäftigt und so aktiv. Wir strengen uns so an, etwas Gutes
aufzubauen und es zum Laufen zu bringen. Aber es scheint nicht viel zu wachsen
oder auf Dauer viele Leben zu verändern. Wieso? Ich meine, die Antwort haben wir weiter oben gelesen:
Das Versammeln zum gemeinsamen, eifrigen, engagierten,
hingegebenen, beharrlichen Gebet. „Die
meisten bedeutsamen Wachstumsbewegungen in der Kirche in ihrer Geschichte
griffen diese Befehlsform auf“ heißt es weiter oben.
O, wie wir uns danach sehnen, dass Gemeinde wächst –
zuallererst in die Tiefe, dann in die Breite, im Ort, im Land – bis in alle
Welt. Über die Voraussetzung dafür haben wir heute gelesen. Machst Du mit?
* Quelle:
Stuart Robinson – Den Preis im Gebet
bezahlen – Einleitung zum Buch: S 3; © Stuart Robinson
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